DYSENTERY – Dejection Chrysalis (2025)
(9.914) Phillip (6,7/10) Slam Death Metal
				
		
Label: Comatose Music
VÖ: 07.11.2025
Stil: Slam Death Metal
                
                    
                
                
                    
                
            
Die Zuhilfenahme eines Wörterbuch ist manchmal unumgänglich. Bei Fremdsprachen, komplizierten Begrifflichkeiten der eigenen Sprache oder auch während des Medizinstudiums helfen diese häufig klein bedruckten, schlauen Seiten in den meisten Fällen weiter. Doch auch in Sachen Musik, besonders im Themenbereich Death Metal, kommt medizinischer Fachjargon seit der Frühphase von Carcass gut an. Allerlei Körperfunktionen, Krankheiten und andere Ekelhaftigkeiten standen seitdem bereits Pate für Songtitel oder Bandnamen. Dysentery zum Beispiel würden auf Deutsch, wenig spektakulär Ruhr heißen. Klingt Englisch natürlich wesentlich cooler, was vermutlich auch der Grund ist warum es gleich acht Bands gibt oder gab, die so heißen.
                
        
    
Dieser Vierer kommt aus Waltham, Massachusetts, nahe Boston, zockt seit 2002 bereits slammigen Death Metal und präsentiert hier seine vierte Langspielplatte. Mit einem Instrumental der wuchtigeren Gangart starten wir in das Geschehen. Slam mit Intro…das habe ich auch eher selten gehört. Vocals hätten diesem eher langsameren Groovebrocken aber durchaus geholfen. Diese setzen dann in Enslavement for the Obedient, Agony for the Wayward ein und sind eher im Death Metal zu verorten. Also ohne Abschluss in der Youtube-Akademie und mit eigener Note versehen. Musikalisch sind wir groovy im Mid-Tempo unterwegs – der Kopf schwingt automatisch im Takt und auch der Slam-Part kommt gut und tief angeflogen.
Wäre das so weiter gelaufen, hätte ich das sicherlich gut gefunden, nur hat dieses Album, bis auf Ausreißer wie Shackled by Idolatry oder Fratricidium, leider wenig Dynamik. Da helfen auch Namen wie Josh Welshman, JT Knight und Jared Weed nur bedingt weiter. Diese helfen nämlich in einigen Songs aus und bringen dadurch ein bisschen Abwechslung an das Mikrofon.
Dysentery sind zweifellos technisch beschlagene Musiker, die sich grade bei den Timings in den Songs austoben können als gäbe es kein Morgen, allerdings ohne wirkliches Risiko zu fahren oder komplett zu überraschen. Daher ergeht es Dejection Chrysalis wie auch zum Beispiel Torture: Wer nicht auf seltsame Timings steht sollte sich hier gerne mal ausprobieren, aber im Gegensatz zu besagten Torture ist mir das hier zu vorhersehbar und bei aller Seltsamkeit nicht seltsam genug. Immer wenn Dysentery jedoch der Geschwindigkeit und dem Groove ein bisschen Platz einräumen wird’s gut!
Anspieltipps: 
⛓ Enslavement for the Obedient, Agony for the Wayward
⚒ Shackled by Idolatry
⚔ Fratricidium
 
Bewertung: 6,7 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Transference 
02. Enslavement for the Obedient, Agony for the Wayward 
03. Indignation Unravels 
04. Exhausted Bliss of Self Loathing 
05. A Bestial Omen
06. Shackled by Idolatry 
07. Transposed Benevolence 
08. Fratricidium 
09. Obsidian Womb
10. Ascend This Harrowing Dream

