Na da hat sich Leadgitarrist und Sänger Dom ja was vorgenommen! Nicht nur, das der Saitenvirtuose gerade mit Equilibrium an jeder Steckdose Halt macht (was keineswegs despektierlich gemeint sein soll…), nein, er geht auch mit beiden Bands zusammen bald auf Tour und veröffentlicht zusammen mit seinen Mitstreitern am 12.09.2014 auch noch das zweite Album von Nothgard namens „Age of Pandora“, welches in groben Ansätzen mit melodischem Death Metal mit symphonischen Anleihen zu kategorisieren wäre. Allerdings wäre es etwas zu profan, Nothgard in eine bestimmte Schublade zu packen, dann dafür die die Bajuwaren dann doch zu eigenständig.
Neun Songs inklusive Intro bietet das gute Stück und weiß an vielen Stellen zu überzeugen. Die Produktion ist fett wie Omas Hühnersuppe, technisch ist der Fünfer mehr als bewandert und auch musikalisch geht mehr als einmal die Post ab. Mein Kritikpunkt ist allerdings, dass Nothgard an manchen Stellen einfach etwas zu viel Bombast in ihre Songs gepackt haben, denn da wäre meiner Ansicht nach weniger mehr gewesen. Der Titeltrack beispielsweise hat eine mächtige Doublebass Wand, eignet sich perfekt zum abschädeln, doch wenn der symphonische Teil (ich nenne ihn mal so) einsetzt, geht für mein Gehör einiges an Spirit in diesem Song verloren. Ähnlich verhält es sich mit „Blackened seed“, der ebenfalls nicht sofort bei mir zünden wollte, nach mehrmaligem Hören aber doch seine Faszination entfaltete. Die perfekte Schnittmenge dessen, was Nothgard draufhaben offenbart sich bei „Black witch venture“, bei dem die orchestralen Parts einfach perfekt passen und das Stück somit quasi zur Referenz des gesamten Albums werden lässt. Einen Kritikpunkt muss ich aber noch loswerden: Der Refrain bei „In blood remained“ ist für eine solch harte und durchaus innovative Band etwas zu cheesy geraten und passt so eigentlich gar nicht in das ansonsten mehr als gute Gesamtkonzept des Albums.
Wie bereits erwähnt hätten Nothgard an manchen Stellen vielleicht etwas weniger Bombast in die Songs packen sollen und sich dafür mehr auf ihre ureigene spielerische Klasse verlassen sollen. Hätte den Songs an manchen Stellen wirklich gut getan. Dennoch ist „Age of Pandora“ für alle Fans von Bands wie Amon Amarth und sogar den neueren Dimmu Borgir mehr als empfehlenswert. Aber hört Euch die Scheibe mehrfach an, denn erst dann entfaltet sie ihre ganze Wirkung…wie auch bei mir!
Bewertung: gute 7,9 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Intro
02. Age of Pandora
03. Blackened seed
04. Black witch venture
05. In blood remained
06. Anima
07. Obey the king
08. Wings of dawen
09. Mossback children
10. No one holds the crown
NOTHGARD (2014)
"Age of Pandora" (1.081)
