VITTRA – Intense Indifference (2025)
(9.811) Timo (9,2/10) Melodic Death/Thrash Metal

Label: Eigenproduktion
VÖ: 19.09.2025
Stil: Melodic Death/Thrash Metal
Nicht zu glauben, das Debutalbum Blasphemy Blues, der schwedischen Melodic Death Thrasher, hat nun auch schon wieder 3 Jahre auf dem Buckel. Ich erinnere mich an ein großartiges Debut der Herren aus dem Västmanland. Damals schrieb ich „wer auf urigen klassischen Melodic Death Metal der ersten Stunde schwört, dem eine gewisse Eigensinnigkeit nicht unwichtig ist, wird VITTRA recht schnell zu seinen Entdeckungen des Jahres 2022 zählen dürfen“. Daran hat sich auch im Jahr 2025 nichts geändert, mit dem aussagekräftigen Titel Intense Indifference, begibt man sich auf eine Reise nach sich selbst, emotional und kämpferisch. „Das Album zeigt, wie wir uns als Band und Songwriter entwickelt haben, musikalisch zeigt es aber auch eine vielfältigere Seite der Band. VITTRA sind frei von Druck und Vorgaben, eine der großen Vorteile der Band.“, so Gitarrist Johan Murmester.
In 33 Minuten kommt das Album recht schnell auf den Punkt. Von Simon Johansson (Soilwork, Wolf) aufgenommen, beherbergt es auch einige Gastauftritte, darunter John Lönnmyr (Night Flight Orchestra). Mit dem wieder sehr gelungenen Coverartwork von Hjules setzt man den Weg des Debutalbums fort. Was absolut passt. Intense Indifference ist einen Tick abwechslungsreicher, pendelt zwischen klassischen Göteburg Sound der ersten Stunde und Slayer beeinflussten Thrash. Den Eindruck gewinnt man gleich beim überzeugenden und detailreichen Opener Mofo. Stark auftrumpfen kann das Album danach wie am Fließband, was ich schon beeindruckend finde. Klassische Metal Trademarks im Stile von Judas Priest bei Reign Supreme oder die wahnsinnig coolen Backing Vocals in Burn(h)er. Das dort eingebrachte dosierte Tempo, sammelt recht schnell Pluspunkte.

Einer meiner Lieblinge ist dann auf jeden Fall das geniale Transylvanian Buffet, virtuose Gitarrenlinien, die eingebrachten Blues und Piano Parts weiß man genial in Szene zu setzen, damit konnte man nicht rechnen. Das Angriffslustige The Leap weiß ohne viel Vorarbeit zu überzeugen. Die thrashige Wucht bei Hate, mit seinen wütenden Backing Vocals machen einfach richtig Laune auf mehr. Spannende Wendungen die sie aus der übliche Genreschublade heraustreten, machen wiederholt Eindruck. Mit dem herrlich groovenden End To It, dass sie intelligent und knackig mit einem schönen Spannungsbogen in Szene setzen, bleiben VITTRA stets fokussiert. Bevor mit dem klassischen Slayer Cover von Piece By Piece, vom Überalbum Reign in Blood, das schlussendliche Finale eingeläutet wird.
Das zweite Album von VITTRA ist die logische und gleichermaßen spannende, sowie erfrischende Entwicklung der Band. Man bietet die klassischen Merkmale des melodic Death im altehrwürdigen Göteborg Stil, erweitert mit einigen deutlicheren thrashigen Elementen und überraschenden Nuancen innerhalb der Songs. Für eine Eigenproduktion ist dies hier absolut top, vom Sound und vom Auftreten der Band, was die Vermutung nahelegt, hier jegliches erspartes investiert zu haben. Ohne der Coverversion wäre das Album dann allerdings auch etwas kurz geraten. Sei es drum, Intense Indifference kommt sowas von auf den Punkt, ist kurzweilig, spannend und macht neugierig auf mehr. Eine Band die einfach wahnsinnig Freude macht.
Anspieltipps: Transylvanian Buffet und End of It
Bewertung: 9,2 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. MOFO
02. Reign Supreme
03. Burn(h)er
04. Transylvanian Buffet
05. Soul Searcher
06. The Leap
07. Bound By Blood
08. Hate
09. End To It
10. Piece By Piece (Slayer)