Label: Season of Mist
VÖ: 27.10.2017
Stil: Technical Death Metal
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Wenn nicht am Sonntag, wann dann soll man am besten Buße tun? Meine Verfehlung? Ich habe die Australier von Ne Obliviscaris immer irgendwie stiefmütterlich behandelt und nicht weiter wahrgenommen. Lag es am etwas zungenbrecherischen Bandnamen? Ich weiß es nicht, denn dem Zauber dieser Band kann man eigentlich nicht entgehen und ich musste nach dem mehrmaligen Genuss dieses außergewöhnlichen Werkes oft an meinen vor 2 Wochen viel zu früh von uns gegangenen Freund Ron denken, der mit seiner Liebe zu Decembre Noir die Australier ebenfalls groß und andächtig abgefeiert hätte, denn so viel Tiefe, Herz und Gefühl bei anhaltender, exorbitanter Härte ist nicht sehr oft vertreten in dem von uns so heiß geliebten Musikgenre.
Doch wie soll man nun in Worten einem Menschen, der die Band noch nie auf dem Schirm hatte, erklären, was die Einzigartigkeit dieser sechs Ausnahmemusiker von Down under ausmacht? Es ist das Zusammenspiel von todesbleiernder Härte, gepaart mit wundervollen Gefühlen, ausufernden Blastattacken bis hin zu dramatischen Akustikteilen, die mit der jammernden Geige des Clean-Sängers Tim Charles in mir Gefühle erzeugten, wie ich sie selten bei Musik erlebe. Es ist eben diese Dualität, die den musikalischen Genius der Mannen aus Melbourne ausmacht und diese so einzigartig macht. Klar gibt es mit Fleshgod Apocalypse, Septicflesh oder Carach angren ebenfalls Bands, die diesem Beispiel frönen, doch Ne Obliviscaris haben einen eigenen Stil, der so dicht ist, wie das Fell eines ausgewachsenen Berggorillas…und nicht minder kraftvoll. Es ist auch nicht möglich, in irgendeiner gearteten Form Anspieltips zu geben, da „Urn“ als Gesamtwerk gehört und wahrgenommen werden muss. Ich jedenfalls saß mit offenen Mund da und ließ die Musik auf mich wirken, die tief in mein Herz eindrang und mich gefangen nahm.
„Urn“ ist ein Album, welches man zur Gänze genießen muss, ein Album, welches mich tief berührt hat, welches erneut beweist, wie tief mich Musik bewegen kann. Gänsehaut en masse, Gedankenverloren, Begeisterung, Gefühle…all das kam in mir hoch und zeigt, dass in diesem Musikbereich die Grenze noch lange nicht erreicht ist und eine Band wie Ne Obliviscaris nicht nur eine Daseinsberechtigung, sondern einen Sonderstatus innehat. Für mich ganz nah am Album des Jahres und ein unbedingtes Muss in jeder Plattensammlung. Und damit Ihr nachvollziehen könnt, weshalb mir bei diesem Meisterwerk die Luft wegbleibt…unten könnt Ihr das Album zur Gänze genießen und danach sofort bestellen.
Bewertung: 10 Punkte
Tracklist:
01. Libera (Part I) - Saturnine Spheres
02. Libera (Part II) - Ascent of Burning Moths
03. Intra Venus
04. Eyrie
05. Urn (Part I) - And Within the Void We Are Breathless
06. Urn (Part II) - As Embers Dance in Our Eyes
NE OBLIVISCARIS – Urn (2017)
(4.167) – Olaf (10) Technical Death Metal
