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SINNER – Brotherhood (2022)

(7.897) Maik (8,0/10) Heavy Metal


Label: Atomic Fire Records
VÖ: 15.07.2022
Stil: Heavy Metal


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Wenn man von einem Menschen sagt, sein Leben ist die Musik, muss man dies im Falle von Mat Sinner wohl in riesige Marmortafeln meißeln. Denn der seit vier Jahrzehnten aktive Sänger/Bassist, der mit seiner Band SINNER heuer das mittlerweile zwanzigste Studioalbum raushaut, ist auch sonst ein recht fleißiges Kerlchen, denn auch mit PRIMAL FEAR und weiteren Bands/Projekten war er stets bemüht, kein Moos anzusetzen.

Tja, zwanzig LPs und kein Stück leise. So könnte man eine kurze Beschreibung von „Brotherhood“ abgeben. Denn wenn der Meister auf früheren Alben schon mal einen starken Hard Rock- Einschlag bis hin zu THIN LIZZY verarbeitet hat, kommt das neue Album recht metallisch daher, zieht teilweise ordentliche Gräben. Das beginnt schon mit dem fetzigen Opener „Bulletproof“, der gleichermaßen mit einprägsamen Melodien und treibendem Riffing einherkommt. Auch „We Came To Rock“, passend zum Titel, drückt ordentlich auf das Gaspedal.

„Reach Out“ schielt ein wenig in Richtung US- Metal, kommt eher angenehm liedhaft ums Eck, hat aber dennoch genug Rock’n’Roll in der Hose. Genauso wie der nun folgende Titelsong, der die Gemeinschaft Gleichgesinnter preist. Einprägsame Melodien, die sofort ins Ohr gehen und das alles flockig locker rausgehauen.

Dafür kommt dann „Refuse To Surrender“ etwas heftiger stampfend daher, mit reduziertem Tempo, aber mitreißend und heavy. Etwas aus der Reihe wirkt „The Last Generation“, der mit seinen fast siebeneinhalb Minuten ein ziemlicher Riemen ist. Aber nicht nur das sticht heraus. Denn entgegengesetzt zu den anderen Stücken auf „Brotherhood“ zeigt sich das Quartett hier doch eher etwas dystopisch, und auch die opulente orchestrale Untermalung stellt einen starken Kontrast dar. Doch gerade dies macht den Song für mich zum Highlight.

„Gravity“ beginnt recht getragen und man vermutet die obligatorische Ballade, doch ein paar Takte später rocken SINNER los, und begeben sich in PRIESTsche Gefilde. Nix ist mit Ballade. Wie hat es geheissen? „We Came To Rock“. Richtig.

Auch „The Man They Couldn’t Hang“ würde bei dem starken Wind etwas heftiger hin und herbaumeln, wenn sie ihn denn erwischt hätten. Auch hier das harte und aggressive Riffing, welches einen gesunden Kontrast zu den eingängigen Gesangslinien darstellt. Anschließend reitet der Delinquent auf seinem Bike davon, und man sieht nur noch die Rücklichter, wenn „The Rocker Rides Away“. Hier wird noch mal ordentlich am Gasgriff gedreht, dass dem Lynchmob der Wüstensand im pöbelnden Halse steckenbleibt.

Dann wäre es vielleicht mal an der Zeit, die Narben zu zählen. Deshalb geht „My Scars“ etwas vom Gas, brettert aber dennoch schön im oberen Midtempo über den Highway, und entpuppt sich als schön treibender Rocker, der wieder etwas mehr in die Hardrockschiene greift, dies alles aber recht heavy instrumentiert. Und wer nun immer noch auf die Ballade hofft, bekommt nun mit „40 Days 40 Nights“ eine solche auf die Lauschlappen gebügelt. Gut, der Song zieht sich ein wenig mit fast sechs Minuten, und schnulzt auch ein bisschen. Abschließend gibt es noch eine Coverversion von THE KILLERS, und zwar „When You Were Young“.

Okay, völlig neue Wände reißen SINNER auf diesem Album nicht ein, das würde auch keiner wollen. „Brotherhood“ ist zwar wieder etwas härter geraten, ist also eher Metal als Rock, aber trotz der JUDAS PRIEST- Schlagseite schlagen auch immer noch THIN LIZZY an einigen Ecken durch. Mat Sinner hatte bzw. hat ja mit Gesundheitsproblemen zu kämpfen, doch dies merkt man dem Album an keiner Stelle an. „Brotherhood“ klingt frisch und unverbraucht, vermeidet jegliche Anbiederung an moderne Zeiten und dürfte jeden langjährigen Fan der Band zufriedenstellen.

Anspieltipp: „We Came To Rock“ und „The Last Generation“


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Bulletproof
02. We Came To Rock
03. Reach Out
04. Brotherhood
05. Refuse To Surrender
06. The Last Generation
07. Gravity
08. The Man They Couldn’t Hang
09. The Rocker Rides Away
10. My Scars
11. 40 Days 40 Nights
12. When You Were Young (THE KILLERS- Cover)




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