DEATH OBVIOUS – Death Obvious (2025)
(9.974) Maik (7,9/10) Black Doom Death Metal
Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 05.12.2025
Stil: Black Doom Death Metal
Zugegeben, zunächst konnte ich mit der Mucke auf diesem Album wenig anfangen. Denn was die Finnen von DEATH OBVIOUS auf ihrem selbstbetitelten Debüt abliefern, ist doch ziemlich schräger, teils sperriger, aber düsterer Stoff. Der zweite Hördurchgang filterte dann mehr Feinheiten heraus und versetzt mich nun in die Lage, der Mucke aufmerksamer folgen zu können.
Es beginnt damit, dass man die Musik von DEATH OBVIOUS nicht eindeutig einer Stilrichtung zuordnen kann. Da findet man Elemente des DSBM genauso wie Ausflüge in den Doom. Dann wieder bewegen sich die Finnen im Morast des Death Metal, um dann wieder kurze Ausflüge in den Dark Metal zu unternehmen.
Nach einem eingängigen Part, in den man sich meint, wohlig einigeln zu können, folgt dann urplötzlich ein Ausbruch verstörender Dissonanzen. Dies alles erzeugt in seiner Gemeinsamkeit eine Atmosphäre, die bedrückend, desolat, verstörend und hoffnungslos wirkt. Das wird durch den zwischen Deathgrowls und Schwarzwurzelgekreisch schwankenden Gesang noch verstärkt.
Gelegentliche Melodien versuchen sich ständig aus dem Tentakelgriff des destruktiven Lärms zu befreien, sodass man sich fühlt, als hätte man sich auf seinem Sofa zur Entspannung ausgebreitet, während kleine bösartige Dämonen durch die Ohren klettern und das Hirn in kleine Stückchen zu schneiden versuchen, wenn man es nicht rechtzeitig schafft, diese kleinen Biester mithilfe exzessiver Alkoholzufuhr zu lähmen.
Brachialausbrüche der schwarzen Art in „The Third Eye Burning“ münden dann in schleppender, disharmonischer Düsternis und wirken ein wenig, als wenn EMPEROR in ihrer Demo-Ära mit BETHLEHEM zu „S.U.I.Z.I.D.“-Zeiten eine unheilige Allianz gebildet hätten. Einerseits bösartig aggressiv, andererseits tief mit dem Finger in seelischen Wunden bohrend.
Nun stehe ich vor dem Problem, wie ich diese Mucke bewerten soll. Denn irgendwie muss man wohl in der Stimmung für so etwas sein. Wenn man sich mal so richtig seiner Unwichtigkeit in einem expandierenden Universum stellen und sich bewegungslos seinen finsteren Gedanken hingeben möchte, bietet „Death Obvious“ die passenden Momente. Doch auch für hibbelig machende Raserei finden sich genügend Parts in diesem Album. Durch dieses Wechselbad der Gefühle muss sich der Hörer schleifen lassen.
Es ist nicht die Mucke, die ich mir ständig geben könnte, aber so zwischen „In The Nightside Eclipse“ und „Sardonischer Untergang Im Zeichen Irreluigiöser Darbietung“ passt das wie ein Maßanzug. Das Album ist in Eigenregie schon im Januar erschienen und kommt jetzt mit einem zusätzlichen Track („Suffer The Spectacle“) noch mal über Transcending Obscurity heraus. Ein Label mit einem für diese Musik passenderen Namen hätten DEATH OBVIOUS sicher kaum finden können.
Anspieltipp:
🔥The Great Gate Theory
🔥Catechismus For The Plagued

