SPIDERGAWD – From Eight To Infinity (2025)
(9.802) Timo (9,0/10) Hard Rock
Label: Crispin Glover Records
VÖ: 12.09.2025
Stil: Hard Rock
Es ist noch nicht einmal zwei Jahre her, da veröffentlichten die norwegischen Vorzeige Heavy Rocker SPIDERGAWD das Vorgängeralbum VII auf Crispin Glover Records. Schon damals konnte ich ihnen wiederholt nur positives bescheinigen. „Verkehrt kann man auch mit diesem neuen Spidergawd nichts machen. Dabei funktioniert der melodische Hard Rock wie aus einem Guss, und begeistert mit schwungvoller Leichtigkeit.“ Und servierte ihnen dafür hochverdiente 9 Punkte. Auch 2025 gibt es wieder klassischen Rock auf höchstem Niveau, überaus melodisch, mit teils poppigen Charme und mit einem schönen Touch des britischen Metal Stils. Dabei gehören die Trondheimer wohl zu den fleißigsten ihrer Gattung, so ist From Eight To Infinity bereits das 8.Album in gerademal 11 Jahren. SPIDERGAWD Mastermind Per Borten im Winter des letzten Jahres durch Krankheit und Verletzungen hatte zweifelsohne eine schwierige Zeit zu überstehen. Selbstredend das diese Lebensphase auch textlich einen starken Einfluss auf das aktuelle Album hatte, ehrlicher und persönlicher Natur.
Dabei fackeln SPIDERGAWD auch nicht lang und starten mit dem Opener The Grand Slam grandios. Griffig und mit einem schönen energischen Drive geht es melodisch und zielgerichtet nach vorn. Melodischer Hard Rock wie man ihn nicht besser auf die Piste bringen kann. Herrlich. Der sirenenhafte Gesang von Per Borten ist klar und fokussiert, ein exzellent bestimmender Treiber für den Sound der Trondheimer. Auch das starke powervolle und auch mal an AC/DC oder Rose Tattoo erinnernde Revolution bereitet enorm viel Hörfreude. Richtig auftrumpfen können SPIDERGAWD aber mit dem catchy On a Million, der Refrain ist einfach göttlich. Man befindet sich wie in einem musikalischen Rausch. Bei Confirmation arbeitet man auch mal mit teil heavy thrashigen Riffing, was überrascht. Eine Band ohne Scheuklappen, so wahr. Stark in Szene bringt man sich auch mit Songs wie das herausragende 200 Miles High, das atmosphärisch auftrumpft, gar ein Gefühl von Weite und Freiheit verkörpern kann. Es ist unaufgeregt, aber so wahnsinnig brillant mit dieser Art.
Auf die Details kommt es an. Das erfrischend wirkende The Hunter, das heavy thrashig auch mal an Megadeth erinnert lässt staunen, aber eben melodisch auch komplex und anschmiegsam sich zeigt. Das peitschende Drumming von Kenneth Kapstadt in The Ghost of Erik Rude sucht seinesgleichen, ein Song der sich elegant mit klassischem Metal mischt. Bevor das 40 Minütige 8.Album mit Winter Song zu Ende geht. Einem sehr persönlichen und melancholischen Song, eine Herangehensweise die Frontsirene Per bisher vermied. Die getragenen Elemente in dem Song setzen außergewöhnliche Akzente, verschmelzen mit leichtfüßigen 80er Flair. Die symphonische Kraft in dem Song, die verträumte Art und seine Erhabenheit, treffen einfach den musikalischen Nerv. Ein Song der einfach phänomenal zum Finale des starken exzellenten 8.Albums passt.
Ob nun vom absolut typischen Coverartwork, vom kraftvollen und klaren Sound und dem herausragenden Songwriting. Die Kapelle aus Trondheim liefert wieder und sowas von. SPIDERGAWD trumpfen auch 2025 stark auf. Was anderes war auch nicht zu erwarten. Niemand kriegt den Spagat besser hin aus melodisch filigranen und temporeichen Songs. Zwischen klassischen Hard Rock und Metal. Zwischen Sounds wie Judas Priest und Thin Lizzy. Absoluter Pflichtkauf für Freunde der musikalischen Fahrtrichtung. SPIDERGAWD Fans werden das Album gewiss schon im Schank stehen haben, wer möge es ihnen verdenken.
Anspieltipps: On a Million und Winter Song
