Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 15.11.2017
Stil: Atmospheric Sludge Doom
Die Brasilianer von Jupiterian sind für mich auch so eine Entdeckung vom letztjährigen Labelsampler von Transcending Obscurity gewesen, dort war ein Song vom Debütalbum „Aphotic“ (2015) enthalten. Nun kommt demnächst das zweite Album heraus und auch wenn die Promoversion davon schon seit dem Spätsommer in meinem Ordner herumgammelt, ist es eine goldrichtige Entscheidung, mit dem Release bis November zu warten. Erst jetzt, wenn die Tage grau und verhangen sind, nie richtig hell und in ewigem Nieselregen miteinander verbunden, kommt die richtige Stimmung für „Terraforming“ auf.
Die sechs Stücke bringen keine 40 Minuten auf die Uhr, fühlen sich aber viel länger an.
Wie erkläre ich bloß Atmospheric Sludge? Es ist zähfließend, mit sehr viel Fläche und Stimmung, dazu sich enervierend wiederholende Dissonanzen. Die Stimme ist rau und growlt mit wenig Varianz vor sich hin und die ganze Mischung scheint den Hörer in einen Sumpf hinabziehen zu wollen. „Unearthly Glow“ klingt dafür schon fast optimistisch und sticht dadurch etwas heraus. Ausgerechnet das Titelstück ist ein drone’iges Instrumental, bei dem Jupiterian sich Unterstützung von Maurice de Jong (Gnaw Their Tongues) geholt haben. Das Album ist definitiv nichts, das man nebenbei hört. Man muss sich wirklich lange in die Musik reinhören, dann entdeckt man, dass die oberflächlich sehr ähnlichen Stücke doch jedes seinen eigenen Charakter haben. Mir persönlich ist es insgesamt aber ein wenig zu trist, kommt nie richtig in Schwung, drückt einen aber auch nicht konsequent nieder – „durchwachsen“ trifft es wohl ganz gut.
Jupterian bedienen hier eine sehr kleine Nische, aber diejenigen, die sich dafür begeistern können, werden „Terraforming“ lieben.
Bewertung: 7,0 von 10 Punkten
Tracklist:
1. Matriarch
2. Unearthly Glow
3. Forefathers
4. Terraforming
5. Us and Them
6. Sol