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NOCTURNUS FEST VOL.3

MASTER | SULPHUR AEON | DEHUMAN REIGN | HARM | ARROGANZ

07.12.2013 - Berlin @ K17

Oh Graus, was für ein Schiet Wetter. Regen, Schnee, wieder Regen, wieder Schnee…dazu nach dem Besuch der Trattoria ein Völlegefühl und dennoch wuchteten wir uns auf, bestiegen die S Bahn, in der Jette und ich erneut feststellten, dass Unterschichten Fernsehen komplett überbewertet wird, denn eine halbe Runde Berliner Ringbahn reicht völlig, um die Abgründe menschlichen (und unmenschlichen) Daseins vorgeführt zu bekommen. Wie dem auch sei…wir erreichten das K17, in dem heute in der dritten Etage ein mehr als leckeres Death Metal Festival seine Pforten öffnete und zu meiner großen Überraschung auch richtig viele Leute zog. Nagut, so überraschend ist es bei der Zusammenstellung mit Arroganz, Dehuman Reign, Sulphur Aeon, Master und den als kurzfristig eingesprungenen Harm als Ersatz für Slaughterday (gute Besserung an dieser Stelle) auch nicht, denn all diese Bands stehen nicht nur bei FDA Rekotz unter Vertrag, sondern garantieren auch für formidablem Musikgenuss für die gaaanz Harten unter uns.

Oben angekommen gab es erst mal ein leckeres tschechisches Bier und große Augen, denn der von der Wriezener Todesstahl Schmiede aufgebaute Merch Stand ließ keinerlei Wünsche offen. Vinyl ohne Ende (Pech für Chris, der da sein Monatstaschengeld locker verbraten hätte, wäre er mit am Start gewesen…), Shirts zu coolen Preisen…Klasse! Ich ließ auch einige Euros den Besitzer wechseln, plauschte noch eine Weile mit Master Chef und Death Metal Ikone Paul Speckmann (den ich selbstverständlich auch um ein Hoodie „erleichterte“) und begrüßte eine Menge alter und neuer Freunde, bevor ich mir mit den Cottbussern von Arroganz die erste Band des Abends reinzog und mächtig gespannt war, wie das Trio ihr kürzlich veröffentlichtes Album „Kaos.kult.kreation“ live rüberbringen würden. Vorzüglich würde ich mal sagen, denn der Sound war gut, was in dieser kleinen Location in der Vergangenheit nicht immer der Fall war und die Jungs ballerten ihr Material mehr als professionell in die Massen, die die erste Band des Abends mehr als wohlwollend annahmen. Man merkte irgendwie sofort, dass dies ein sehr spezieller Abend werden wollte und das Publikum komplett auf Todesblei geeicht war. Von daher waren Arroganz die perfekte Wahl für den Openerslot und somit war ihnen der entgegengebrachte Applaus mehr als gerechtfertigt.

Leider mussten Slaughterday im Vorfeld, wie bereits erwähnt, ihren Auftritt krankheitsbedingt absagen, doch mit den ebenfalls bei FDA unter Vertrag stehenden Harm fand man schnell und unkompliziert hervorragenden Ersatz und wenn ich ehrlich bin: Obwohl ich mich sehr auf die Songs von „Nightmare vortex“ gefreut hatte, so war ich umso gespannter auf meine Berliner Homies, wie diese ihr ebenfalls hervorragendes Debüt „Cadaver christi“ unters Volk bringen würden. Eines kann ich vorweg nehmen: Harm waren die große Überraschung des Abends! Unglaublich sympathisch auf der Bühne rotzten die Jungs ihren oldschooligen Death Metal ins Publikum, die tierisch ausrasteten und mit kompletten Begeisterungsstürmen auf die Mucke des Vierers reagierte. Richtig fett war der Sound, den ich live sogar noch besser als auf CD fand, wofür allen voran der neue Viersaiter Alejandro (der allerdings, wenn ich mich nicht verzählt habe, sogar fünf aufzuweisen hatte) seine Teil beitrug, denn der Sound gab der Mucke von Harm nochmal den richtigen Kick. Frontmann Berkley keifte wie Chuck Shuldiner in seinen besten Tagen und begeisterte mich komplett. Songs wie „My name is Jack“ könnte vielleicht bald Kultstatus erlangen und Harm den Ruhm einbringen, den sie sich auch aufgrund dieses fantastischen Gigs verdient hätten. Das war ganz großer Sport und machte Spaß ohne Ende. Alle 10 Daumen nach oben…

Dehuman Reign war für mich im Vorfeld die große Unbekannte, den trotz der Tatsache, dass die Jungs auf ihrer Debüt EP „Destructive intent“ durchaus Potential haben erkennen lassen, wusste ich nicht hundertprozentig, was da auf mich zukommen würde. Pfft…Arschlecken drei Fuffzig, denn auch hier gab es grundsolide Handwerkskost und vor allem erstmals an diesem Abend eine zweite Gitarre, was den Sound natürlich um mehrere Nuancen fetter machte. Der Berliner rockten mächtig, die Stimmung war grandios (wie bei allen Bands des Abends) und somit konnte man auch bei Dehuman Reign von einem vollen Erfolg sprechen. Ich jedenfalls investierte noch ein paar Euronen und ergatterte einen weiteren Hoodie für meinen langsam aus allen Nähten platzenden Kleiderschrank.

Nun stand aber mein persönliches Highlight auf dem Programm, denn nach dem 2012er Meisterwerk „Swallowed by the oceans tide“ konnte ich es kaum mehr erwarten, endlich mal Sulphur Aeon live zu begutachten und wer die Jungs kennt weiß, dass eine Liveperformance dieser brillanten Band so selten ist, wie eine Jungfrau im Bordell. Dementsprechend schien das fachkundige Publikum ebenso aufgeregt wie ich zu sein, denn als der um zwei Mann aufgestockte Fünfer loslegte, gab es kein Halten mehr. Frenetischer Applaus nach jedem Song, fantastischer Sound und Songs zum niederknien. Allein was der Schlagzeuger an seinem Kit fabrizierte, war das Eintrittsgeld wert. Als Sulphur Aeon dann fertig waren, schaute ich verwundert auf die Uhr um festzustellen, wie verfickt kurzweilig diese Götterband war. Ich jedenfalls wankte völlig beseelt in den Innenhof und brabbelte permanent davon, wie brillant dieser Auftritt war verbunden mit der Hoffnung, Sulphur Aeon noch häufiger zu Gesicht zu bekommen. Weltklasse mit Extra Bienchen!!!

Ganz ehrlich…so gerne ich Master mag, aber gegen Sulphur Aeon hatten Paul Speckmann und seine Jungs anfänglich bei mir anzukämpfen. Doch was wäre der Godfather of Death Metal, wenn er so ein Herausforderung nicht annehmen und locker stemmen würde? Richtig. Kurz geschüttelt und neunzig Minuten volle Möhre gegeben, was die Leute dankend annahmen und Master mächtig abfeierten. Im Mitteilteil waren zwar ab und an kleine Längen zu verzeichnen, was aber den Gesamteindruck zu keinem Zeitpunkt schmälerte. Irgendwie bleibt man aber auch an Paules Lippen hängen, denn der Mann hat einfach eine unfassbare Präsenz und füllt alleine schon den ganzen Raum aus. Das war stark und zu keiner Zeit Business as usual, was man ja von der wohl Dienstältesten Band dieser Musikrichtung nicht unbedingt erwarten konnte, wenn man so manch andere Band als Beispiel heranzieht. Auf jeden Fall sah man überall rundum zufriedene Gesichter, wehende Matten und der allgemeine Tenor danach war, dass das Nocturnus Fest so in seiner Art hoffentlich noch lange Bestand haben wird. Großartiger Abend mit sauviel guter bis brillanter Musik. Danke dafür.

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