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NECROPHAGOUS – In chaos ascend (2022)
(7.545) Olaf (8,6/10) Death Metal
				
		
Label: Transcending obscurity Records
 VÖ: 07.01.2022
 Stil: Death Metal
 
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 Wer sich gerne mal Entrails auf seinen diversen Abspielgeräten gönnt, könnte bei den Namen Jocke Svensson, Tommy Carlsson und Martin „Fjalar“ Michaelsson durchaus interessiert die rechte Augenbraue hochziehen, denn die drei ehemaligen Mitglieder der oldschool HM-2 Walze aus Linneryd haben sich unter dem Namen Necrophagous zusammengetan und haben so gar nichts mehr mit ihrem ehemaligen Brötchengeber gemein. Aber keine Sorge, es ist immer noch Death Metal, doch halt etwas anders…
 
 Und das ist es, was den ersten Rundling namens „In chaos ascend“ so interessant und mehr als hörenswert macht. Den typischen Schwedensound sucht man hier nämlich vergebens und gerade der heisere, etwas nach neuerem David Vincent klingende Gesang von Tommy und die vielen Thrash Riffs klingen eher nach einem fetten amerikanischen Einschlag alter Deicide oder eben jene Vincent’sche Band namens Morbid Angel ab „Covenant“.
                
        
    
Doch statt wie ein billiges Plagiat zu klingen, hat sich das schwedische Trio mehr als nur um eine eigene, wiedererkennbare Identität bemüht, sondern diese tatsächlich auch gefunden. Es kommt unglaublich selten vor, dass man in dieser Spielart der gitarrenorientierten Unterhaltungsmusik noch Musiker findet, die es irgendwie schaffen, sich von gängigen Normen und musikalischer Ideenlosigkeit loszusagen und dennoch frisch, unverbraucht und wiedererkennbar klingen.
 
 Necrophagous bieten einen ziemlich geilen Querschnitt mit allen facetten des Death Metal mit seinen blastigen Einlagen, den typischen Riffattacken oder auch mal langsameren Zwischenparts, doch im Gegensatz zu vielen ihrer Genrekollegen werden alle diese Versatzstücke nicht pro Song, sondern in allen Stücken angewandt, was die fertige Schose zu unglaublich abwechslungsreich macht.
Die Produktion ist allerdings ein wenig zu clean, was wiederum dem Bassspiel von Jocke sehr entgegenkommt, klingt er doch an verdammt vielen Stellen wie Steve DiGiorgio zu seinen besten Sadus Zeiten. Vom Gesamtsound erinnert mich das an vielen Stellen ebenfalls an ältere Blood Red Throne, die ebenfalls nicht unbedingt urtypisch skandinavisch klingen, aber ebenso auf den Bass als schädelspaltende Waffe setzen.
 
 Um es kurz zu machen: Necrophagous sind ein verdammt heißes Eisen mit unglaublich viel Potential und bemerkenswerten Ideen in ihrem Gesamtsound. Die Scheibe macht zu jedem Zeitpunkt Spaß, hätte vielleicht etwas mehr Bumms vertragen können, ist aber definitiv im Bereich Newcomer schon jetzt für den Jahrespoll 2022 vorzumerken.
Bewertung: 8,6 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. The binding
 02. Order of the lion
 03. At dawn thee immolate
 04. Traitors and the pendulum
 05. Inchaos, ascend
 06. Wolf mother
 07. Blood on the stone oh thee monuments
 08. The vile embalmed
 09. The plague and the arts
 10. Horns of seven
 11. Wreaker of pain

