PRYNE – Gargantuan (2024)
(8.914) Timo (6,8/10) Progressive Sludge Metal
Label: Stone Free Records
VÖ: 12.04.2024
Stil: Progressive Sludge Metal
Hinter dem etwas sperrigen Namen „Gargantuan“ verbirgt sich das Debut der österreichischen Pryne. Immerhin erst 2021, vor gut drei Jahren gestartet, gibt’s hiermit den ersten Langspieler. Musikalisch findet sich der eher progressive Sludge auch in der Melange aus Alternative Sounds wieder. Die Aufnahmen erstreckten sich auf knapp 2 Monate. Herausgekommen ist dabei recht vielschichtiges Material, dass zwischen melodischer, progressiver Heavyness, gerade zu Beginn abzuholen weiß.
Auf 46 Minuten verteilt zeigen sich dystopische Melodien und auch mal zarte energetische Momente, die gerade beim Opener „Can‘-Ka No Rey“ wunderbar in Erscheinung treten. Der teils röhrende Gesang, auch mal melodisch mehrstimmig gefällt. Die Solis nehmen sofort mit, die leicht proggie Note passt gut ins Bild. Und das gewisse Melo Death Riffing am Ende, im Stile von Amon Amarth macht Eindruck. Das anschließende „Ramification“ verinnerlicht guten Stoner Doom, mit leichtem Tempo und ein paar wohlschmeckenden Grand Magus Bezügen. Nicht schlecht.
Abschwächend muss ich eher „Abordan“ sehen, der gewisse Metal Charme in der Heavy Rock Art gefällt schon, aber der Klargesang ist einfach ziemlich schrecklich. Die melodische treibende Ausrichtung punktet aber durchaus. Das zähe „Cymboshia“ und auch „The Terrible End of the Yogi“ enttäuschen da doch zusätzlich. Ach wenn der Chorus bei „Plaguebearer“ punktet, ist der Song zwischen melodischen Heavy Doom bis Gothic Metal Strukturen kaum motivierend.
Gegen Ende kommt man mit dem melodisch leichtfüßigen „Enola“ und der markanten Art des Songs durchaus auf Kurs und in „Elder Things“, das ein wenig an Black Tusk erinnert, gefällt das doomige, die Neigung der Band experimentell und mutig zu sein kommt dabei klar zum Vorschein. Dennoch ist die Band keineswegs verkopft.
Letztendlich muss man aber festhalten, das Album ist ein durchschnittlicher erster Gehversuch, der mich nur in Anflügen überzeugen kann, umd kommt in jeder Hinsicht ohne große Überraschungen aus. Denn gerade gesanglich trifft man nicht immer das Zentrum meines Geschmackes. Den Songs fehlt bei aller melodischen Grundhaltung auch des Öfteren ein packender Drive, dem man gern mit einem Wow-Ausdruck untermauern würde.
Anspieltipp: “Can‘-Ka No Rey”
Bewertung: 6,8 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Can‘-Ka No Rey
02. Ramification
03. Hollow Sea
04. Abordan
05. Cymboshia
06. The Terrible End of the Yogi
07. Plaguebearer
08. Enola
09. Shapeless Forms
10. Elder Things