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XENOS A.D. – Reqviem for the Oppressor (2025)

(9.593) Maik (9,0/10) Thrash Metal


Label: My Kingdom Music
VÖ: 23.05.2025
Stil: Thrash Metal






Die in Sizilien beheimateten XENOS A.D., die bis vor zwei Jahren noch XENOS hießen, haben soeben ihr drittes Album veröffentlicht. Die Band scheint sehr fleißig zu sein, denn sie existiert erst seit 2019, und da ist ein derartiger Output beachtlich. Sänger und Tieftönerbediener Ignazio hat mir ja vorab schon mal einen Song für meine Grotesque Glory Radio Show zur Verfügung gestellt und mich gebeten, auch dem vollen Album meine Aufmerksamkeit zu schenken, was ich natürlich gern tue – vor allem, weil die Scheibe geil ist. Diese hört auf den Titel Reqviem For The Oppressor und enthält sieben Songs plus Intro und abschließendem Instrumentalstück. Ersteres firmiert unter dem Titel 1986 und beginnt recht nett mit mittelalterlich anmutender Akustikgitarre, bis die Knaben den Thrashhammer auspacken und mit dem Song Dogma Of War vehement loslegen.

Und schon nach wenigen Takten wird klar, dass sich das Trio einen schönen Mittelweg erkoren hat, um durch den Ozean des Thrash Metal zu kreuzen. Denn einerseits hat die Mucke ordentlich Vortrieb und ein gediegenes Maß an Aggression vorzuweisen, andererseits lässt die Band auch dem Thema Melodie und Harmonien genügend Freiraum. Und auch wenn einige Riffs recht technisch ausgefeilt wirken, artet das Ganze nie zu einer ohrenverknotenden Frickelei aus, denn immer wieder lockern treibende Momente das Geschehen auf und das Genick beginnt automatisch mit heftigen Nickbewegungen. Auch beim Gesang fahren die drei Sizilianer einen feinen Mittelweg. Ignazios Voice klingt zwar aggressiv, hält sich aber nahe am Klargesang auf. Hier gibt es also kein Gebrüll wie beim Blackened Thrash oder Extremthrash, sondern alles ist schön verständlich rübergebracht.

Auch soundtechnisch brennt ordentlich die Luft. Die vielleicht etwas zu clean wirkende Produktion verbindet damit die alte Schule mit der Moderne, was insgesamt gut Druck aufbaut. Interessanterweise schafft es die Band, trotz der erwähnten Umstände, nicht völlig in die Schiene des Melodic Thrash zu rutschen, denn insgesamt legt Reqviem For The Oppressor eine ordentliche Schlagzahl vor. Gerade Tracks wie das schon genannte Dogma Of War oder Crown Of Separation weisen Parts auf, bei denen richtig die Luft brennt.

Beim abschließenden Instrumentalstück Dance Of The Gods zeigt Gitarrenhexer Giuseppe noch mal seine auf der ganzen Platte zu hörende Virtuosität, die sich hinter keinem der großen Gitarrengötter verstecken muss. Überhaupt spielen alle – und hier erwähne ich at last but not at least auch noch den Drummer Danilo – auf extrem hohem Niveau.

In eine konkrete Kategorie des Thrashuniversums lassen sich XENOS A.D. allerdings auch nicht einordnen. Eher integrieren sie das Beste aus allen Welten, wenn man so will. So kann man teutonische Spurenelemente ebenso ausmachen wie Einflüsse der amerikanischen Schule, wobei das Trio auch hier sowohl die Ost- als auch die Westküste thematisch abräumt. Man könnte die Band vielleicht irgendwo zwischen neueren KREATOR und MEGADETH verorten (besonders beim Song The Bleedings Hands Of Faith), allerdings muss ich sagen, dass Reqviem… die letzten Ergüsse dieser beiden Bands locker auf die Plätze verweist.

Reqviem… ist ein äußerst interessantes Album geworden, welches einerseits die Power des Thrash Metal widerspiegelt, diese aber mit derart vielen Ideen aufbrezelt, ohne überladen zu wirken. Man entdeckt eigentlich mit jedem weiteren Hördurchgang neue Facetten. Die Platte wirkt trotz der vielen Einflüsse keineswegs zusammengestückelt, sondern auf erfrischende Weise homogen und schlüssig. Reqviem For The Oppressor wirkt wie aus einem Guss – aber mit jeder Menge Einschlüsse, die allerdings keine Verunreinigung darstellen, sondern eher der Veredlung des Metalls dienen, welches schlussendlich belebend in den Blutkreislauf des Hörers geleitet wird.

Anspieltipps
🔥Dogma Of War
🩸The Bleedings Hands Of Faith


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten




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