Ja, wenn wir wenigstens daran noch was verdienen würden, hahaha

Was war das für ein Kracher, als die teutonische Thrash Legende 2011 mit „Dependent domination“ ein solches Brett veröffentlichten, das Chris sich vor Ehrfurcht sogar seine teuren Chelsea Jeans aufscheurte, als er auf Knien vor der Anlage hockte. Leider wartet er heute noch auf die Herzchen Flicken von Bandchef Frank Thoms, die er ihm im letzten Interview versprach. Sei’s drum, bringt eh nicht viel, denn das neue Album „Diabolic“ hatte auf ihn ähnliche Wirkung…und nun hat er Shorts. Ergo: Nix mit Flicken aber das dringende Bedürfnis, über diese am 12.04. erscheinende CD mit Frank zu plauschen, denn das Album hat in unserer Redaktion komplette Begeisterungsstürme ausgelöst und wird nach der Veröffentlichung für obere Soundcheck Platzierungen sorgen.

Frank, als erste will ich mich bei Dir auf schärfste entschuldigen für die maue Publikumsreaktion bei Eurem letzten Gastspiel hier in Berlin…der Prophet scheint nichts im eigenen Land zu gelten…

Hahaha, Du ich weiß gar nicht mehr was da war…

Naja…so an die 20 zahlende Gäste…

Jaaa, stimmt, jetzt erinnere ich mich. In diesem K17, das war nicht so toll aber dennoch hat es Spaß gemacht, so wie immer.

Dann lässt Chris fragen, wann er denn endlich die Flicken für seine durchgewetzte Hose bekommt. In unserem letzten Interviewhattest Du ja da Abhilfe versprochen…

Hahaha…ich erinnere mich. Hab da nen paar in Herzchenform…

Ich tendiere mehr zur Lokomotive

Auf jeden Fall sind bei unseren nächsten Gadgets einige nettes Sachen dabei, vielleicht auch so was. Aufnähen muss er die dann aber selber (lacht).

Dependent domination“ war nen Hammeralbum, welches bei uns mit wahren Lobeshymnen und einer Jahrespoll Platzierung belohnt wurde. Nun „Diabolic“ und ich muss sagen…Respekt! Noch mal ne Schippe draufgelegt. Erzähl mal…

Dankeschön, sehe ich genauso. Bereits kurz nach den Aufnahmen zu „Dependent domination“ haben wir wieder angefangen Songs zu schreiben, weil wir total Bock und Ideen ohne Ende hatten. Irgendwie mussten wir die einfach aufnehmen, denn bei dem vielen Material was wir hatten, war einfach kein Ausschuss vorhanden. Dementsprechend sind die Songs auf „Diabolic“ bereits ein paar Monate alt, haben aber dennoch keinerlei Abnutzungserscheinungen. Wir haben zu keinem Zeitpunkt auch nur im Entferntesten daran gedacht, die Songs in irgendeiner Form umzuschreiben, sondern haben sie exakt so gelassen wie sie waren und jetzt im Endeffekt sind. Die Texte sind dann auch ziemlich zügig dazu gekommen, wobei…teilweise noch im Studio, da ich ja durch meine Achillessehnen Verletzung auch einige Zeit ausfiel. Diese Spontanität tut dem Album mehr als gut.

Ich persönlich gestehe, das ich beim ersten Hören ein klein wenig Zeit brauchte, bis sich die Songs entfalteten stellte aber schnell fest, dass gerade dies der Reiz ist, da hier unfassbar viele Facetten sind, die das Album so abwechslungsreich machen. Hast Du Dir darüber beim Schreiben also keine Gedanken gemacht?

Nicht so richtig. Die Stücke von „Dependent…“ waren nach der Aufnahme des Albums ja auch schon für uns ein, sagen wir mal „Alter Hut“ und irgendwie haben wir mit dem komponieren der neuen Songs einfach daran angeknüpft und da keinerlei Überlegungen in diese Richtung angestellt. Wir waren und sind hoch motiviert und haben einfach losgelegt. Manchmal nehme ich mir dann eine Auszeit und mache gar nichts, um danach aber umso mehr loszulegen. „Diabolic“ ist für uns ein Stück kleiner Lebenstraum, denn die Scheibe ist ein Accuser Wunschkonzert, so wie wir es immer hören wollten. Das haben wir perfekt hinbekommen

Wie war denn die Arbeit mit Martin Buchwalter? Der Junge mausert sich ja immer mehr zu einem absoluten Top-Produzenten.

Absolut! Martin ist ein Mensch, der ein absolutes Verständnis für die Musik mitbringt und daher hatten wir auch eine Menge Spaß bei der Arbeit und haben zwanglos exakt das gemacht, was wir uns im Vorfeld vornahmen. Er unterstützt einen unheimlich dabei das zu erreichen, was man sich selbst vorgenommen hat, bringt dabei eine Menge eigener und guter Ideen mit ein, was beispielsweise den Sound betrifft. Es war total geil und hat riesig Spaß gemacht mit ihm zusammen zu arbeiten. Er ist zu einem echten Freund geworden.

Erkläre mir doch bitte mal Euer Albumcover. Wie kann man der ausgewachsenen Menschen, der wie ein Fötus im Mutterleib aussieht auf den Titel „Diabolic“ transportieren?

Wir haben uns die Frage gestellt, wie man „Diabolic“ am besten optisch umsetzen kann. Es geht im Titel um das Böse im Menschen, verbunden mit dem Zeitfaktor und da kam uns die Idee mit der Uhr, die dann von Verena um den Aspekt des Fötus erweitert wurde. Es beginnt halt schon im Fötenstatus, dass das Böse in einem schlummert und es quasi vorprogrammiert ist, wann es ausbricht.

Auf jeden Fall wird sich das Cover prima auf den Shirts machen…

Definitiv, da werden wir eine ganze Menge mit anstellen können.

Ich musste etwas grinsen als ich meinen absoluten Lieblingssong „World wide violence“ erstmals hörte. Da kann man prima am Anfang „South of heaven“ zu singen…

Hahaha, ehrlich? Ist mir so noch gar nicht aufgefallen. Muss ich echt noch mal nachhören.

Welche Erwartungen knüpfst Du an „Diabolic“?

Unsere erste Erwartung haben wir uns selber bereits erfüllt indem wir unser eigenes Wunschkonzert aufgenommen haben. Wir wollten einfach ein Album haben, welches wir uns selber kaufen würden und welches so klingt, wie manche Bands aus den Anfangstagen vielleicht heute klingen könnten. Als wir das Studio verließen taten wir dies in der Gewissheit, exakt dies erreicht zu haben. Wir wollen natürlich ebenfalls die Leute erreichen, Menschen, die Thrash Metal gerne hören, werden an unserem Album kaum vorbei kommen.

Woher nimmst Du eigentlich die Motivation, weiter Musik zu machen und zu schreiben? Der richtig große Erfolg, trotz hervorragender CDs scheint sich ja einfach nicht einstellen zu wollen.


Man muss dazu auch sagen, dass bei uns dieser Punkt „Zur falschen zeit am falschen Ort“ in unserer Historie eine große Rolle gespielt hat. Zu „Taken by the throat“ Zeiten waren wir schon recht gut unterwegs, doch Mitte der Neunziger hatte der Metal einfach kein gutes Standing, was jede Band irgendwie selber schmerzlich erfahren musste. Es war eine verworrene Zeit, haben dann komplett aufgehört, unser Drummer wollte ein halbes Jahr Auszeit nehmen, kam dann aber doch nicht zurück und wenn wir weitergemacht hätten und ein Album hinterher geschoben hätten, hätte der Name Accuser wahrscheinlich heute ein anderes Standing. Doch die Motivation spielt da eine entscheidende Rolle, die am Ende nicht mehr allzu wahnsinnig groß war. Momentan ist unsere Motivation hingegen wahnsinnig groß, auch die alten Sachen noch zu toppen…und auf deine Frage wo sie herkommt? Das Zusammenspiel mit den drei anderen macht Spaß, wir treiben uns gegenseitig an und ergänzen uns hervorragend. Da kommt die Motivation von ganz alleine. Wir gucken einfach mal, wo das alles hinführt.


Spielt vielleicht die Tatsache auch eine Rolle, dass der Thrash Metal mit Bands wie Warbringer, Bonded by blood oder Lost society es momentan richtig krachen lassen und die alteingesessenen „Platzhirsche“ sich vielleicht nicht den Rang ablaufen lassen wollen?


Ich habe nie etwas anderes als Thrash Metal gemacht und gucke da nicht auf Andere. Klar ist es schön, dass die Musik die ich liebe soviel Akzeptanz erfährt wie momentan und natürlich haben einige der jungen Bands einen nicht geringen Anteil an dieser Entwicklung, doch bei mir Accuser komplett im Fokus.


Ist es nicht bitter und ärgerlich, wenn andauernd bei den Big german Four nie die Namen wie Paradox oder eben Accu§er fallen? Ihr ward damals ebenso präsent und auch erfolgreich.


Naja…auf die neuen Poster der Festivals passen alle Namen in groß ja schlecht drauf, hahaha. Bei dem von Dir skizzierten und wahrscheinlich gemeinten Beastival sind wir ja auch dabei und werden ordentlich abrocken. Die großen Bands sind natürlich die Aufhänger, haben in den Achtzigern angefangen und ihr Ding rigoros durchgezogen. Wir haben das bei den gemeinsamen Gigs mitTankard Ende letzten Jahres gemerkt, die ja ihr 30jähriges Jubiläum gefeiert haben und davor kann man nur neidlos den Hut ziehen. Sie haben es sich redlich verdient. Man kennt sich untereinander, ich mag Schmier und Destructionebenso, da ist absolut kein Platz für Neid oder Missgunst.

Warum hat solche eine famose Band wie Accuser keinen Vertrag bei einem großen Label wie Metal Blade oder Nuclear Blast?

Oh, eine sehr gute Frage. Vorab haben wir uns überall beworben, haben aber aus dem einen oder anderen Stall gehört, dass sie uns das nicht ganz abnehmen. Es gibt ja immer mal wieder Bands von früher die meinen, sie hätten einen zweiten Frühling und bringen dann doch nichts vernünftiges auf die Kette. Naja, die werden sich noch schön wundern (grinst). Wir sind bei Basti und seinem Redshift Music Label sehr zufrieden. Wir haben alle Freiheiten und genießen dies auch. Er ist ein megapromoter und läuft momentan für uns und das neue Album komplett heiß.

Warum sieht man Euch eigentlich so selten auf großen Festivals? An Angeboten kann es doch nicht mangeln, oder?

2009 hatten wir schon ne ganze Menge, 2011 Wacken war auch ne schöne Sache und aktuell ist auch ne ganze Menge gebucht. Wir haben viele Anfragen und werden mit dem neuen Album eine ganze Menge spielen.

Hast Du eigentlich in irgendeiner Form mal gegen die exorbitanten preise Eurer alten CDs vorgehen können? Die „Double talk“ bei Amazon für 129 € war ja schon ganz schön heftig. Wäre da nicht mal eine Neuauflage dringend notwendig?

Amazon selber kann dafür ja nichts, das sind ja meist diese Drittanbieter durch die solche Preise zustande kommen. Ich hab keine Ahnung.

Ein gewisser Stolz?

Ähh…(überlegt) Ja, wenn wir wenigstens daran noch was verdienen würden, hahaha. Aber wer kauft schon eine Platte oder CD für solch einen Preis.

Das schreit ja geradezu nach einem Re-release der alten Sachen…

Jaaa…wir haben zwar 1996 bei Koch/Universal das ganze Paket noch mal raus gebracht und momentan prüfe ich, wie das mit den Rechten und Lizenzen sich verhält. Das sind ja nun auch schon wieder 18 Jahre ins Land gezogen und die Firma als solche gibt es ja auch nicht mehr. Ich will irgendwie an diese Rechte irgendwie wieder rankommen, damit wir damit mal was Gescheites machen können. Remastern, eine vernünftige Lautstärke, da ist Potential. Er sind dran und haben da echt Bock drauf.

The last words

Kommt zu unseren Gigs. Am 12.4. kommt „Diabolic“ raus und wir hoffen, dass die Leute das Album hören, kaufen und wir dann bei den Gigs gemeinsam eine Unmenge Spaß haben werden.

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