Label: Pavement Entertainment
VÖ: 27.01.2015
Stil: Alternative Metal, Rock, Stoner Rock, Hardrock
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Nach Ferrari und Ducati beglücken uns die Italiener mit dem nächsten Brett: „Tales of Pain“ nennt sich das Debütalbum des 2009 gegründeten Turiner Quartetts. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden zwei EPs veröffentlicht und 2011 trat der aktuelle Frontmann Marco bei.
Bereits beim Opener „Joe“ beweisen uns die Italiener ihre Liebe für klassische Klänge: Zusammen mit einer sehr leicht angezerrten Gitarre lassen Streichinstrumente den Opener ruhig beginnen. Anschließend spielt ein Orchester. Das Stück erweckt Assoziationen mit Filmmusik und klingt nach der berühmten Ruhe vor dem Sturm.
Ohne Übergang geht es weiter mit dem „Cheesy Song“. Instrumente und Gesang legen direkt los und zum ersten Mal ertönt Marcos melodische und raue Rockstimme, die von fetten Riffs unterlegt wird. In der Bridge gibt es dann „da da da da “ Rufe. Das Ganze erinnert leicht an The Offspring und man könnte ihn gut auf einer (Rock) Party spielen.
Etwas ernster wird dann im nächsten Song „Mr. Cresote“ gerockt. Hier beweist Marco wie gut seine Stimme mit seinen Tempo- und Melodiewechseln zu dem klanglichen Fundament passt, den seine Bandkollegen legen. Bei „Riot“ tauchen nach dem Opener zum ersten Mal wieder Streicher auf und unterlegen die satten Rocksounds mit symphonischen Klängen. Schön sind auch der ruhige Break und der anschließende Übergang zum Refrain am Ende des Stücks.
Damit hätten wir auch – grob gesagt – den Grundsound der Band erschlagen: Alternative Metal bestehend aus Riffs, die an Hardrock und Stoner Rock erinnern, verziert mit dem klassischen Klang von Streichinstrumenten.
Mit „Phantom Limb“ erwartet mich die erste Ballade. Das Intro beginnt mit sanftem Gesang, begleitet von einer Akkustikgitarre. Anschließend brutzelt für einen kurzen Moment die Gitarre wieder und klingt aus, während Gesang und Akkustikgitarre weitermachen und von der E-Gitarre melodisch begleitet werden. Im Refrain spielt wieder die gesamte Band und auch hier werden sie von Streichern untersützt.
Stilistisch geht es ähnlich zu den bisherigen Rocknummern weiter. Bei „Average People“ gibt es besonders Tempowechsel und einen fuzzigen Gitarrenton, die insgesamt sehr viel Spaß bereiten. Eine ausschließlich akustische Ballade wurde mit „Sandglass“ abgeliefert. Hohe und sanfte Töne kann Marco nicht ganz so gut wie rau abzurocken, aber dafür wird es umso besser, als er gegen Ende des Songs etwas lauter wird.
Ich bin beim letzten Song „Englewood’s Hotel“ angelangt und hier erinnert mich der Sound insbesondere bei den ruhigen Passagen an Kreationen von Serj Tankian.
Insgesamt ist die Platte für ein Debütalbum sehr ausgereift und gut produziert. Wer sich in Alternative Metal, Hard- und Stonerrock Gefilden bewegt, wird Gefallen an dem Album finden. Es macht einfach Spaß Marcos rauer Stimme, die mit den satten Riffs hinterlegt ist, zuzuhören. Manchmal waren mir einige Stücke zu straight, vielleicht hätte hier das eine oder andere Solo gut getan. Bass und Schlagzeug haben größtenteils ausschließlich den Rythmuspart im Hintergrund gegeben. Nach meinem Geschmack hätte hier etwas mehr Kante gut getan. Aber nichtsdestotrotz liefern The Cyon Project mit „Tales of Pain“ ein tolles Debüt ab!
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Joe
02. Cheesy Song
03. Mr. Creosote
04. Riot
05. Rulemaker
06. Phantom Limb
07. Isaac Foretold It
08. Average People
09. Raise Your Head
10. Sandglass
11. John Ryder
12. Englewood’s Hotel
THE CYON PROJECT (2015)
"Tales of pain" (1.494)
