Label: Century Media
VÖ: 22.07.2016
Stil: Progressive Metal
Ohne Vorwarnung, "Pi-Pa-Po" oder anderen Verzierungen starten die USler Periphery in ihr mittlerweile 5tes Album mit dem Opener "The Price Is Wrong". Typisch knackig, ausgeklügelt agressiv, "djent" eben. Dafür sind die Jungs ja auch schließlich bekannt. Die Scheibe gibt echt was her und das, obwohl ich persönlich mit der Musikart bisher wenig anfangen konnte, welches hauptsächlich an den coreähnlichen Gesangt liegt, welcher mir die genialen und teils echt harten Riffs irgendwie versaut. Aber bei diesen Jungs, dass können eingefleischte Fans der Musik bestimmt bezeugen, kann man wirklich mehr als ein Ohr riskieren.
"Periphery III: Select Difficulty" setzt musikalisch soweit man es vergleichen kann eher an Teil I und II an, als an dem dazwischen erschienenen Doppelalbum. Schon imposant was technisch so alles möglich ist. In meinen Kreisen wird es nicht umsonst "Taschenrechnermusik" genannt, da einfach wirklich jede Sekunde und was dazwischen liegt komplett durchdacht und mit so viel Imput wie möglich gefüllt ist.
Dabei geht es aber auch manchmal recht "ruhig", popig, sowie balladenähnlich zu, wie uns die dazu passende Hymne "Marigold" auf der neuen Scheibe beweist. Ein Song mit viel Potenzial zum Ohrwurm, sowie der Herzensbrecher der Damen auf der gesamten Platte. Kein Wunder, immerhin glänzt unter anderem dieser Titel mit viel orchestralen Parts, welche durch den perfekt produzierten Sound einfach bombastisch aus den Boxen fliegen. Schön gemacht, aber der 3te Teil besitzt auch andere typisch djentige Songs mit verschiedenen rhythmischen Varianten und den verschiedensten überlagernden Melodieläufen, sowie gut eingesetzte Disharmonien ("Motormouth").
Schnelle, sowie eingängige harte Riffs mit dem nötigen instrumentalen Ideenreichtum sind also reichlich vorhanden und werden sowohl durch Growls, sowie auch einigen über die typischen Screams hinausgehenden Cleanparts unterstützt ("Remain Indoors"). Über die Produktion und den Sound im allgemeinen muss man wohl nicht viel sagen, er ist, wie gedacht auf dem Punkt genau, klar differenziert und perfekt abgemischt, sodass jedes Instrument perfekt zur Geltung kommt und zusammen mit den anderen ein perfektes Gesamtwerk im Ohr abliefert. Hier sitzen eben Profis am Werk, bei denen man sich wohl keine Sorgen über einen schlechten Klang machen muss. Herausragend zu erwähnen sind aber die orchestralen Parts, sowie die anderen kreativen Einflüsse an Effekten etc, welche ich selten so gut auf einer Metal bisher gehört habe ("Habitual Line-Stepper").
Alles im allem war ich Anfangs echt überrascht, nur auf Dauer und über die gesamte Spielzeit der CD hinweg, wird es mir trotz der vielen positiven Erfahrungen doch etwas zu kitschig. Ich stelle mir an der Stelle immer die selbe Musik, nur mit anderen Gesang, sowie der ein oder anderen Ballade weniger vor. Also doch nur eine harte, verfrickelte Blink182 Version des Death Metals? Natürlich nicht, aber richtig warm werde ich mit den hüpfenden musikalischen Genies wohl nie. Aber die Jungs, sowie die Anhänger derer Musik sind keine zu unterschätzende Minderheit und genießen eine große Fanbase. Ich denke alles im allem dennoch gut abschätzen zu können, dass gerade diese mit dem Album mehr als zufrieden sein müssten.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The Price Is Wrong
02. Motormouth
03. Marigold
04. The Way The News Goes...
05. Remain Indoors
06. Habitual Line-Stepper
07. Flatline
08. Absolomb
09. Cath Fire
10. Prayer Position
11. Lune