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THE GASÖLINES – Helldorado (2025)

(9.908) Maik (8,8/10) Punk Rock


Label: Speed Club Records
VÖ: 07.11.2025
Stil: Punk Rock






Sindre, Morten, Thomas und Andreas, die alle den Familiennamen Gasöline gewählt haben, stehen mit ihrem dritten Asphaltburner auf der Matte. Parallelen zu den RAMONES sind hier sicher augenzwinkernd angedacht, denn THE GASÖLINES bewegen sich in einer ähnlichen Schiene.

Helldorado nennt sich das dritte Rennen des THE GASÖLINES-Boliden und stemmt sich vehement gegen das Verbrenner-Aus. Irgendwo zwischen RAMONES und MOTÖRHEAD und vielleicht einer Spur MISFITS ziehen die Norweger ihre brennenden Spuren über den Asphalt, und genau wie auf den beiden Vorgängeralben regiert der Bleifuß. Ohne Schnörkel und Firlefanz starten die Nordmannen ihren Boliden und geben Gummi.

Das ist natürlich nicht besonders originell, das gibt der hier schreibende Rezensent auch zu, macht aber tierisch Spaß. Die Mucke ist nicht nur perfekt dazu geeignet, im Autoradio auf Volume Max gehört zu werden, während man die höheren Drehzahlen seines fahrbaren Untersatzes austestet, sondern auch ein Garant für gute Laune.

Wie die Band selbst verkündet, hatte sie auch gar nicht vor, irgendwas Innovatives auf die Beine zu stellen. Einfach Stecker rein, Verstärker hochgedreht und Rock’n’Roll gespielt. Laut, dreckig und mitreißend. Gaspedal durchs Bodenblech gedrückt und Gummi gegeben.

Natürlich ist das exzessive Verheizen fossiler Brennstoffe und das Bestäuben der Landschaft mit Reifenabrieb nicht wirklich mehr zeitgemäß, aber singen dürfen wird man ja wohl noch darüber. HAIL OF BULLETS haben ja schließlich auch über den Zweiten Weltkrieg geschrieben und sind nicht in Polen einmarschiert. Und meines Wissens verfügt Norwegen auch nicht wirklich über Highways, die High Performance gestatten.

Und obwohl sich in einigen Songs ein paar Ostereier verstecken, wie die offensichtlichen Classic-Rock’n’Roll-Zitate in Bucking The Tiger und Burn Forever oder der Boogie-Woogie-Einschub in Wrecking Ball, verzetteln sich THE GASÖLINES nicht in Experimenten. Einfach griffige Riffs zusammenschraddeln und dazu ein rotziger, leicht angesoffener Gesang und pumpende Drums. Das injiziert ein gewaltiges Gemisch aus Adrenalin, Benzin und Alkohol in die Venen, da kann kein Energy-Drink mithalten. Und vor allem bleibt nach dem Genuss von Helldorado kein widerlicher Geschmack im Mund zurück.

Nun, außer vielleicht die Frage, ob man, wenn man sich schon Cannonball Run und Death Or Eternal Glory in die Schrankwand gestellt hat, auch Helldorado braucht. Nun ja, ich will es mal so formulieren: Wenn man die ersten beiden Scheiben mag, ja. Wenn man geile Punk’n’Roll-Partymucke liebt, ebenso. Ansonsten empfehle ich ein Probehören.

Mir jedenfalls hat der dritte Streich von THE GASÖLINES sehr gefallen, und die Scheibe wird ab sofort aufgelegt, wenn ich mich mal down fühle. Dann begebe ich mich auf die Suche nach dem legendären Helldorado, wo Bier und Benzin fließen und jungfräuliche Highways auf ihre motörisierte Entjungferung warten. Mit viel Gummi auf dem Asphalt.

Anspieltipps:
🔥Riding Shotgun
🎸Wrecking Ball


Bewertung: 8,8 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Riding Shotgun
02. Devil Deuce
03. Dead Man’s Hand
04. Bucking The Tiger
05. Ace In The Hole
06. Death Rider
07. A-Bomb Pinup
08. Wrecking Ball
09. Speed Trap
10. Burn Forever



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