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LAST LEAF DOWN – Weight Of Silence (2025)

(9.495) Vonni (9,5/10) Postrock, Shoegaze


Label: Lifeforce Records
VÖ: 11.04.2025
Stil: Postrock/Shoegaze







“Da war doch mal was”

Im Jahr 2014 hatte ich bereits die Möglichkeit, mich mit den Schweizern von Last Leaf Down auseinandersetzen zu dürfen. Mit dem damals erschienenen großartigen Debüt "Fake Lights" schüttelte man die indes vergangenen Zeiten des Doom und Dark Metal ab, verwurzelte grundlegende Basics jedoch in eine ganze neue Art von Klanglandschaft. Fortan verschrieb man sich dem Postrock/Shoegaze, und das mit einer gefühlvollen Leidenschaft, wie ich sie bisher so noch nicht gehört hatte. 2017 stand mit dem Nachfolger "Bright Wide Colder" ein ebenso gelungener Release in den Startlöchern, bevor es dann in eine lange Pause ging.

“Nach Hause kommen”

Wir schreiben mittlerweile das Jahr 2025, lange 8 Jahre nach Release des letzten Werks, und mit "Weight Of Silence" steht uns ein wahres Meisterwerk ins Haus. LLD haben es zur Freude aller Fans geschafft, sich musikalisch treu zu bleiben und ihren Output weiter zu perfektionieren. Eine Spur mehr Erwachsenheit und Reife zeichnen die 10 Songs auf diesem Album aus, welches in einer unfassbaren Schönheit und Intensität mit den Gefühlen des Hörers spielt. Insgesamt fühlt es sich an, wie wenn man nach Hause kommt, nach vielen Jahren der Abwesenheit, aber doch so vertraut und emotional bindend.

"Das Spiel mit den Gefühlen" 

LLD passen eigentlich auch 2025 nicht wirklich in eine Schublade! Die Kompositionen spiegeln nicht nur eine Art Naturverbundenheit wieder, sie nehmen uns ebenso auf eine emotionale Reise einer Band mit, die die Balance zwischen zerbrechlicher Schönheit und tiefgründiger Melancholie in einer atemberaubenden Dichte interpretiert. Noch während die ersten Klänge vom Opener "Silence" aus den Speakern schallen, wird einem bewusst, es wird ein gedanklicher Trip voller Selbstzweifel, Trauer, Schmerz, aber auch Hoffnung, Mut, Freude und Erlösung. Das Spiel mit den Gefühlen, mit Licht und Dunkelheit ist Ausdruck von perfekt inszenierten Klangpassagen, wo tragende Elemente bis hin zu explodierenden Momenten einen förmlich erdrücken können. Bestes Beispiel ist einer meiner absoluten Favoriten, "Falling Sky". Wahrlich kein Bällebad, brennt sich der Refrain dermaßen in die Seele ein, dass man vor purer Verzweiflung pepeinigt, und zum Finale getragen plötzlich fallen gelassen wird. Was für eine Selbstgeißelung, was für ein Momentum! Der Ideenreichtum dieser Band kennt also scheinbar keine Grenzen, erinnert "Water" mit seinen Grunge-Einflüssen an eine ebenso emotionale Epoche leidgertragener Musik zurück. Mit "Illusion" darf es dann gerne auch mal zur Sache gehen, besonders dann, wenn die Band zwischenzeitlich ein wenig aufs Gaspedal drückt. Geht voll auf! Auf "Weight of Silence" befinden sich viele Songs, die sich innerhalb kürzester Zeit den Weg ins Gedächtnis bahnen. Mit "Reach The Sky" oder auch "Cold Heart" darf man zwei weitere Vertreter begrüßen, wobei gerade letzterer mit seinem formvollendeten Ausdruck an Schmerz im Refrain absolut zu fesseln weiß. 

Das sich die Songs überwiegend im Slow- bis Midetempo Bereich ansiedeln, sorgt ausnahmslos für einen schönen Fluss, der nur durch die immer wiederkehrenden explosiven Momente aufgelockert wird. Die ergreifenden Synthi-Passagen im Zusammenspiel mit den eingestreuten schweren Gitarreneinlagen, sorgen zudem für eine energiegeladene Atmosphäre. Die Krone wird dem Ganzen jedoch durch die Gesangseinlagen von Benjamin Schenk aufgesetzt, der jeden vermeintlichen Höhepunkt dieses Albums durch seine eindringliche Stimme einen emotionalen Wendepunkt verleihen kann.

“Die perfekte Symbiose”

LLD schaffen mit "Weight Of Silence" die perfekte musikalische Symbiose und vollständige Verschmelzung von Realität und Illusion. Im Kern völlig zeitlos gehalten, ertappt man sich immer wieder der Realität entziehend, in sich gekehrt, nachdenklich. Das ist nicht nur sondern, auch besonders! Die Leichtigkeit, mit der die Band den Hörer in eine "Anderswelt" zwingen kann, ist äußerst beeindruckend. 

Was bleibt, ist natürlich die Hoffnung, nicht wieder so lange auf ein neues Album einer so großartig liefernden Band warten zu müssen!   

Anspieltipps: „Falling Sky", "Water", “Silence and many more”


Bewertung: 9,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Silence
02. Cold Heart
03. Reach The Sun
04. Illusion
05. Water
06. Falling Sky
07. Overtrust
08. A Quiet Lost War 
09. The Ending
10. Mislead



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