THE OTHER – Alienated (2025)
(9.912) Timo (8,0/10) Horror Punk/Roll
Label: Massacre Records/Fiend Force Records
VÖ: 31.10.2025
Stil: Horror Punk/Roll
Nach dem 2020er Album Haunted servierte uns diese in Köln gegründete Horror Punk Institution, pünktlich zu Halloween, ihre neue Scheibe Alienated. Einige Tage ist es schon her, dass wir in der Redaktion uns etwas näher mit THE OTHER befassten. Damals 2017 schrieb unser damaliger Redakteur Peter, zu dem 2017er Casket Case Langspieler, Man muss kein Horrorpunk-Generalist sein, um diese erfrischende Musik Geil zu finden und vergab achtungsvolle 8,5 Punkte. THE OTHER gründeten sich bereits 2002 und haben ihre Bekanntheit durch viel Fleiß und einer gewissen Eingängigkeit zweifelsohne bist in die erste Reihe vorangetrieben. Alienated ist ein Album welches gezielt zu den Ursprüngen der Band zurückgeht. Eine Reise die bei den Pionieren von Misfits beginnt, aber auch an Volbeat bis Type O Negative erinnert.
Songs die zwischen 3-4 Minuten variieren. Melodisch, kompakt und geradlinig die klassischen Trademarks des Genre aufgreifen. Einen schönen ersten Punch hat da der Opener Hellfire durchaus. Gesanglich brilliert Rod Usher überzeugend mit einer zeitweisen, schönen Elvis Attitüde. Treibend ist hier gleich die Rifffabrik unterwegs, melodisch und angenehm RocknRoll’ig. Der Chorus stets knackig, die Livequalitäten jederzeit in sich tragen. Auch der Doublebass verleiht der Sache nicht selten einen vorteilhaften Schwung. Einen schönen Kontrast bilden zusätzlich die Backing Vocals in I Give You The Creeps. Die Songs leben allgemein von einem intensiv melodischen Ohrwurm-Charakter, dennoch breiten sich die Songs manchmal bis zum fast schon schnulzigen Schlager-Punk Niveau aus, wie beim deutschsprachigen Hier Sein, A Ghost From The 80s oder auch Alienated, das für mich nicht immer erträglich war.
Metallisch wuchtig beim Beginn von I Need Blood überrascht man sogar ein wenig. Das variable In The End macht dabei mehr Eindruck und ist ein schöner Vorbote für die stärkeren Horror Movie Monster und The Witch From The Outer Space, die angenehm nachhallen. Am Ende startet man sogar ein kleines Feuerwerk mit Songs wie Batcave, den für mich besten Song. Auch die klassischen I Know Your Name und das melodisch erfrischend dargebotene Die Human Die ist sogar ein richtiger Gassenhauer zum Abschluss. Was mich dann doch zufriedener zurückblicken lässt.
Mit Alienated zeigen THE OTHER durchaus ihre gewohnten Qualitäten, handwerklich auf einem ordentlichen Niveau angesiedelt. Das kaum überrascht bei einer Institution wie diese. Melodisch nachhaltig und geradlinig ist die musikalische Qualität kaum von der Hand zu weisen. Das Songwriting weiß mit einer durchaus erfrischenden Art zu überzeugen, so dass hier vieles Hand und Fuß hat. Auch wenn die Grenze zum melodischen Schnulz manchmal durchbrochen wird, kommt man insbesondere in der zweiten Hälfte der Scheibe auf den Pfad der Tugend zurück und begeistert mich sogar. Mir ist die Scheibe ein wenig zu glatt und poliert und auch vorhersehbar. Aber letztendlich ist das sicher auch so gewollt. Freunde des Genre werden sich wahrscheinlich davon nicht abschrecken lassen und haben das Album schon mehrfach von vorn bis hinten und wahrscheinlich auch rückwärts gehört.
Anspieltipps: Batcave und Die Human Die
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Hellfire
02. I Give You The Creeps
03. A Ghost From The 80s
04. Hier sein
05. I Need Blood
06. Alienated
07. In The End
08. Horror Movie Monster
09. The Witch From Outer Space
10. Don’t Be Afraid Of The Night
11. Batcave
12. I Know Your Name
13. Die Human Die

