REABILITATOR – Fucking Thrasher (2025)
(9.750) Maik (8,9/10) Thrash Metal

Label: DIY
VÖ: 12.08.2025
Stil: Thrash Metal
Wenn da auf dem Albumcover ein kuttentragender Totenschädelhoschi prangt und die Scheibe dann auch noch Fucking Thrasher heißt, dürfte klar sein, was für Mucke hier dargebracht wird. Richtig: volkstümlicher Schlager … natürlich nicht. Das Trio REABILITATOR kommt aus der Ukraine, existiert seit 2010 und hat soeben seine bereits vierte Langspielgranate abgefeuert.
Das Gerät nennt sich, wie schon bemerkt, Fucking Thrasher und enthält 11 fucking Thrash-Songs. Bemerkenswert ist, dass hier der Drummer singt. Dmytro Prasolov, oder Lololo, wie er sich nennt, ist zwar nicht der einzige singende Knüppelknecht im Extremmetal, befindet sich aber in feiner Gesellschaft mit u. a. Dan Beehler, Ventor und Mike Browning. Doch bei dem extremen Gesang ist das schon erwähnenswert. Und angefangen hat er damit nur, weil die Band anfangs keinen geeigneten Schreihals finden konnte.
Geradezu hysterisch schreit Lololo seine Lyrics heraus, während Axt und Tieftöner den Sound mit treibendem Riffing in eine messerscharfe Waffe verwandeln. Da erinnert er mich sehr an Robert Gonella von ASSASSIN (besonders auf der Interstellar Experience) oder an den Patrick von SKELETON PIT. Ich möchte mal wissen, wie er das live hinkriegt, denn seine Drumarbeit ist auch nicht gerade eine gemütliche Kahnfahrt auf dem Dnjepr.

Insgesamt surfen REABILITATOR durch den ganzen Ozean altschuligen Thrashs, wobei es auch mal kurz thrash’n’rollig werden kann – wie im Titelsong oder In the Rhythm of Thrash, wo ich mich ein wenig an die verflossenen DELIRIUM TREMENS erinnert fühlte. Dann gibt es noch Highspeed-Kracher wie Cult of Lies, headbangkompatible Thrasher wie Fuck All, uhrwerkmäßige Riffmonster wie State of Genocide und … und … und …
Die Produktion ist schön knackig, furztrocken und bringt die fetzigen Riffs richtig zur Geltung. Und davon gibt es eine Menge. Schon der Opener brilliert und reißt einen sofort vom Schemel, aber auch No Value, Cult of Lies, Kill in the Name of God … ach, einfach alle Tracks geben ordentlich Kniegas. Dabei ist alles knallhart auf den Punkt gespielt – jeder Ton sitzt, und REABILITATOR versinken trotz extrem aggressiver Vorstellung nie im Chaos.
Falls ihr es nicht mehr erwartet habt, dass aus der Ukraine auch noch mal gute Nachrichten kommen: REABILITATOR’s neues Album Fucking Thrasher ist eine solche. Das Trio brät in einer gewaltigen Tour de Force durch die elf Songs, dass es eine wahre Freude ist. Das Album kann über die Bandcamp-Seite oder über deren Homepage geordert werden. Empfehlenswert für jeden Old-School-Thrasher.
Anspieltipps:
🔥 Kill in the Name of God
🔥 No Value