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WRETCHED – Decay (2025)

(9.854) Phillip (6,5/10) Melodic Death Metal


Label: Metal Blade Records
VÖ: 17.10.2025
Stil: Melodic Death Metal






Das Bandlogo sieht fetzig aus, das Label verspricht zudem Qualität. Der Blick in die Archive lässt eine stilistische und klangtechnische Nähe zu The Black Dahlia Murder vermuten und legt ganz nebenher offen, dass Wretched aus Charlotte, North Carolina, bereits ihr fünftes Studioalbum vorlegen.
Wie bitte?
Ich bin mir sicher, dass ich von dieser Truppe noch nie gehört habe und ob das jetzt ein Versäumnis oder nur eine Randnotiz darstellt, gilt es jetzt herauszufinden.

Im Gegensatz zur fast einstündigen Spielzeit bin ich gewillt mich kürzer zu fassen. Mit dem Titeltrack Decay gehen wir recht knallig und modern in das Album rein und sofort lässt sich feststellen, dass hier beileibe keine Stümper am Werk sind. Jede Note, jeder Ton und jeder Break ist genauestens getimed und bis ins Feinste abgestimmt. Technisch hervorragend umgesetzt und abgemischt ist der Vierer überraschend melodiös und virtuos unterwegs und nutzt auch die folgenden fünf Songs, um damit zu glänzen. Zurecht, Wretched beherrschen auch das Spiel mit der Dynamik ganz ausgezeichnet – doch der Funke will partout nicht überspringen. Das klingt alles ganz in Ordnung und ich kann mir vorstellen, dass es da draußen gewiss Leute gibt, die das feiern werden, aber mich lässt diese kalkulierte Raserei kalt. Mir fehlt der Groove, der einfach mal stumpf nach vorne böllert, die Hooks die sich im Gedächtnis festkrallen und mit der Zeit finde ich das zunehmend ermüdend.

Doch Wretched ziehen ab Clairvoyance 24 weich ineinandergreifende Minuten aus dem Hut, die ich so nicht erwartet habe. Sänger Billy Powers hat komplett Sendepause und die übrigen drei Instrumentalisten dürfen ihr Ding machen. Und das ist wahnsinnig gut. So stelle ich mir vor, dass das hier die Hintergrundmusik für ein Fantasy-Rollenspiel virtueller Natur sein könnte und versinke förmlich in den sanfteren Klängen dieses Albums, die mich vergessen lassen, wie die ersten fünf Songs klangen.

Doch irgendwann muss auch das mal vorbei sein, und die Band findet in den letzten vier Songs eine gelungene Balance zwischen Härte und Sanftheit die nun schlüssiger wirkt als der Beginn des Albums, ungezwungener und echter. So ganz fängt mich die härtere Gangart dennoch nicht ein, aber die Songs wirken gelöster und spannender, weil der Dynamik noch mehr Raum und noch mehr Kontrast gegeben wird. Melancholie steht ihnen gut.

Und dennoch, was bleibt ist vor allem der Eindruck der Instrumentalstücke, die so zerbrechlich in der Mitte platziert wurden, dass man nicht anders kann, als darüber zu stolpern. Das Drumherum ist jedenfalls nicht für mich, sondern eher was für die progressiveren Freunde des Genres, die es gerne etwas ausgefeilter mögen, von The Black Dahlia Murder sehe ich da jedenfalls nichts. Ich jedenfalls komme zu dem Schluss, dass ich anscheinend nicht viel verpasst habe – komme aber gerne auf Wretched zurück, wenn sie ein Instrumentalalbum aufgenommen haben.

Anspieltipps:
🤍 Clairvoyance
💜 The Mortal Line
💛 Behind The Glass


Bewertung: (gut gemeinte) 6,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Decay
02. Malus Incarnate
03. The Royal Body
04. The Crimson Sky
05. Radiance
06. Clairvoyance
07. The Mortal Line
08. Behind the Glass
09. Lights
10. The Golden Tide
11. Blackout
12. The Golden Skyway



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