Label: I, Voidhanger Records
VÖ: 25.09.2015
Stil: Progressive Black Metal / Dark Metal
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2013 rotteten sich in Bukarest (Rumänien), angeführt vom Grafikdesigner Costin Chioreanu von Twilight13media (At the Gates, Mayhem, Arcturus, Darkthrone, Sigh etc.), Bloodway zusammen, um fortan der Welt zu zeigen, was ihr Verständnis von progressivem Black Metal ist. Das Trio schickt sich nun an, am 25.09.2015 ihren zweiten Auswurf (nach der 2013 erschienenen EP „Sunstone Voyager and the Clandestine Horizon“) mit dem Namen „Mapping the Moment with the Logic of Dreams“ auf die Hörerschaft loszulassen.

Nach einem knapp zweiminütigen mystischen Intro („Seeding Distance“) geht es mit „The Transfinite Castaway“ auch gleich los. Ein gnarriger Gitarrensound und ein fettes Schlagzeug eröffnen das Stück, leichte depressive Melodien wechseln sich mit Taktspielereien ab. Der Song weiß zu gefallen, Flächen, Atmosphäre und Agressivität bilden die Grundpfeiler, einzig der Gesang ist für mich eher ein Störfaktor, der scheint irgendwie gar nicht zu passen.

Weiter geht’s mit „Walking Past Near The Lighthouse” nach einem kurzen (sehr kurzen) Groove-Intro legen die Rumänen gleich porgressiv wild los. “Sehr rockig“, ist mein erster Gedanke und so ist es bis zum Basseinspieler auch, dann wird’s depressiv und der Gesangsdialog beginnt, wobei mir die zweite Stimme deutlich mehr gefällt, als die Hauptstimme – musikalisch gibt es an diesem Song nichts auszusetzen.

„Mirror Twins“ ist dann der vierte Titel von Bloodway. Und hier wird es noch rockiger, aber der Gesang macht es einfach kaputt, musikalisch und soundtechnisch gut gemacht, aber Gesang mutiert für mich vom Störfaktur zum Zerstörungskriterium – schade eigentlich.

„Early Glade Test Pilot“ gleitet irgendwie einfach so dahin, im zweiten Teil wird Fahrt aufgenommen und die düstere Aggressivität gesteigert, schöne dissonante Melodieläufe prägen dann das Bild – aber bis zur Mitte ist der Song wirkt Dieser eher etwas langweilig. „A Hallow Bridge“ startet sehr düster und wirkt dann mit Hinzugabe von Keyboards und Saxofon fast fröhlich und könnte ein stückweit Reismusik sein und so besteht die Atmosphäre gute drei Minuten. Jetzt wird’s progressiv und fett – nach diesem kurzen Groove-Intermezzo bauen Bloodway eine schön dunkle melancholische Atmosphäre auf und endet ruhig. Es ist der für mich stärkste Song, wenn auch bzw. gerade weil Dieser ohne Gesang auskommt.

Auf „Garden Of Diurnal Fractals“ wird anfangs genau diese Atmosphäre aufrechterhalten, erst ruhig und dann in sich steigernd, mit zunehmender Dauer reiht sich Raserei in den Song mit ein und wechselt sich mit depressiven Parts ab – auch hier ist nichts Schlechtes an der Musik zu finden, nur geht mir der Gesang einfach nur noch auf den Sack, depressiver Gesang ist ok und auch gut, aber das hier ist jenseits von Gut und Böse. Zu guter Letzt höre ich mir das letzte Stück an, den Titeltrack „Mapping The Moment With The Logic Of Dreams“ – das Stück beinhaltet alles bisher Geschriebene und fasst es alles irgendwie nochmal zusammen.

Was passiert, wenn ein Grafik-Künstler beginnt, seine Kunst auch in Musik auszudrücken? Richtig – es entsteht Musik, die man quasi sehen kann. Costin Chioreanu mit seinen Jungs von Bloodway beweisen Dies auch auf Ihrem Album „Mapping the Moment with the Logic of Dreams“. Die Musik ist facetten- und abwechslungsreich, nicht alle Songs sind absolute Hits, aber das muss auch nicht so sein. Massiv auf den Sack geht mir der Gesang, der irgendwie gar nicht zu passen scheint, außer auf „Walking Past Near The Lighthouse” – hier zeigt Costin Chioreanu, dass er auch anders kann und in mir wächst die Frage, warum er die zweite Stimme nicht präsenter in allen Songs hat wirken lassen, hätte meiner Meinung nach auch dem Gesamtbild gutgetan.

Es ist musikalisch und soundtechnisch ein ordentliches Album geworden, auf dem der Gesang leider in sehr nerviger Manier das sehr gute Bild zerstört.

Bewertung: 6,5 von 10,0 Punkten

Tracklist:
01. Seeding Distance
02. The Transfinite Castaway
03. Walking Past Near The Lighthouse
04. Mirror Twins
05. Early Glade Test Pilot
06. A Hallow Bridge
07. Garden Of Diurnal Fractals
08. Mapping The Moment With The Logic Of Dreams