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DISTASTE – Agoniepositur (2025)

(9.870) Phillip (8,5/10) Grindcore


Label: FDA Records
VÖ: 24.10.2025
Stil: Deathgrind






Von Grindcore, beziehungsweise Deathgrind erwarte ich nicht allzu viel. Ich erwarte, dass es von vorne bis hinten ballert, hier und da ein bisschen groovt und angepisste Texte über all die Ungerechtigkeiten unserer Welt im Allgemeinen und der Politik und Gesellschaft im Speziellen. Man könnte meinen, dass diese Latte nicht besonders hoch gelegt ist, jedoch ist es schwierig längerfristig mit diesem einfachen, aber engen Korsett über eine gute Albumlänge von 30 Minuten zu überzeugen. Angesichts der Erfahrungen der einzelnen Bandmitglieder um Armin Schweiger und Lukas Haidinger, der das Ding hier auch gemixt und gemastert hat, ist zügig klar, dass Distaste ihren Weg der kompletten und nachhaltigen Vernichtung weiter fortsetzen, aber gibt es auch Platz für spannende Seitenblicke?

Furunkelmann ballert erstmal wie erwartet los, besticht wie auch das Album insgesamt, durch ein wundervoll rotziges Klangbild, besonders die Drums walzen gnadenlos dominantdurch den Gehörgang. Eingerahmt von Gitarren versinken die beiden Vokalisten allerdings etwas im Mix. Das hat auch bei den weiteren Stücken System, aber ich kann das ja auch positiv sehen, kommt so doch ein Funken Live-Atmosphäre auf. Außerdem konzentriere ich mich so viel eher auf die Lyrics, die -oh Wunder- deutlich linkspolitisch orientiert sind und genretypisch mehr drauf haben als dumpfe Plattitüden und Parolen. Hier glänzen bissiger Witz und Zorn wie die rechtsnationale Halbglatze von Fritzi Merz.

Musikalisch ist es genau das, was ich erwartet habe und doch noch viel mehr! Zwischen unnachgiebigen Blastgewitter schimmern auch mal feine Melodien durch, zum Beispiel in Rosstaeuscherei und Endzweck Geschroepf, auch immer wieder allerfeinst eingewobene Groovepassagen im banger-kompatiblen Midtempo ziehen meine Mundwinkel anerkennend nach unten und mobilisieren die Nackenmuskulatur. Es gibt sie, die Dynamik im Deathgrind und Distaste flanken sie dir gnadenlos an den Schädel. Soli! Es gibt auch heftige Soli!

Zu guter Letzt wagen Distaste noch einen kurzen, für Deathgrind eher langen, Ausflug in Doom-Death-Gefilde und schließen mit dem Titeltrack Agoniepositur ein überaus unterhaltsames Hochgeschwindigkeitsprojektil von Album, das jede Person, die es mit Deathgrind hält, im Schrank haben sollte.

Anspieltipps: 
💪Last
💀Endzweck Geschroepf
💣Gottes Geschenk an die Menschheit
🔨 Alpinist


Bewertung: 8,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Furunkelmann
02. Apex Oppressor
03. Last
04. Rosstaeuscherei
05. Kaligula 2.0
06. Endzweck Geschroepf
07. Hand guck in die Luft
08. Nestbeschmutzer
09. Der Thronraeuber
10. Gottes Geschenk an die Menschheit
11. Das Rudeltier
12. Alpinist
13. Wind von Asphalt
14. Agoniepositur



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