Label: Kernkraftritter Records
 VÖ: 07.08.2015
 Stil: Melodic Death
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 SCARNIVAL haben einen interessanten Hybriden aus oldschooligem Melodic-Death und modernen Sounds kreiert. Ich höre viel alten Schwedentod raus, der Gesang erinnert mich an At The Gates oder One Man Army bzw. The Crown. Dabei wird fleißig zwischen Groove, Blast, Breakdowns und Mehrstimmigen Gitarren gewechselt.
 
 Die Jungs verpacken das Ganze in ein eher modernes Gewand, das stark nach Sauberkeit und Studioatmosphäre riecht. Zu sehr für meinen Geschmack, hier knarzt es einfach zu wenig, zu klinisch, zu berechenbar, zu wenig Emotion. Vor allem die Gitarren schaffen es an so manchen Stellen nicht den nötigen Druck aufzubauen. Ebenso die großzügig verteilten zweistimmigen Melodien kommen einfach zu positiv und „nett“ rüber, ich find‘s schade um die grundlegend kraftvolle Stimmung. Aggressionen höre ich leider hauptsächlich durch den mehr als ausgezeichneten Gesang! An dieser Stelle eine Verneigung meinerseits. In verschiedensten Lagen und Techniken gibt‘s hier einige Glanzleistungen zu hören, besonders melodische Parts sorgen stimmlich für einige Aha-Effekte!!!
 
 Allerdings wollen mich die Jungs leider nicht erreichen. Die Kompositionen sind einfach zu geleckt. Zu glatt, zu oft werden einzelne Parts, die zu wenig kleben bleiben wiederholt. Zu verspielt in den Melodien, die Rhythmik im Gesang ist zu einfach um wirklich Nachdruck zu erreichen. Die Refrains, die deutlich und auch gut als Höhepunkte herausgearbeitet sind, kommen ebenfalls etwas zu ideenlos daher, was streckenweise auch durch schwache Texte noch untermalt wird. Es soll ja jeder ausdrücken was erfühlt und das auch so sagen, aber hier sind schon wirklich viele Standard Wortkombis gelandet, die der Platte nicht gut tun.
 
 Als Anspieltipp würde ich „Eternal salvation“ nehmen, da mir das Anfangsriff das Schreiben versüßt und auch der moderne Djent-angehauchte Mittelpart ziemlich Druck aufbaut. Aber eigentlich sind alle Songs gut geeignet, die Hannoveraner machen immer ziemlich deutlich in welche Richtung es hier geht.
 
 Wenn ihr euch für SCARNIVAL interessiert, was ihr durchaus tun solltet, denn unabhängig von meinem Gesamtbild der Platte spielen die Jungs mehr als gekonnt und tight zusammen. Was „The art of suffering“ zu einer treibenden Platte macht, die grundsätzlich gut nach vorne geht. Also: Anhören, staunenwasdiekönnen, eigene Meinung haben!
 
 Bewertung: 6,5 von 10 Punkten
 
 Tracklist:
 01. The art of suffering
 02. God given
 03. The easy solution
 04. Hindsight
 05. Losing identity
 06. Watch me
 07. The hunt
 08. Rewind
 09. Pathetic
 10. Eternal salvation
 11. One morning left
 12. Lies
		
	
			
			
				
				
					
	
		
				Q-S
			
	
				
			
			
				
			
				
				
					
	
	
		
			
				
					
	
			
					
				
		
				
				
				
				
			
		
	
				
				
				
				
					
			
			
			
			
				
				
			
			
			
		
	
SCARNIVAL (2015)
"The art of suffering" (1.866)
				
		

