Label: self released
VÖ: 18. November 2016
Stil: Death/Thrash
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“Die älteste Death Metal Band Portlands – und sogar einer der ersten Death-Metal Bands weltweit.” Als ich das gelesen hatte habe ich flugs den Longplayer eingelegt, Starttaste gedrückt und mich voller Vorfreude entspannt zurückgelegt um meine Gehörgänge mit wundervollem Todesstahl zu verwöhnen. Aber leider folgte auf die besagte Vorfreude pure Ernüchterung. Wer jetzt Perlen im Stil von beispielsweise Cannibal Corpse oder Morbid Angel erwartet sollte besser nicht weiterlesen. Vielmehr versucht man sich in Gefilden alter Terrorizer oder auch alte Napalm Death zu tummeln. Der Vorteil aber gegenüber den genannten Vertetern ist, daß Dead Conspiracy nicht die gesamte Langrille im ICE-Tempo runterballern sondern auch gerne mal den Groove-Hammer rausholen und mit „Antietam – Vultures feeding“ wird man sogar vereinzelnd balladesk. Die Grundidee scheint also zu stimmen aber wie so oft steckt der Teufel im Detail – und an Details mangelt es dieser Scheibe leider.
Gleich beim Opener „Blood everywhere“ wird Vollgas gegeben bis dann der nächste Titel „Antietam – vultures feeding“ gefühlt 12 Gänge zurückschaltet und die Band auch mal von einer ruhigeren, interessanteren Seite zeigt. Jetzt werden sich die meisten fragen:“Hää – da fehlen aber noch vier Tracks dazwischen.“ Und da ist dann auch das große Manko an der Scheibe. Auch wenn vereinzelt Tempiwechsel in den Kompositionen eingebaut wurden – bis auf den eben genannten ruhigen Track klingen die Titel im Prinzip alle gleich. Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und behaupten, daß man ohne diesen auch auf Trackmarks hätte verzichten können. Sicherlich nicht unüblich in diesem Genre aber ein kleines bißchen mehr Wiedererkennungswert hätte ich mir schon gewünscht. Dafür bietet aber das komplette Album (fast) ungebremste Aggression was bei „Born again massacre“ vielleicht ein bißchen zu sehr auf die Spitze getrieben wurde (allein schon bei diesem Sinnlos-Solo à la Slayer gleich am Anfang bekomme ich Blitz-Herpes). Auch sollte man erwähnen, daß die Vocals eher an Vertreter wie Desaster erinnern, welche den Thrash-Anteil der Musik weiter unterstützt.
Unterm Strich liefert uns Dead Conspiracy druckvollen old school Death Metal mit soliden Thrash-Anleihen – nicht mehr und nicht weniger. Zum Nebenbei-hören ideal auch wenn das Songmaterial glatter Durchschnitt ist. Da habe ich von anderen Vertretern dieses Genres schon besseres Material gehört. Einen Punkt zusätzlich gebe ich aber noch wegen dem teils sehr gelungenen „Antietam – vultures feeding“.
Bewertung: 6,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Blood everywhere
02. In the wake of the butcher
03. The earth rots in a grave
04. Cruelty through ripping torture
05. Born again massacre
06. Antietam – vultures feeding
07. The edge of darkness
08. Crawling Dread
09. Paralyzed with terror
DEAD CONSPIRACY – Dead Conspiracy (2016)
(3.334) - Christian D. (6,0/10)
