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SPEEDTRAP | MOTOR

06.06.2015 - Berlin @ Bei Ruth

Wer mich fragt, wo ich am letzten Wochenende war, wird ziemlich schnell von mir zu hören kriegen: ,,Na, BEI RUTH“. Wer sich jetzt noch fragt: ,,Wer zum Henker ist denn Ruth?“ . Tja, Leute diese Frage hatte ich mir auch schon einige Male gestellt…bis zum letzten Wochenende.

6.6. 2015, 20:30 Uhr Sonnenallee /Neukölln. Ich bin grade aus dem Bahnhof Sonnenallee gefallen und stolperte Richtung Schifffahrtskanal vorbei am großen Metallwerk zu den abgelegenen Räumlichkeiten der bei Roy E.V., wo am Samstag Speedtrap aus Finnland spielten. Durch die Ziegrastraße, vorbei am großen Schrottplatz auf der linken Seite, zu den kleinen Häuserzeilen auf der rechten Seite, wo das Konzert stattfinden sollte. Irgendwie lustig, dachte ich, der Ort passend zur Musik gewählt...METALL to METAL eben.

Ich muss zu meiner Peinlichkeit gestehen, ich war noch nie BEI RUTH. Ich irrte da so Hin und Her und lief auf dem Gelände rum wie Falschgeld und konnte einfach die Räumlichkeiten nicht finden. Unten am Wegesrand stand ein kleines Schild ,,BEI RUTH“ ….yeah …..gefunden….endlich…ich war da. Plötzlich kam ein Typ an mit seiner Freundin…und ein anderer Typ auf einem Fahrrad um die Ecke geplätschert. Die kannten sich besser aus und wussten wo der Eingang war, ich dackelte einfach hinterher. Wir stakten über den Hof, der zunächst sehr verlassen wirkte. Ein Betonklotz von Haus mit einer Autowerkstatt daran, bot mir den Anblick einer längst vergessen Zeit, die mich an illegale Parties auf abgelegenen Betriebsgeländen erinnerte…voll Old school , dachte ich. Ein Werkmeister hämmerte am Stahl rum und schraubte nebenbei ein bisschen an alten Autoteilen herum. Irgendwie kam ich mir vor wie in so einem alten 80iger Jahre Musikvideo, wo man Typen mit wilden Frisuren in der Autogarage beim Jammen filmte …...oder ich hab einfach mal am Ende der 80iger Jahre zu viele Videoclips gesehen. Ich betrat das Haus und lief in den obersten Stock. Oben angekommen, traf ich auf eine kleine, aber gemütliche Räumlichkeit mit kleinen Holzbänken zum gemütlichen Hinfletzen und einer Bar. Ein Leuchtschild über der Bühne mit Aufschrift ,,BEI RUTH“, grinste mich an. Es waren schon ein paar Leute da und hier und da traf man auf bekannte Gesichter.

20:55 Uhr …auf der Bühne tut sich was. Ein paar Gäste mehr sind gekommen und haben sich schon in die erste Reihe positioniert. Die Jungs von Motor waren Opener und zückten schon die Instrumente. Schnell noch die Kaltgetränke vom Tresen abgeholt und wieder zurück in die erste Reihe gestellt, denn die Satanic Rocker aus Dessau ließen sich auch nicht lange bitten und begrüßten das Publikum mit einem gepfefferten Donnerwetter und mitgröhlgeilen Songs wie ,,F.O.A.D.“ , ,,Dr. Steel“ , ,,Shoot the lights“ und ,,Truckstopdemon“.

Im fetten Motor -Sound flogen die Gitarrenriffs durch die Reihen und die Drumpistole schoss nur so durch den Raum. Das ist auch nicht unüblich für Motor, denn zu den Bands die ihre Musik beeinflusst haben gehören neben Motörhead auch Schmettercombos wie Judas Priest und diverse Punkbands, weshalb man sie neben Heavy und Thrash, auch als MetalPunk Band bezeichnen kann. Diese Einflüsse hörte man aus allen Songs heraus und man konnte wirklich sagen, dass das Publikum genau diese erwartete und kräftig abfeierte. Mit dem letzten Song haben sie dann noch mal ordentlich einen drauf gesetzt, denn sie coverten den Song ,,Motortraum“ der alten DDR Band Biest. Einfach Klasse, Jungs!!!! Das nenn ich mal einen gekonnten Einstand.

Nach einer kurzen Verschnaufpause, ging es auch gleich weiter. Speedtrap machten sich schon mal warm mit ein paar Bier. Der Sänger stellte sich mit dem Mikro ins Publikum und checkte noch schnell mal die Lage. Dann ging es auch schon richtig los. Wilde Typen mit wilden Gitarren heizten der Meute mit tosenden Gitarrenriffs ordentlich ein. Man sah nur noch Haare schwingende Menschen. Die Zuschauer tobten und feierten, als gäbe es keine Morgen. Das wird für ordentliche Nackenschmerzen am darauffolgenden Tag gesorgt haben. Speedtrap spielten Songs vom Album ,,Powerdose „ und stellten auch gleich noch ihr brandneues Album ,,Straight Shooter“ vor. Was die Jungs auf der Bühne geleistet haben, konnte man wirklich als Professionalität bezeichnen. Die Gitarristen fegten über die Bühne und bängten im Duett. Einer ging sogar noch in die Knie und hämmerte in die Gitarrenseiten. Der Drummer begleitete sie und haute kräftig in die Felle. Der Sänger sang den neuen Song ,,Straight Shooter“ und trällerte in den höchsten Tönen. Einfach Wahnsinn! Die Combo spielte einen Song nach dem Anderen und sie wirkten kein bisschen Müde. Man hätte meinen können sie spielten sich die Seele aus dem Leib. Die Zuschauerschaft jubelte und kannte jeden Song auswendig und ich ertappte mich dabei, wie ich mitgröhlend meine Nachbarin übertönte.

Die wilden Finnen ließen sich auch nicht lumpen und legten ein paar Zugaben oben drauf. Total Geil! Von mir aus hätten sie noch weiter spielen können, so sah es das Publikum übrigens auch und schrie nach weiteren Zugaben. Im wahrsten Sinne des Wortes war es ein Höllenabend. Motor und Speedtrap haben sich für diesen Gig auch wirklich ein teuflisches Datum ausgesucht und man könnte meinen, sie haben den Teufel nach Berlin geholt, als sie die Bühne BEI RUTH in Schutt und Asche zerlegten. Wer die beiden Hammercombos noch nicht gesehen hat, sollte das schleunigst nachholen. Insgesamt war es ein steinstarker Abend und ich freu mich schon aufs nächste mal.

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