Review Nr.: 2.362
Label: Metalville Records
VÖ: 29.01.2016
Stil: Melodic Death Metal
DEGRADEAD auf Facebook
Seit nunmehr 15 Jahre gibt es sie nun schon, die schwedischen Todesmetaller von Degradead und nun, drei Jahre nach ihrem letzten Silberling präsentiert uns die Band ihr mittlerweile fünftes Studioalbum, welches auf denselben Namen hört. Für mich war diese Band bis dato noch unbekannt, daher war ich gespannt, was mich denn da nun erwartete.
Stilistisch zentriert sich die Band zwar im Melodic Death Metal, was aber nicht bedeutet, dass die Herren sich Scheuklappen aufsetzen, denn unüberhörbar fließen auch Elemente aus Power- und Thrash – Metal in die Musik mit ein. Was mir an der Scheibe gefällt, ist der gekonnte Mix aus cleanen und gegrowlten Vocals. Viele Bands hauen bei so einer Gradwanderung tierisch daneben, was man aber von Degradead nicht behaupten kann. Gesanglich macht das Album wirklich einiges her. Bedenkt man, dass beide Gesangsstile aus einer Kehle kommen.
Was wäre unser geliebter Metal ohne Gitarren und Drums? Die Frage darf sich jeder selber beantworten, ich bin mal höflich und behalte meine Meinung für mich, aus Respekt vor anderen Musikrichtungen.
Zwar finde ich, dass die Gitarren auf „Degradead“ ein bisschen knackiger sein könnten, was die Höhen angeht, aber dafür bieten die Jungs uns hier einen leckeren Mix aus rasanten Up-Tempo-Schlachten und ruhigeren Mid-Tempo-Momenten. Und hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich schnelle Gitarrenarbeit mehr als schätze? Nicht? Na dann wisst ihr's ja jetzt!
Was ich sehr schade finde, ist, dass das ganze Album wie an einem Stück rüber kommt. Ich kann nicht behaupten, dass ein Track besonders hervor sticht. Sowas ist Gift für jedes Album, denn man läuft Gefahr, dass man der Scheibe nur noch ein halbes Ohr schenkt. Leider waren die Jungs auf diesem Album auch etwas sparsam, was die Orchestrierungen angeht, da hätte man ruhig noch eine Prise mehr dazu geben können.
Alles in Allem kann man aber sagen, dass Degradead hier eine solide Scheibe auf die Meute loslassen, die sich nicht zu verstecken braucht. Auch wenn der Langspieler hier und da noch ein paar Mankos aufweist, ist das meiner Meinung nach kein Grund ihn in der Versenkung verschwinden zu lassen. Ich meine Leute, nobody's perfect und nach Oben ist noch verdammt viel Spielraum.
Bewertung: 6,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Afterlife
02. Victimize
03. A New Dawn
04. Morphosis
05. The Blinding Crusade
06. Say Your Last Goodbye
07. The Extinction
08. Dark Veil
09. Neglected
10. Grand Eternity
11. Killing Game
DEGRADEAD "Degradead" (2016)
Kisa (6,0/10)
