DISARRAY – The Darkening (2025)
(9.851) Maik (8,8/10) Thrash Metal

Label: Jawbreaker Records
VÖ: 24.10.2025
Stil: Thrash Metal
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Die schwedischen Thrasher DISARRAY sind mir bisher noch nicht vor die Flinte gekommen. Und das, wo die Band unglaublich fleißig zu sein scheint. Erst 2022 gegründet, hat die Band schon zwei Langspieler rausgehauen und legt dieses Jahr noch eine EP obenauf.
Und oha, machen die Alarm. Old School Thrash der schnellen und aggressiven Machart. Okay, das ist auch ein weitgefächertes Feld, also sollte ich da wohl etwas genauer werden. Okay, nehmen wir KREATOR zu „Extreme Aggression“- Zeiten, packen einen ordentlichen Stapel DARK ANGEL aus der „Darkness Descends“-Ära dazu und würzen den ganzen Kram mit einer kräftigen Prise MORBID SAINTs „Spectrum Of Death“. Okay, eine Messerspitze der kanadischen Lärmkombo SLAUGHTER kann man auch noch herausschmecken.

Dann haben wir so etwa den Lärm, den die Stockholmer fabrizieren, eingenordet. Dabei klingt der Kram keineswegs abgekupfert, sondern frisch wie von der Wursttheke. Man spürt die Spielfreude der drei Bagaluten bei jeder Note. Dazu hat die EP auch noch einen Sound bekommen, der glatt aus den Mittachtzigern stammen könnte. Das klingt alles noch rauh und fies und zerrt den Hörer aus seiner audiophilen Komfortzone. Vier neue Songs sind auf der Scheiblette, aufgefüllt mit zwei Livestücken, bei denen ich mich irgendwie auch an SACRIFICEs „Forward To Termination“ oder ONSLAUGHTs „The Force“ erinnert fühlte. Jedenfalls scheint live bei den Jungs auch die Bude zu brennen, was mich bei diesem Songmaterial auch nicht wundert.
Ich könnte mich gerade selbst in den Arsch beißen, diese Band bisher nicht auf dem Schirm zu haben. Dieses Vorhaben scheitert natürlich an meiner nicht vorhandenen Beweglichkeit und so bleibt mir wohl nur, mich schleunigst mit den beiden Erstwerken der Band zu befassen. Die Mucke hier macht nämlich viehischst Laune und lässt mich nur mühsam vor der Tastatur ausharren. Zumindest ertappe ich mich, dass ich den Kram hier im Takt der Mucke eintippe, hähä. Morgen habe ich Fingermuskelkater.
Wer alte Thrashcombos aus der Mitte der 1980er Jahre mag, und seinen Thrash richtig schön dreckig, rotzig und räudig – dennoch präzise auf den Punkt gespielt- bevorzugt, der sollte seine Lauschbretter mal an dieses Scheibchen antackern. Mir gefällt datt Dingen ausgesprochen gut, und authentischer geht nun fast wirklich nicht mehr.
Anspieltipp: „Poltergeist“
Bewertung: 8,8 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Poltergeist
02. Lord Of Lies
03. Mass Abuse Of Power
04. Evil Is Reborn
05. Deafening Sound (live)
06. Forbidden Of Speech