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HIRAES - Dormant (2024)

(8.690) Olaf (10/10) Death Metal


Label: Napalm Records
VÖ: 26.01.2024
Stil: Death Metal






Pft…was für eine bodenlose Frechheit, die Hiraes hier mit ihrem Zweitwerk abliefern, denn „Dormant“ sprengt einen meiner Neujahrsvorsätze, welcher beinhaltete, mit Höchstnoten in diesem Jahr ein wenig zugeknöpfter umzugehen. Doch nach mehrmaligem Genuss dieses Meisterwerks in Sachen melodiösem und knüppelharten Melodic Death/Black und wasweißich-Metals blieb mir einfach nichts anderes übrig und alle meine Argumente, doch vielleicht „nur“ 9,5 Punkte zu vergeben, verpufften.

Ich gebe zu, dass ich mich mit dem Debüt ein wenig schwertat und irgendwie noch die eigene Identität der ehemaligen Dawn of Disease Recken vermisste, die sich mit Britta Görtz DAS Aushängeschild in Sachen weiblichen Extrem-Gesang mit ins Boot holten. Dies hielt ich ehrlich gesagt anfangs ein wenig für PR-Gehabe, wofür ich nunmehr Abbitte leisten muss, denn nicht nur musikalisch fahren die Jungs hier das volle Brett auf, auch gesanglich bin ich der Meinung, dass die Elchkuh hier ihre mit Abstand beste Leistung abruft.

Vor allem musikalisch aber liefern Hiraes hier ein Musterstück an Abwechslungsreichtum, Härte und Brutalität ab, welches aus deutschen Landen auf diesem Niveau sehr selten zu Tage tritt. Unmengen an Groove, wahnsinnige Riffs und eine verdammt knallharte Produktion, die durch den Mix von Jens Bogren und Ricardo Borges noch zusätzliche Härte erlangt. Als ob das nötig gewesen wäre, Ihr Angeber!

Als Orientierungshilfe für die Unbedarften unter Euch darf man schon die Melo-Death Schublade öffnen, doch Hiraes darauf zu reduzieren, würde der Band absolut nicht gerecht werden. Als Beweise gilt hier das wütende und rasend schnelle „Nightflight“, dass schon fast Discharge-Vibes aufbietet und dem geneigten Hörer mit Wonne die Gesichtsmuskeln massiert. Was für ein Massaker! Wenn man da die ersten beiden Singles „Through the storm“ und „We owe no one“ dagegenstellt, klingen diese wie Balladen aus dem Scorpion’schen Universum.

Überhaupt kann man das Album in zwei Teile aufteilen, denn ab dem kurzen Intermezzo „Come alive“ ziehen Hiraes konsequent die Daumenschrauben an, welche im schon fast Black Metallisch daherkommenden „Red Soil“ ihren Anschlagspunkt finden. Gerade bei den verschiedenen Härtegraden merkt man schnell, was für eine Leistung Britta Görtz hier abliefert. Mal melancholisch säuselnd, dann tief und diabolisch keifend, vereinzelnde Pig Squels und die bereits erwähnte schwarz angehauchte Keiferei, die mir Gänsehaut über den Rücken jagte.

Dormant“ beinhaltet alles, was ich an der harten Musik so liebe, so verehre und schätze und bietet permanente Kurzweil, weil jeder Song auf seine Art anders klingt, das Album dennoch wie aus einem Guss aus den Boxen ballert und keinerlei Ermüdungserscheinungen aufweist. Ehrlich, vergesst Arch Enemy, Dark Millennium oder all die anderen Alteingesessenen: Hiraes haben zum Sturm auf den Thron geblasen und werden diesen mit Pauken, Trompeten, fauchenden Drachen und einer Heerschar aus tausenden neuen Fans im Handstreich erobern. Kinners, in dieser Musikrichtung werden hiermit die Karten neu gemischt.

Meine Fresse, ist das ein Paukenschlag den Hiraes hier zu Beginn des neuen Jahres abliefern, bei dem man nur hoffen kann, dass sich die Pollschreiber am Ende von 2024 noch daran erinnern werden. Ich werde es, denn ich habe dieses fantastische Album bereits in meine Liste eingetragen und mit einem dicken Sternchen versehen.


Bewertung: 10 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Through the Storm
02. We owe no one
03. Undercurrent
04. Chance to fail
05. About lies
06. Come alive
07. Ocean Child
08. Nightflight
09. Red Soil
10. Dormant




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