HOSTILIA – Face The Fire (2025)
(9.904) Timo (8,2/10) Speed/Thrash Metal
Label: Hammerheart Records
VÖ: 24.10.2025
Stil: Speed/Thrash Metal
Mit Face The Fire offenbart die junge schwedische Thrash-Fraktion von HOSTILIA ihr Debutalbum auf Hammerheart. Nach zwei EP’s Atomic Thunder (2023) und All The Blood Spilt (2024) gibt es 9 Songs und eine klassische Albumlänge von 45 Minuten auf den Schädel gehämmert. 2021 in Göteborg gegründet, zeigen sie Speed/Thrash der alten Schule, sogar der Sound aus den Top Floor Studios von Jakob Herrmann klingt nach den wilden, kompromisslosen 80er Thrash Jahren. Besonders schwedisch ist der Sound dieser Herren dennoch nicht, klingen doch auch viele Einflüsse der Altvorderen durch. Von frühe Metallica, Testament, Megadeth und natürlich Exodus. Somit sollte die Marschrichtung völlig klar sein.
Gut Eindruck macht da der Opener Power Out durchaus. Die Riffs packen umgehend, sind treibend und geizen kaum mit klassischen Einflüssen des Stils. Energetisch in der Ausrichtung. Midtempo und gezielte Heavyness inklusive Moshpart bringen sich gut in Szene. Dezente Soundsamples lockern die Materie gern mal auf. Und auch klassische Solis und das stimmige Songwriting wissen zu motivieren. Den undergroundigen Charme behält sich die Band auf dem Erstling, der Gesang ist nicht immer on point, aber das bringt durchaus einen gewissen Charme mit sich. Temporeich geht es dabei somit auch bei Songs wie Face The Fire und dem melodischen P.T.D. zur Sache. Und HOSTILIA zeigen sich gut in Fahrt. Was doch ein solides und ordentliches Fundament bildet. Die Band setzt auf dem Album gern mehrfach auf atmosphärische Akustikparts, nicht selten werden die Songs auf Face The Fire dadurch eingeleitet. Gegen Ende der Scheibe zeigt sich gar ein Instrumental namens The Storm, von Anders Björler (At The Gates, The Haunted), was genau diese Elemente bedient. Wenn mich das auch nicht aus den Socken haut.
Angenehm überraschend ist dagegen das vielschichtige Bone Collector, dass zwischen einer schönen Heavyness, auch mal doomiges im Stile von Candlemass zitiert. Auf einem guten Weg sind HOSTILIA auch bei dem starken Shadow People, packend in der Ausrichtung, weiß der Song Spannung aufzubauen, baut schlau ein paar Breaks ein, die elegant melodischen Solis wissen ihn zusätzlich aufzuwerten. Für mich ist er so der stärkste Song der Scheibe. Das technisch gut sortierte Lord Of Lies ist da keinen Deut schlechter, der Exodus Einfluss ist zwar wieder sehr markant, aber der Song macht richtig Bock. Mit dem abschließenden messerscharfen Eternal Death und dem zackigen, pfeilschnellen und kürzesten Song The Domino Effect machen die Schweden hier den Deckel drauf.
Das schwedische Quintett feiert mit Face The Fire ein sehr ordentliches Debut, die Einflüsse der 80er Thrash Phase sind sehr dominant, Coverartwork, Songwriting und natürlich die Produktion unterstreichen dies recht schnell. Qualität bringen die Songs dennoch mit und heben das Album auf ein gutes Niveau. Die Frische und der Tatendrang einer jungen wilden Band ist hier definitiv der wegweisende Treiber, auch wenn etwas mehr Eigenständigkeit dem Album gutgetan hätte.
Anspieltipps: Power Out und Shadow People
Bewertung: 8,2 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Power Out
02. Face The Fire
03. P.T.D.
04. Bone Collector
05. Shadow People
06. Lord of Lies
07. Eternal Death
08. The Storm
09. The Domino Effect

