Label: Arthorium Records
VÖ: 15.08.2015
Stil: Melodic Power Metal
DARK WITCH auf Facebook
Nach 15 Jahren der Existenz liefern die Jungs aus dem Südosten Brasiliens nun ihr längst überfälliges Debut ab. Die auf Traditionskost versierten Arthorium Records haben sich der südamerikanischen Truppe Dark Witch angenommen und lassen hierbei gängiges und überraschendes in den Power Metal Kelch wandern.
Ein Bandname der zweifelsohne üppig klischeebeladen ist, da rümpf ich doch erst mal gern das Riechorgan. Vom Einfallsreichtum scheinen die Jungs hierbei nicht überfallen worden zu sein. Mit Vorsicht setzt sich der geneigte Hörfreund vor das Beschallungsgerät und lässt der Dinge seinen Lauf. Den Überraschungsmoment können Dark Witch leider auch zu Beginn des Albums nicht für sich entfalten und liefern hier die übliche Power Metal-Gängigkeit ab, fühlte ich mich dabei doch von meiner Voreingenommenheit sofort bestätigt. Zu behäbig, zur vorhersehbar trampelt man auf die zu sehr plattfüßigen Pfade. Und lässt den wünschenswerten Nachhall vermissen.
Somit wollte ich nun aber auch gespannt sein ob das Gespann aus Sao Paulo hier noch einmal die Kurve kriegen wird. Ein erstes Ausrufezeichen konnte man mit „Master Of Fate“ verankern, raubeinig setzt sich dieser Song in Gang und liefert eine melodische Power Metal Grundordnung, jedoch auch mit einer gewissen Kompromisslosigkeit ohne zentral die Feinabstimmung vermissen zu lassen. Die Scheibe scheint ab dem Moment ihre teutonische Spur gefunden zu haben und zeigt umfangreich zielgerichtetes Songwriting und den für Power Metal durchaus nicht unnötigen Wiedererkennungswert. Hierbei präsentiert die Band sich in ungezähmter Spielfreude, die im Verlauf des Albums demnach immer mehr ins Zentrum rückte. Auf der einen Seite sind es eifrig auf Tempo angelegte Songs mit den typischen Melodiebögen und auf der anderen die kraftvoll, epischen Hymnen die sich im Verlauf auf „The Circle Of Blood“ gut aufstellen können. Eine Ausnahme bildet hier jedoch auch „Lighthouse Ripper“, der ungewohnt groovig die Bretter zum bersten bringt, geiles Biest!
Herausgekommen ist nun ein zuweilen überaus typisches Power Metal Album, welches anfangs ein paar Startschwierigkeiten aufwies. Aber danach recht schnell ein paar Kohlen nachlegen konnte, was mich schon positiv schockte. Zumal die häufiger hart gespielten Salven ab „Master Of Fate“ wie ein zielgerichteter Griff in die Modellbaukiste wirkte. Genretypische Songs wie „Siegfried“ oder „Firestorm“ bleiben zweifelsohne haften und es wäre keine Zeitverschwendung Dark Witch im Auge zu behalten.
Bewertung: 7,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Circle Of Blood
02. Wild Heart
03. Master Of Fate
04. Cauldron
05. Firestorm
06. Stronghold
07. Blood Sentence
08. Liberty is Death
09. Lighthouse Ripper
10. Death Rain
11. Siegfried
12. To Valhalla We Ride
13. Voz Da Consciência (Harppia)
DARK WITCH (2015)
"The circle of blood" (2.099)
