Label: Century Media
VÖ: 27.01.2015
Stil: Prog-Metal, Experimental
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Washington D.C. steht als eines der weltweiten Machtzentren fast tagtäglich im Fokus der Weltbevölkerung. Aber was passiert, wenn sich eine Band aus genau dieser Stadt wider aller gängigen Klischees mit einem Konzeptalbum welches progressiver, exzentrischer nicht sein könnte, bei Hörern auf der ganzen Welt ebenfalls in den Fokus zu spielen versucht? Vielleicht kann uns das Sextett von Periphery mit ihren beiden kommenden Alben „Juggernaut: Alpha“ und „Juggernaut: Omega“ eine Antwort aufzeigen. Aber Vorsicht! Leichte Kost wie für manch einen Streifen aus Hollywood konzipiert, dürfen wir nach bandeigenen Angaben hier nicht erwarten. Aber sind wir mal ehrlich, abseits des Mainstream ist auch noch Leben, oder?
Klar ist, hinter den beiden Alben steckt eine grundlegende Idee, die musikalisch anders gebettet sein soll, welche in einer Geschichte, die eine Charakterentwicklung beschreibt und sich fortlaufend an verschiedenen Ereignissen labt, ständig weiterentwickelt. So etwas hat es ohne Zweifel schon öfter gegeben, aber nicht selten von Musikern umgesetzt, die ihr Handwerk so penetrant organisch und zielgerichtet ausüben wie die Herren von Periphery.
Handelt es sich bei den beiden Alben nun um den Versuch den Metal zu reformieren oder betrachtet man besser das ganze Gebilde als einen künstlerischen Abgleich musikalischer Grundbedürfnisse. Wir wollen Gitarre, wir wollen Bass, wir wollen Schlagzeug, das kann es doch nicht gewesen sein. Nein, und genau da setzen die Jungs an. Denn die Musik hat in der heutigen Zeit gewiss noch mehr zu bieten. Warum nicht jazzige Akzente setzen, das Klavier sprechen lassen oder mal einen Song mit vergleichbaren 90er Jahre Gameboysample wie in „Alpha“ zementiert beginnen und auch abschließen. Was sich dazwischen in die Gehörgänge bewegt ist allerdings von so großer Klasse geprägt und dermaßen arrogant inszeniert, das es einem vor Reizüberflutung schon fast das Hirn weg pustet. Der hingegen als zeitlos einzustufende Gesang von Spencer Sotelo mutiert zwischen Shouts und cleanen Parts, die außergewöhnlich und von unbeschreiblicher Ignoranz nur so strotzen.
Aber wer meint es geht nicht noch besser, dem lege ich „Rainbow gravity“ ans Herz, denn hier ist die Marschrichtung klar vorgegeben. Die Melodie und die Gesangspassagen erzeugen pure Leidenschaft, zudem kommt der Titel äußerst eingängig daher und man nimmt sofort Bindung auf.
Etwas konsequenter und härter geht es auf Juggernaut: Omega zu, was sicherlich der Entwicklung der Story geschuldet ist. Mit „The bad thing“ kann man den Groove förmlich mitleben, während es mit „Graveless“ auch in Sachen Geschwindigkeit ein kleines Highlight zu vermelden gibt. Den großen Knaller gibt es hier ebenfalls mit dem Titeltrack „Omega“ serviert, welcher mit über elf Minuten Spielzeit in jeder Hinsicht als vertracktes Kapitel des modernen Prog-Metals glänzen kann.
Man kann es lieben, man kann es hassen, aber vorher sollte man sich mit beiden Alben ausgiebig auseinandersetzen! Komplexität und Eingängigkeit liegen insgesamt auf einem ausgewogenen Level. Bestenfalls bekommt der Hörer hier eine epische Performance geliefert!
Bewertung: 8,8 von 10 Punkten
Tracklist „Juggernaut:Alpha“:
01. A Black Minute
02. MK Ultra
03. Heavy Heart
04. The Event
05. The Scourge
06. Alpha
07. 22 Faces
08. Rainbow Gravity
09. Four Lights
10. Psychosphere
Tracklist „Juggernaut:Omega“:
01. Reprise
02. The Bad Thing
03. Priestess
04. Graveless
05. Hell Below
06. Omega
07. Stranger Things
PERIPHERY (2015)
"Juggernaut: Alpha"
"Juggernaut: Omega" (1.433)

