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Live on Stage Report: CASTLE ROCK
12. - 13.09.2025 Schwerin @ Pappelpark
Schwerin Castle Rock ohne Castle?
Ja ihr habt richtig gelesen und Nein, dass Weltkulturerbe Schloss in Schwerin steht immer noch! Lediglich der Austragungsort vom diesjährigen Castle Rock in Schwerin wurde ein „wenig“ verlegt. Um genau zu sein ging es zur „Pappelpark-Bühne“ des Club Zenit am Rande der Stadt! Somit also weg vom Zentrum der „Macht“, sowie meiner Haustür und hin zu einem veranstaltungserprobten „Geheimtipp“ in Sachen Musik und Co.
Wie es zu der Zusammenarbeit gekommen ist, wissen wohl nur die Hauptakteure, aber es hat definitiv so einige Vorteile mit sich gebracht. Offensichtlich darunter natürlich die Infrastruktur und der Platz. Anstatt auf dem guten „Bertha-Platz“ alles aufwendig hin karren zu müssen, sowie aufwändig abzusperren, ist hier alles eig. schon vorhanden, sowie eine wirklich große und professionelle Bühne, die über den Sommer hinweg von Knorkator und Co bespielt wurden! Einlass und Co ist somit besser organisiert, Sicherheitspersonal und Co kommt direkt vom Club und kennt sich mit dem Begebenheiten aus und auch Platztechnisch ergab sich dadurch ein größeres Aufgebot bzgl. der Essensverpflegung mit mehr Abwechslung im Gegensatz zu den letzten Jahren.
Optisch fehlte zwar das namensgebende Schloss, aber das Konzertreihen oder Festivals früher oder später ihre Locations wechseln müssen oder wollen, kommt vor und der Namen bleibt dennoch bestehen. Und wenn es zum Vorteil ist, warum denn auch nicht? Bzgl. der Außenwirkung besteht unsere Stadt ja eh nur aus dem Schloss und wird von dieser so vermarktet. Aber genug mit der Einleitung und ab zu den Bands oder? Noch nicht ganz, vorab sei natürlich noch erwähnt, dass unser Steini wieder den guten Jacky und selbsternannten „Loudmaker“ aus Berlin hinter das Mischpult binden konnte. Und wer Jacky kennt, weiß dass er nicht nur regelmäßig für SAXON die Regler schiebt, sondern an sich professionell schon so gut wie jede namenhafte Bühne oder Festival soundtechnisch begleitet hat. Für das Rahmenprogramm wurde zusätzlich Metal Poetry Slam Koryphäe Michael Goehre engagiert, welcher mit Witz und Knowhow die Bands vorgestellt und angesagt hat. Eine winzige Kleinigkeit, die aber viel aus macht und daher definitiv erwähnt werden muss, da es schließlich die kleinen Nuancen sind, die in der Summe zu einer Top Party führen!
Nun aber wirklich zu den Bands und somit den Lokalen Opener DISSECDEAD. Eine Band der ich damals gefühlt in Ungnade gefallen bin, als 2015 ein Review zu der damaligen Platte anstand. Aber was soll ich sagen, alle Kritikpunkte von damals sind behoben! Und auch wenn der Platz vor der Bühne leider nicht voll war, so haben die Jungs meines Erachtens voll abgeliefert. Die Songs grooven und sind stimmig, knallen dazu immer mal ordentlich rein. Der Abwechselnde Gesang von Frontman Marco und Bassist Christian gaben den Songs eine gute Abwechslung stimmlich gesehen und an der Gitarre hat vor allem Oliver für das gewisse Etwas gesorgt. Dies alles in der Kombination mit ordentlichem Groove am Schlagzeug dank „Svenner“ ergab für mich eine Top Show, bei der man auch über ein paar Verspieler hinwegsehen kann und muss, da dafür die Truppe wirklich Spaß und mit Herzblut dabei waren! Zusammenfassend, den Slot und die Gelegenheit mal wieder live zu perfekt genutzt!
Danach kam etwas „Retrofeeling“ auf, denn die Berliner Band QUASIMODO waren an der Reihe. Sie machten keinen Heel aus der Bandgeschichte und das vor allem am Gesang es wohl zu massiven Lineup-Wechseln über die Jahre gekommen ist. Zumindest wurde damit versucht ein Running-Gag aufzubauen mit den vor Ort 3 unterschiedlichen Sängern und Sängerrinn. Jeder von den 3en hatte seine Vorzüge und die auf die Stimme abgepassten Tracks. Mir war die Band völlig unbekannt und Tracks wie das MCB Cover „Heavy Mörtel Waschmaschine“ machten es mir nicht leicht, mit der Band irgendwie zusammen zu finden, bzw. mich zu entscheiden, ob es mir gefällt oder doch irgendwie zu altbacken ist. Aber gerade die rockigen Tracks mit der Heike am Gesang blieben dann doch im Ohr, sowie „Boneshaker“ mit dem Lemmy-artigen Gesang des Frontmannes von „Boneshakers“ haben dann doch das Pendel Richtung positiv bewegt. Ich glaube ich muss mich da mal ein wenig mehr hinein hören.
Band Nummero 3 waren dann die SLOPPY JOES welche mir noch von damals bekannt waren und öfter mal auf Flyern im Dr. K drauf standen. Einziges Problem, ich war nie bei einem der Konzerte der Hamburger Truppe und deren Art des Rock ist mir wirklich zu langweilig und monoton. Das ist meine persönliche Meinung, weshalb ich mir nur ein paar der Songs gegeben habe. Dennoch möchte ich nicht unterlassen zu erwähnen, dass es ein Großteil des Publikum anders gesehen haben. Die Show war gut aufgebaut und die Jungs wissen definitiv, was Sie machen und haben die Leute vor Ort in ihren Bann gezogen. Die Stimmung der Masse war deutlich angehoben und das hat man gehört und gesehen. Was möchte man also mehr als Band, bzw. kann man da getrost auf die Kritik eines Schreiberlings wie mir verzichten.
Letzte Band des Abends waren dann die Schweden und gute Kumpels unseres „unfreundlichsten Wirtes Schwerins“ ZORNHEYM. Mir war die Truppe ja völlig unbekannt bis zum ersten Aufeinandertreffen vor ein paar Jahren auf einem voran gegangenen „Castle Rock“. Damals hat die Truppe nicht nur meinen kleinen Sohnemann total überzeugt, sondern auch mich. Leider kam es ein wenig zum zeitlichen Verzug, bzw. hat die Truppe zurecht später gespielt als damals, weshalb Sohnemann den Gig leider aussetzen musste. Aber ich weiß, ihm hätte es definitiv wieder gefallen, denn dieses Mal hat die Band nochmal eine Schippe obendrauf gelegt, bzw. sich über die Jahre weiterentwickelt und an der Produktion nach oben geschraubt. Die Bühnenshow saß wie eine 1 und die Songs knallten ordentlich aus den Boxen. Der Wechsel zwischen Clean Gesang und Black Metallischen Screams ist jedenfalls wirklich ein einzigartiger Mix und Wiedererkennungswert der Schweden. Hinzu kommen Kostümwechsel und Co, sodass man auch viel für das Auge hat und die Band einfach nur abfeiern konnte! Leider konnte ich die Show nicht komplett genießen, da ich am nächsten Morgen zu früh an die Arbeit musste, was mich mehr als geärgert hat, dass könnt ihr mir glauben!
Dies ist auch der Grund, warum ich nur über den Freitag berichten kann, da es mir nicht möglich war auch Samstag vorbeizuschauen. Ich habe aber von Freunden und Bekannten gehört, dass es ähnlich gut weiter gegangen ist, es noch ein paar mehr Leute hingeschafft haben und das auch Steini sein Bühnenstelldichein mit „Möwe und die Ölmützen“ gegeben hat. Das hätte ich zu gern gesehen! Aber es ist wie es ist und wiedermal kann ich das „Castle Rock“ in Schwerin jedem empfehlen. Ein kleines Selfmade Festival mit einer wirklich großen und Top Produktion, sowie einem wirklich sehr abwechslungsreichen Programm quer durch Rock und Metal jeder Sparte! Es ist immer wieder ein Fest und ich hoffe und freue mich auf das nächste Jahr!!

