KARG – Marodeur (2025)
(9.527) Patty (8,5/10) Black Metal
Label: AOP Records
VÖ: 18.04.2025
Stil: Black Metal
KARG ist eine österreichische Post-Black-Metal-Band, die 2006 vom Musiker J.J. (alias Michael V. Wahntraum, auch bekannt von HARAKIRI FOR THE SKY) als Soloprojekt ins Leben gerufen wurde. Die Musik ist eine emotionale Mischung aus atmosphärischem Black Metal, Post-Rock und Shoegaze, getragen von intensiven, deutschsprachigen Texten, die sich mit Themen wie Isolation, Natur, Melancholie und innerer Zerrissenheit auseinandersetzen.
Ursprünglich allein von J.J. komponiert und eingespielt, entwickelte sich KARG im Laufe der Jahre zu einem Projekt mit festen Live-Mitgliedern für Auftritte – meist bestehend aus Musikern der österreichischen Underground-Szene. Dennoch bleibt J.J. das kreative Herzstück der Band, verantwortlich für Komposition, Texte und Gesang.
KARG hat sich durch seinen poetischen Stil und seine tief emotionale Atmosphäre einen festen Platz in der modernen Black-Metal-Szene erarbeitet. Besonders hervorzuheben ist der kontinuierliche Reifeprozess der Band: von roher, introvertierter Klangästhetik hin zu komplexen, vielschichtigen Klanglandschaften, die sowohl Härte als auch Zerbrechlichkeit in sich tragen. Ihre Werke sind keine simplen Metal-Alben, sondern intensive Seelenlandschaften – dunkel, ehrlich und erschütternd schön.
Mit Marodeur legt die österreichische Post-Black-Metal-Band KARG ihr neuntes Studioalbum vor, das am 18. April 2025 über AOP Records veröffentlicht wurde. Das Werk führt die charakteristische Mischung aus atmosphärischem Black Metal, Post-Rock und Shoegaze fort, die KARG seit Jahren prägt.
Die Texte des Albums sind erneut in der regionalen Mundart der Tennenberge verfasst, was den Songs eine besondere Authentizität verleiht. Thematisch setzt sich Marodeur mit existenziellen Themen wie Isolation, Vergänglichkeit und innerer Zerrissenheit auseinander.
Musikalisch bietet das Album eine breite Palette an Emotionen: von düsteren, aggressiven Passagen bis hin zu melancholischen, fast meditativen Momenten. Besonders hervorzuheben sind die Tracks Yūgen und Anemoia, die durch ihre atmosphärische Dichte und emotionale Tiefe herausstechen.
Die Produktion des Albums ist klar und ausgewogen, wobei die Gitarrenarbeit besonders positiv auffällt. Allerdings könnte die durchgängige Intensität der Vocals für einige Hörer auf Dauer ermüdend wirken. Teilweise wäre mehr Variation in der Dynamik und Struktur der Songs wünschenswert, um Monotonie zu vermeiden.
Insgesamt ist Marodeur ein solides Album, das die Stärken von KARG unterstreicht und Fans des Genres sicherlich begeistern wird. Es zeigt die kontinuierliche Entwicklung der Band und ihre Fähigkeit, tiefgründige Emotionen musikalisch umzusetzen.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Schnee ist das Blut der Geister
02. Findling
03. Yügen
04. Verbrannte Brücken
05. Annapurna
06. Reminiszenzen einer Jugend
07. Kimm
08. Anemoia
