GOMORRHA– Straight Into Beyond (2025)
(9.885) Maik (8,2/10) Death Metal
Label: Listenable Records
VÖ: 03.10.2025
Stil: Death Metal
SODOM gibt es meines Wissens nur einmal, dafür musste sich die Schwesterstadt schon des öfteren den verfluchten Namen wegzerren lassen, in den verschiedensten Schreibweisen. Ich habe ja immer gehofft, dass eine dieser GOMORRAHs, GOMORRAs oder GOMORRHAs mal mit SODOM auf Tour geht, aber da der Angelripper demnächst den Sack zumachen will, wird das wohl nix mehr.
Bei diesem inflationären Gebrauch des Namens sollte man diesen GOMORRHA hier allerdings zugute halten, dass sie sich bereits 1986 so genannt haben, was all die anderen zu Nachahmern disqualifiziert. Jedenfalls war acht Jahre und vier Demos später erstmal Schicht im Schacht, bis man 2018 wieder Blut geleckt hat, und GOMORRHA seitdem schon mit einer EP und einer LP zu Buche stehen.
Nun ist also der zweite Langstreckenmetzler heraus, und hört auf den Titel „Straight Into Beyond“. Geboten wird alter, bratzeliger Death Metal, der sich zum großen Teil an amerikanischen Vorbildern orientiert. Das heißt im Klartext, es wird roh, brutal und kloppt ordentlich auf den Hirnstamm.
Nach einem mehr oder weniger nötigen Intro geht es auch gleich los. Stumpf ist Trumpf, heißt es ja, und so fallen mir DEATHSTRIKE ein und der ganze borstige US- Death-Morast, der damals via Seraphic Decay und Relapse kultig räudige 7“es auf den Markt geworfen hat. „Brutal Form Of Death“ benamst auch gleich die Sparte, in der die Frankenthaler herumwursten. Bisschen AUTOPSY noch und der Kadaver ist küchenfertig.
Dabei fällt auf, dass man so räudiges Gebräu durchaus mit Abwechslung versehen kann, was GOMORRHA auch in die Tat umsetzen. Gekrönt wird das morastige Gerödel noch durch eine total krankgeile Voice, bei der vor Schreck die Maden ins Wachkoma fallen. Das wird bestimmt noch lustig.
Das Riff vom zweiten Song, kurz und bündig „War“ genannt, erinnert mich vom Riffing und auch von den Drums her an die erste BENEDICTION. Zwischendurch rödelt es auch mal NECRONY mäßig aus dem OP-Restekübel. Ich hatte recht, es wird lustig. Irgendwie versetzen mich GOMORRHA in meine jugendliche Sturm-, Drang- und Lärmzeit.
Und so prügeln sich die Rheinland-Pfälzer durch ihre Songs, mal schleppend knarzig, mal im Uffta Uffta- Modus, mal rödelig brachial, aber immer präzise und auf Abwechslung bedacht durch das neungängige Leichenschmausmenü. „My Suffering“ drischt auf die Mütze wie Sau, so hätten SLAYER geklungen, wenn sie Brutal Death Metal gespielt hätten.
Okay, wer jetzt nicht explizit auf diese Art des Todesbleis steht, wird das Album vielleicht spätestens im letzten Drittel etwas plätschernd empfinden. Denn irgendwann scheinen sich die Rumpelparts mit den schleifenden Knirschmomenten ständig nur abzuwechseln. Wer jedoch auf diesen alten hau-auf-die-Rübe- Death Metal steht, der weiß. Das gehört so. Und es ist eine schöne Erinnerung an alte Zeiten, als aus Metal-CDs noch Blut, Eiter und modriger Siff tropfte. Nur hier eben in definitiv besserem Sound.
Anspieltipp:
War
My Suffering
Bewertung: 8,2 von 10 Punkten
01. Brutal Form Of Death
02. War
03. One With The Dead
04. Straight Into Beyond
05. My Suffering
06. Screams Of The Fallen
07. Slaughtered Ans Sausaged
08. Blood Red Snow
09. More Sacrifice

