NECK CEMETERY - Bring us the Head (2023)
(8.591) Olaf (8,9/10) Heavy Metal
Label: Reaper Entertainment
VÖ: 27.10.2023
Stil: Heavy Metal
Es ist verdammt selten, dass ich mir ein Shirt einer Band kaufe, obwohl ich das Album noch gar nicht zur Gänze gehört habe. Im Falle des Artworks von „Bring us the Head“ musste ich mal eine Ausnahme machen, denn das Teil ist so herrlich 80er, so liebevoll retro, dass ich als alter Sack unbedingt zuschlagen musste! Ok, ich gebe zu, dass das doch nicht ganz so blind war, denn was wäre das für ein Ballyhoo, wenn die Mucke dann plötzlich kacke ist?
Kann sie bei Neck Cemetery gar nicht, denn bereits deren Debüt „Born in a coffin“ wurde in unseren heiligen Redaktionshallen mehr als wohlwollend aufgenommen, warum sollte das hier nun anders sein? Ist es nicht, im Gegenteil, denn die Kölner haben sich auf ihrem zweiten Rundling einiger ihrer Lieblingsfilme angenommen und um diese herum 6 Songs komponiert, die die jeweiligen Themen perfekt wiederspiegeln.
Wieso sechs, sind doch acht in der Tracklist? Exakt, aber „Pet Sematary“ sollte eigentlich jedem als Ramones Original in Erinnerung sein, aus dem das Quintett eine höchst eigene Version gezimmert haben, die erst schleppend beginnt und dann in einem waschechten Speeder mündet. Saugeil gemacht und definitiv auf jeder zukünftigen Party ein Dauergast in der Playlist. Und die „Overture“ ist genau das, was der Titel aussagt. Sprich, es bleiben sechs auf dem eigenen Mist gewachsenen Kompositionen, die aber immer noch besser sind als die Welle an Veröffentlichungen, die jeden Monat über uns hineinbricht.
Und dabei entpuppten sich die Songs, die ich beim ersten Anspielen gar nicht so mochte als die absoluten Highlights der Scheibe. Um genau zu sein wären das einmal „Behind the mask“, der am Ende einen großartigen Mädchenchor beinhaltet und das überlange „The Ballad of Ash“, der einen überragenden Mittelteil innehat, bei dem ich vor meinem geistigen Auge bei einem Gig der Jungs hunderte in die Höhe gereckte Fäuste erkennen kann. Um was es sich bei den beiden erwähnten Songs handelt, brauche ich wohl nicht weiter erwähnen, oder?
Die Mucke ist herrlich altbacken und exakt jene, wo in den Achtzigern meine Eltern wutschäumend in mein Zimmer gerannt kamen, um mich von diesem Gejaule zu exorzieren. Sorry Ihr Beiden, hat nicht geklappt und zum Beweis drehe ich die neue Neck Cemetery so laut auf, dass meine Mama auf Wolke 7 zu diesen großartigen Songs angewidert den Kopf schütteln kann.
Bewertung: 8,9 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Overture
02. F.O.A.D.
03. Judgement Night
04. Pet Sematary
05. Behind the Mask (chor am ende
06. Secret of Steel
07. Eye of the Snake
08. The Ballad of Ash