Label: Noiseworks/G Chord Records
VÖ: bereits erschienen
Stil: Alternative, Rock, Grunge
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Annie Myshkin, Mia Pandora und Roman Grochol bilden das Herzstück der Band Pandora´s Bliss. Das deutsch-belgische Trio verkörpert abseits des Mainstream die kolossal musikalische Rotzigkeit in Form des mittlerweile dritten Albums „Amarchord“, für dessen Produktion sich ein gewisser Jason Rubal (u.a. Nine Inch Nails, Dresden Dolls) verantwortlich zeigt. „Amarchord“ entstand übrigens während eines Aufenthalts in den USA nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne.
Im Gepäck hat das Trio zwölf durch die Wand brechende Songs, die mit spürbarer Emotionalität und ordentlich Dampf im Kessel in den Äther gepustet werden. Gerade für Fans früherer Nirvana Großtaten mag das ein Stück weit Erinnerungen wecken, denn bereits der Opener „Talking to your head“ lässt keine Zweifel offen, der Seattle-Sound lebt. Punkrock trifft Metal, der Grunge war geboren?! Aber vielleicht trifft dieser Vergleich im Fall von Pandora´s Bliss überhaupt nicht zu, vielleicht haben sie einfach nur Spaß und spielen frech, rau und textlich frei Schnauze den Sound, der Massen bewegen kann. Wo wir gerade von Massen sprechen, über 300 Gigs stehen bereits zu Buche, ich durfte in diesem Fall leider noch keinem beiwohnen, werde das aber mit Sicherheit mal nachholen. Aber zurück zur Scheibe!
Einigen wir uns auf eine Mischung besagter Musikstile und titulieren die Art der Musik die das Trio verkörpert als dreckigen, 90´s angehauchten Streetrock. Mit Titeln wie dem groovenden „Don´t marry me“ oder dem punkigen „Nothing“ beweisen die Herrschaften grundsätzlich ihr Feingefühl für Melodie mit einem ordentlichen Punch. Und ganz in diesem Stile rocken Pandora´s Bliss mit viel Leidenschaft durchs weitere Programm. Das macht Laune und dürfte gerade „live“ in den Clubs für ausrastende Menschenmengen sorgen. Erinnerungen an frühere L7 Silberlinge lässt der Sound ohnehin zu, und mit Annie´s stimmlichen Ausbrüchen am Mikro freundet man sich sehr schnell an.
Fazit:
Wenn man diese unkonventionellen Klänge auf „Amarchord“ so in sich aufsaugt fühlt man sich immer wieder an die hysterischen Hochzeiten des Grunge erinnert. Die verzerrten und unsauberen Gitarren sorgen gezielt für den obligatorisch dreckigen und rohen Sound, aber schlussendlich wird hier einfach nur ungeschliffen und schnörkellos alles an die Wand gerockt. Spaß macht das Album mit Sicherheit!
Bewertung: 7,7 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Talking To Your Head
02. Don´t Marry Me
03. Fuck The Goddamn Jury
04. Nothing
05. Ginny Says
06. Three Words And A Lie
07. Seeded
08. Thank You For My Appetite
09. On The Rooftop
10. Break The Wall
11. New Mania
12. Love Is Blind
PANDORA'S BLISS (2015)
"Amarchord" (1.799)
