ÆTERNIA – Into The Golden Halls (2025)
(9.915) Timo (8,3/10) Heavy/Power Metal
Label: Cruz Del Sur Music
VÖ: 17.10.2025
Stil: Heavy/Power Metal
Auf etwas mehr als eine halbe Stunde feiern ÆTERNIA aus Siegen ihr Debutalbum auf dem charmanten Cruz Del Sur Music. Hierbei gibt es klassischen Teutonenstahl zu verorten, irgendwo in der Schnittmenge früher Blind Guardian, Accept und natürlich Helloween, sollten Freunde des klassischen Heavy und Power Metal‘s durchaus auf ihre Kosten kommen. Im Jahr 2020 gegründet, erschien 2022 eine erste EP namens The Quest. Mit einem ansprechenden Artwork von Adam Burke und einem undergroundigen, aber guten schnörkellosen Sound bringen sie schonmal alles mit für einen ansprechenden Einstand.
Mit dem soliden Intro Ascending startet das Album erstmal unauffällig, danach legt die Scheibe mit dem Opener Dragon’s Gaze einen ordentlichen Start hin. Das Riffing klassisch und treibend, der Gesang von Daniele Gelsomino zeigt sich melodisch, aber auch mit schönen rauen Facetten. Elemente des Power Metal’s lockern die Materie interessant auf. Zwischen Midtempo zeigt sich das Material auch angenehm agil, was immer wieder Spannung erzeugt. Das druckvolle Drumming und das dynamische Songwriting sind erste nachwirkende Pluspunkte auf dem Debut. Ein paar Kohlen nachlegen können die noch stärker intonierten Five Rode Forth, das Anleihen des Epic Metal aufgreift, The Descendant und das melodisch wunderbar feinsinnige Forged in Fire, das gesanglich mit ein paar schönen Höhen aufwartet. Dafür bin ich immer zu haben.
Überraschend offenbart sich erstmal das eher unauffällige Lightbringer (Fall of the Church), das aber mit einem markigen Chorus, grandiosen Solis zu glänzen weiß, aber ein wenig länger braucht. Definitiv fällt das handwerkliche Geschick, der Saitenhexer Martin Kramer, David Ponwitz, wie auch Bassist Sven Hamacher positiv auf, die mit dem kraftvollen Punch von Drummer Hendrik Czirr miteinander exzellent funktionieren. Der nachhallende Chorus von Lightbringer machte jedenfalls zusätzlich Eindruck, da überrascht der Song sogar mit einem dezenten, grandiosen Melodic Rock Ausflug. Wer hätte das gedacht. Mit dem griffigen Lay of Hildebrand endet das Album, erinnerte es mich auch ein wenig an den Stil von älteren Anvil, kann es aber nicht an die stärkeren Momente des Albums anknüpfen.
Sei es drum. Into The Golden Halls ist ein wirklich ordentliches Debutalbum, das klassischen Metal in Reinkultur auffährt, ohne pompösen Schnickschnack und ohne Firlefanz. Melodisch, angenehm rau und direkt, mit einer schönen Street-Attitüde ausgestattet, ist die Scheibe auf einer ansprechenden Basis gebettet. Auch wenn das Album mich nicht auf gesamter Distanz in den unkontrollierbaren Wahnsinn trieb, fällt die Qualität nie merklich ab und enttäuscht eben auch nicht. Ein zweifellos ordentliches ÆTERNIA Debut aus dem teutonischen Metal-Underground, das Freunde des traditionellen Metal’s sich vormerken und natürlich auch mal ihre Lauscher anlegen sollten.
Anspieltipps: Five Rode Forth, Descendant oder Forged in Fire
Bewertung: von 8,3 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Ascending
02. Dragon’s Gaze
03. Five Rode Forth
04. Trial by Fire and Water
05. Forged in Fire
06. The Descendant
07. Lightbringer (Fall of the Church)
08. Lay of Hildebrand

