ZHAAT – Other Prophets (2025)
(9.880) Timo (7,5/10) Post/Stoner/HC

Label: Noisolution
VÖ: 02.10.2025
Stil: Post/Stoner/HC
Hinter dem ursprünglichen Fantasiewort ZHAAT verbirgt sich dieser Leipziger Post/Stoner/ Hardcore Vierer. Zwischen psychedelischer Raffinesse, Hardcore’iger Wucht und orientalischen Klangbildern ordnet sich das Album Other Prophets ein. Hier gibt es 8 Songs, in nicht ganz einer dreiviertel Stunde zu erkunden, anspruchsvoll und überraschend vielschichtig. Um es genauer zu nehmen ist ZHAAT ein arabisches Wort für Essenz, was für Antrieb und Seele steht, was sich erst im Nachhinein herausstellte. Zufälle gibt’s, nicht wahr?
ZHAAT bestehen bereits seit 2018, experimentierfreudiger Hardcore ist ihr Metier, aber für psychedelischen Rock durchaus zu haben, daraus entsteht eine spannende Mixtur aus mystischen Rhythmen und schweren Gitarrenwänden. Mal verspielt filigran, dann wieder markant impulsiv. Gegensätze stehen bei der Band jedenfalls fortwährend auf der Tagesordnung. Zwischen Post Hardcore, Stoner und experimentaler Psychedelic Sounds ist alles möglich. Aufgenommen von Coogans Bluff Drummer Charlie Paschen in Charlies Studio, überzeugt die Band mit einem klaren und direkten Sound was dem Album zusätzlich guttut.

Orientalisch anmutig, fast hymnisch startet das Album mit Ramses. Hier bietet man schon sehr viel auf, zeigt sich enorm detailreich. Proggie, groovy, aber auch Schwermut mischt sich in die Gemengelage. Das doomige Ramayana setzt danach noch deutlicher Akzente, das interessante Schemata wird dabei gern von rabiaten Screams durchbrochen. Das technisch, aber auch dunkle The Seer bewegt sich spielerisch zwischen Wut und Melancholie, offenbart neben einer guten Atmosphäre, auch metallisch, melodische Nuancen. Ebenso vielschichtig ist das Instrumental The Essence, offenbart es doch auch psychedelische 70s Rock Anleihen.
Auch bei Divine Command und dem im Tempo dosierten letzten Song Tikal 1 wissen die Leipziger ihre Qualitäten ins Spiel zu bringen, melodisch wie auch kraftvoll offenbaren sie hier eine nachdenkliche, auch mal verhaltende Note, stumpf rumgepoltert wird auf dem Album jedenfalls fast nie. So bleibt ein vielschichtig, experimentierfreudiges Album. Das fast schon filigran zu werke zieht, aber niemals handzahm und zu sehr kontrolliert sich seinen Weg bahnt.
Der Mix im orientalischen Ambiente und einer stimmigen atmosphärischen Dichte passt natürlich sehr gut zum Bandnamen. Zwischen Hardcore metallischer Härte und psychedelischer Verspieltheit, verbindet sich der Sound von ZHAAT sehr gut mit melodischen und emotional nachdenklichen Momenten. Ein nicht unbedingt typisches Album für das Genre, welches viele Facetten bedient, jedoch sich nie zu sehr in den Vordergrund drängt. Sicher ein Album für Leute die es anspruchsvoll mögen, die sich gerne Zeit für ein musikalisches Abenteuer nehmen, um auf Entdeckungsreise zu gehen. Dafür sprechen auch die progressiven Ansätze bei ZHAAT. Was keineswegs typisch ist für das Genre. Es bleibt spannend.
Anspieltipps: Ramayana und The Essence
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Ramses
02. Kante
03. Ramayana
04. The Seer
05. The Essence
06. Divine Command
07. Maniac
08. Tikal 1