Label: Nuclear Blast
VÖ: 24.07.2015
Stil: Progressive Metal
SYMPHONY X Webseite
4 ganze Jahre musste die Metalwelt auf einen neuen Output des kongenialen Duos Michael Romeo und Russel Allen warten, was bei vielen Fans zu extremen Entzugserscheinungen führte und diese sich anderen Bands zuwandten. Kehrtmachen…SOFORT, denn die amerikanischen Highclass Metaller sind endlich zurück und präsentieren mit ihrem nunmehr neunten Studioalbum „Underworld“ ein solch bunten Strauß an famosen Melodien, exorbitanter Härte, genialer Virtuosität und einfach tollen Songs, die zwar lange vorhalten, aber hoffentlich nicht wieder 4 Jahre…
Nach einem tollen, mit einem fetten Chor versehenen Intro startet man ins Symphony X’sche Universum und wird mit „Nevermore“ förmlich überrollt. Allein Romeos Gitarrenspiel im Mittelpart sollte einem John Petrucci mal zu denken geben, endlich mal wieder ein vernünftiges Dream Theater Album zu veröffentlichen. Der Titeltrack strotzt vor Härte, ist dennoch virtuos, hat eine atemberaubende Melodie und beinhaltet Ideen, für die manche Bands drei Alben benötigen würden. Das fast schon balladeske „Without you“ lockert die Atmosphäre etwas auf, wo hingegen „Kiss of fire“ wie ein Vorschlaghammer die vorher angeweichten Synapsen wieder zubetoniert. Das fette Riffing wird mit einem orchestralen Part aufgelockert, welchen diesen Song zu meinem persönlichen favoriten macht. „Charon“ nenne ich mal den „Airplay“ Song, denn im Gegensatz zum bisher gehörten ist dieser mir ein klein wenig zu eingängig, dafür aber wunderbar für’s Radio geeignet. Das kann man vom neuneinhalb minütigen „Hell and back“ nicht unbedingt behaupten, doch selbst mit dieser exorbitanten Länge ausgestatteten Song wird zu keinem Zeitpunkt langweilig und man ist geneigt, die Repeat Taste unter Dauerdruck zu halten. Bereits zu diesem Zeitpunkt ist dieses Album eine absolute Höchstnote und kaum mehr topbar, doch Allen/Romeo wären nicht diese herausragenden Musiker, wenn sie nicht noch ein Schippchen drauflegen könnten. „In my darkest hour“ ist ein fetter, doublebass lastiger Brecher, das proggige „Run with the devil“ unfassbar kurzweilig, das Solo in „Swansong“ eine Ode an das Gitarrenspiel und zum Schluss wird mit „Legend“ noch einmal an der Stellschraube gedreht und die Geschwindigkeit kräftig nach oben gedreht.
Kurzum: „Underworld“ ist für mich zu diesem Zeitpunkt DAS herausragende Album des Jahres 2015 und es gibt keinerlei Ausreden, sich dieses opulente Meisterwerk nicht ins Regal zu stellen. Symphony X beweisen eindrucksvoll, wie man Prog Metaller, Metaller, Thrasher und alle, die auf harte Musik stehen, mit nur einem Album die Freudentränen ins Gesicht treiben kann. Ich verneige mich in Ehrfurcht vor diesem Feuerwerk der Sinne!
Bewertung: 10 Punkte
Tracklist:
01. Overture
02. Nevermore
03. Underworld
04. Without you
05. Kiss of fire
06. Charon
07. Hell and back
08. In my darkest hour
09. Run with the devil
10. Swansong
11. Legend
SYMPHONY X (2015)
"Underworld" (1.934)
