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Live on Stage Report: The Cosmic End

DARK FORTRESS | THE SPIRIT | ASPHAGOR 10.05.2023 - Berlin @ Hole44




Finale, oho… oder eher „no no“? Denn ich möchte es einfach nicht wahrhaben, dass Dark Fortress wirklich zur letzten Runde geläutet haben. Doch wie sich die Landshuter an diesen Abend verabschieden werden, wird sich wohl extrem nachhaltig in mein Gedächtnis bleiben. Doch fangen wir vorne an.

Den Auftakt dieses fulminanten Konzertabends gaben Asphagor. Bis gestern mir noch völlig unbekannt hörte ich mich am Morgen noch rein und stellte fest, dass auch der Slot des Openers stark besetzt war. Wie gut die Performance der Österreicher dann aber werden würde, ahnte ich da noch nicht. Denn schon mit dem Intro „Ex Cathedra“ kam Stimmung auf. Wie auf dem jüngst erschienenen Album „Pyrogenesis“ folgte darauf „Nine Moons“ und Sänger Morgoth gesellte sich zu seinen Bandkollegen auf die Bühne. Im Handumdrehen riss er das Publikum an sich und heizte diesem mächtig ein. Mit treibenden Drums, starker Gitarrenarbeit und diesem höchst motivierten Frontmann fegten Asphagor durch ihr Set, welches mit „Aurora Nocturna“ sein Ende fand. So begann das Hole schon frühzeitig an zu kochen.

Diese Steilvorlage wussten The Spirit zu nutzen. Der Saal war inzwischen gut gefüllt und die Menge wartete bereits sehnsüchtig auf die Saarländer. Mit „Repugnant Human Scum“ starteten diese in ihr rund einstündiges Set. Über „Of Clarity and Galactic Structures“, „Pillars of Doom“ und „Celestial Fire“ zockten sie sich immer mehr in einen Rausch, bis sie beim Instrumental „Laniakea“ ihrer Spielfreude völlig freien Lauf ließen. Als großer Freund des Debütalbums freute ich mich anschließend besonders über „Illuminate the Night Sky“, den nicht nur ich lauthals mitsang. Mastermind Matthias Trautes führte seine Band akribisch und hoch konzentriert, wie man es eben von ihm kennt, durch die Show. Doch bevor dieses Set mit „The Clouds of Damnation“ endete, nahm der eher schweigsame Frontmann noch einmal Kontakt mit der Menge auf und sprach davon, wie er Bassist und Neuzugang Linus Klausenitzer (Alkaloid, Ex-Obscura) davon erzählte, wie großartig der letzte Auftritt hier im Hole war und dass er auch an diesem Abend nicht enttäuscht wurde – und das Publikum gab dieses Lob nur allzu gern zurück.

Nun aber bauten Dark Fortress auf. Schon beim Betreten der Bühne zum Line Check wurde der Band zugejubelt. Als sie final die Bühne enterten brauchte es keine zwei Töne, bis das Auditorium steil ging. Eröffnet wurde mit „CataWomb“ vom 2006er Werk „Seance“. Darauf folgte eindrucksvoll „The Silver Gate“ aus der „Eidolon“-Ära (2008). Frontmann Morean hielt von Anfang alle Fäden in der Hand und zog die Menge in seinen Bann. Nachdem er die traurige Tatsache des Abschieds noch einmal erwähnte, wies er auch darauf hin, dass diese Tour gewisser Maßen auch noch einmal das letzte Album „Spectres from the Old World“ supportet, da dies zu Zeiten der Corona-Pandemie nicht möglich war. Und so folgten das schwere und epische „Isa“ sowie das rasende „Pulling at Threads“. Anschließend bezog sich der charismatische Fronter auf das Debüt „Tales from Eternal Dusk“ (2001) und kündigte den Klassiker „Crimson Tears“ an. Mit „Cohorror“ ging es wieder zurück zum fantastischen „Eidolon“. Was für ein großartiges Set – und dies war gerade erst zur Hälfte rum…

Ja, es war einfach Wahnsinn, was Dark Fortress hier ablieferten; egal ob jüngeres Material oder Songs der Anfangstage. Auch die mittlere Schaffensphase wurde bedient, wie zum Beispiel mit dem nun folgenden „Self Mutilation“ aus dem Jahre 2004 („Stab Wounds“). Mit „Chrysalis“ wurde auch „Venereal Dawn“ (2014) bedient und mit „Ylem“ vom gleichnamigen Album aus dem Jahre 2010 fand der Lauf der Bayern einfach kein Ende. Wobei… mit dem lang nicht mehr gespielten „Insomnia“ (von „Seance“) täuschte man zumindest einmal vor, die Show zu beenden. Welch ein Brett!

Doch zwei Stücke hatten die Herren der Dunklen Festung noch auf der Agenda. Den Anfang des Endspurts machte „Evenfall“ (ebenfalls von „Ylem“). Die unterschwellige Melancholie, die aufgrund des Abschieds bei sicherlich vielen vorlag und dieser schwermütige Song passten zusammen wie die Faust aufs Auge, der Knüppel zwischen die Beine oder die Klinge in die Vene. Gefühl- und stimmungsvoll - das ging tief rein. Doch was wäre ein Dark Fortress Konzert ohne „Baphomet“?! Und so kam es, wie es kommen musste: Wer auch immer auf dieser Tour von dieser deutschen Black Metal Bastion Abschied nehmen würde, würde das mit diesem absoluten Evergreen vom „Eidolon“-Album tun. Das war der Höhepunkt, auf den mit Sicherheit nicht nur ich gehofft und gewartet habe. Wer bis hierhin noch nur einen Funken Kraft im Leibe hatte, ließ diesen nun auch noch raus.

Und so endete ein großartiges Konzert, das einen genialen Querschnitt aus (fast) allen Epochen der Bandgeschichte aufzeigte. Dabei sahen alle Anwesenden eine super aufgelegte Truppe, die von einem überragenden Morean angeführt wurde, der nie die Nähe zum Publikum verlor. Dass diese Band nun tatsächlich bald in den verdienten Ruhestand geht, tut mir persönlich zwar extrem weh, aber mit so einem Abschiedsgeschenk wie dieser Show sei es ihnen von Herzen gegönnt.

Danke, Dark Fortress!




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