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TABERNAKEL – Antoniusfeuer (2025)

(9.878) Maik (7,9/10) Black Metal


Label: Iconoclasm Conquest
VÖ: 31.10.2025
Stil: Black Metal






Black Metal- Bands haben sich früher ja gern in den Mantel des Mysteriums gehüllt und erschienen oftmals nicht greifbar. In Zeiten des medialen Informationsoverkills und exhibitionistischer digitaler Selbstdarstellung wirkt es geradezu erfrischend, wenn Gruppen aus diesem Genre diesen Weg noch gehen. Kein Facebook, kein Spotify, kein YouTube…Nun, noch nicht, jedenfalls.

Gut, wahrscheinlich liegt es auch daran, dass die Band recht neu ist, wie eben diese hier, welche unter dem Namen TABERNAKEL demnächst mit ihrem ersten Release zu Buche steht. „Antoniusfeuer“ nennt sich das Werk, und benamst sich mit dem Begriff für eine Seuche im Mittelalter, welche durch die Getreidepest Mutterkorn ausgelöst wurde.

Das ist mal etwas anderes als die ewige Pestilenz und Bubonic Plague und passt zu einem Album, welches sich im Stile des klassischen Black Metal bewegt, wie das Korn auf die Mutter…Man verzeihe mir diese sprachliche Entgleisung.

Stilistisch, wie gesagt, Black Metal der frühen 1990er Jahre. Und diesen Anspruch auszufüllen, machen TABERNAKEL vieles richtig. Das beginnt mit dem musikalischen Grundgerüst. Höhenlastige Gitarren, die Halbtonriffing mit frostigen Dissonanzen mischen und ein kreischender Gesang zwischen Wut und Verzweiflung.

Dazu gesellt sich eine Produktion, die an Rohheit an die Klassiker heranreicht, dennoch sauber genug geworden ist, um moderneren Hörgewohnheiten ein wenig Tribut zu zollen. Außerdem hat die Mischung aus musikalischer Bösartigkeit und hymnisch wirkenden Melodien einen gewissen Reiz, den nur die Fans dieser zweiten Welle des Black Metal, insbesonders dem aus skandinavischen Gefilden, wirklich genießen können.

Da die Songtitel in Deutsch sind, dürfte klar sein, dass auch die Lyrics in unserer Muttersprache abgefasst sind. Wer diesem skeptisch gegenübersteht, dem sei gesagt, dass man eh kaum etwas davon versteht. Aber selbst wenn, wäre das kein Beinbruch, denn die Texte sind ziemlich gut geschrieben. Sie behandeln zwar genretypische dunkle Elemente, ergehen sich aber nicht in plakativen Plattitüden und vermeiden auch jegliche Form von pathetischer Brachiallyrik.

Natürlich erklimmen TABERNAKEL keine neuen Gipfel der schwarzumwölkten schartigen Felsen des Black Metal. Das ist wohl auch kaum möglich, wenn man sich in den doch recht eng gesteckten Rahmen dieses Subgenres bewegt. Und für ein erstes Lebenszeichen ist „Antoniusfeuer“ schon eine reife Leistung.

Vier Songs plus Zwischenspiel („Heilung“) und Outro („Mörderloch“) sind auf dieser Veröfentlichung. Freunde alten Schwarzmetalls sollten unbedingt reinhören.

Anspieltipp:
Mondpassage


Bewertung: 7,9 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Mondpassage
02. Antoniusfeuer
03. Heilung (Interlude)
04. In Ketten
05. Kadaverglaube
06. Mörderloch (Outro)



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