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HETEROPSY – Embalming (2025)

(9.876) Phillip (9,0/10) Death Metal


Label: Caligari Records
VÖ: 31.10.2025
Stil: Death Metal mit viel Doom






Nicht wenige Menschen glauben, dass wir auf diesem Planeten existieren, um zu forschen. Um Wissen zu erlangen und um dieses ständig weiterzuentwickeln. Es geht vielen Menschen um die Klärung der großen Fragen wie zum Beispiel nach dem Sinn des Lebens, so es denn überhaupt einen gibt. Warum sind wir hier? Erwartet mich etwas nach meinem Ableben? Sind wir allein im Universum? Taugt es, wenn man HM2-Gitarren, zusammen mit einer Menge Autopsy-Worship, im Doom-Gewand erklingen lässt?

Den Versuch, diese letzte Frage zu klären, unternehmen seit 2020 die vier Tokioter Heteropsy. Schimmert im Intro The Dawning noch ein hoffnungsvolles Tapping-Solo, gefolgt von einer heiteren Melodie durch den von doomigen Gitarrenwänden verhangenen Himmel, wird’s im anschließenden Pandemonium Alter sofort abgründiger. Allerdings nicht eindimensional. Heteropsy wühlen ausgesprochen gerne in diversen Stilen herum und schmeißen das dann zusammen in einen Song. So kommen auch hier an original Elchtod erinnernde Doublebass-Gitarren-Duette die mich als Hörer ziemlich kühl erwischen und aus der doom-inherenten Lethargie reißen.

Dass Heteropsy nicht einfach irgendwo zwischen den Stühlen sitzen und sich fragen, wie zum Geier sie da hin gekommen sind unterstreichen sie auch in Asphyxia. Dramaturgisch gekonnt und mit einer Menge hintergründiger Gitarrenakrobatik versehen, röchelt sich Koki Fukushima hier durch ein Meisterstück des doomigen Death Metal. Vorausgesetzt man steht drauf, wenn’s wirklich old-schoolig ist. Von Politur fehlt hier nämlich jede Spur, gut so! Ich mag mir gar nicht vorstellen wie leblos das Stück klingen mag wenn da eine moderne Produktion hinter stünde. So jedenfalls atmen die Songs von Heteropsy, wollen sich teilweise auch erarbeitet werden oder zünden erst nach drei Minuten oder eben im dritten Hördurchlauf. Dann aber nachhaltig! Die vier Japaner wissen also ganz genau wo zum Geier sie sich hingesetzt haben.

Damit die Chose ein wenig aufgelockert wird, kommt kurz vor Schluss, in Form von Methadone ein völlig anders geartetes Monstrum daher. Rausch- und Störgeräusche, sanfte Klänge und Fiepen werden durch tonnenschwere Melancholie durchbrochen, dass es schier ergreifend ist. Old Friends fasst dann abschließend nochmal das Album zusammen, so scheint es. Und was für ein Brocken das war. So wollte der Funke zuerst nicht wirklich überspringen, zu unentschlossen kam mir der Vierer vor, zu ziellos. Aber das war völliger Quatsch! Auch, dass Koki Fukushima häufig kaum Texte sondern einfach nur Röchellaute von sich gibt trug dann so zur gesamten Stimmung bei, dass ich mich irgendwann fühlte wie eine der beiden auf dem Cover abgebildeten Gestalten.

Embalming klickt vielleicht also erst bei der dritten Begegnung und fand ich recht schnell die walzenden Mid-Tempo-Parts herausragend, so stellte ich schnell fest, dass diese ohne die verzweifelnden Doom-Passagen kaum Wirkung hätten. Wer mal Bock auf etwas dynamischere Anatomia mit einem Schuss Schwedentod hat, MUSS hier unbedingt mal Zeit investieren!

Anspieltipps:
👌 Pandemonium Alter
🪓 Asphyxia
🧪 Old Friends

 


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. The Dawning
02. Pandemonium Alter 
03. The Sodomizer 
04. Asphyxia 
05. Memento Mori 
06. Seventh Damnation 
07. Methadone 
08. Old Friends



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