Label: Kernkraftritter Records
VÖ: 30.09.2016
Stil: Death Metal
PETER GRUSEL auf Facebook
PETER GRUSEL Webseite
Da kommt doch mal etwas außergewöhnliches, Neues aus Braunschweig in Sachen Death Metal auf uns zu. Die Rede ist von Peter Grusel Und Die Unheimlichen mit ihrem gleichnamigen Album.
Allein von der Farbgebung des Logos und der Covergestaltung, könnte man sofort einen Vergleich zu J.B.O. ziehen, nur in Death Metal Version eben. Und dies scheint beim hören der insgesamt 11 Tracks, plus Livetrack auch aufzugehen. Die Musik ist hart, klingt aber nach einer Menge Spaß, eventuell liegt es auch an der Mischung im Bezug auf die verschiedenen Musikstile. Es ist nämlich kein normaler reiner Death Metal, nein, es kommen Goreelemente zum Vorschein, im Mix mit rockig groovigen Parts, sowie einer nicht überhörbaren Priese Hardcore. Viel drinnen und daraus die Essenz in Sachen Härte und vor allem dem Spaß an der Musik, sowie der "Freude an kollektiven musikalischen Gewaltausbrüchen" laut Homepage. Zumindest ist man zu letzteren bei den Liveshows recht herzlich eingeladen.
Dennoch ist es aber nicht all zu "albern" und selbstironisch witzig, wie z.B. die Experten von Excrementory Grindfuckers, obwohl beide Bands sich sicherlich perfekt für eine gemeinsame Tour ergänzen würden. Bei Peter Grusel geht es dann doch noch etwas mehr um die Musik an sich.
Der Sound ist Hardcoretypisch produziert, aber vergisst dabei das rockig rotzige nicht, wodurch die Titel wie "Crawling The Shitpipe", "Scumfuck" und Co. sowohl hart, als auch mitreißend spaßig durch die Boxen dröhnt. Textlich verraten die Songtitel schon alleine, worum es bei den lyrischen Ergüssen der Musiker geht und wie "ernst" die begrowlten Inhalte der Lieder letztendlich doch sind, oder auch nicht ;). Immerhin bekommt sogar einer der berühmtesten Volleybälle einen Song gewidmet. Die Rede ist hier natürlich von Wilson, welcher Tom Hanks die Zeit auf der Insel über unterstützt hat, aber dennoch in den Meeren des Ozeanes leider verloren ging. Einen Moment und Schweigeminute der Trauer bitte.............. Großartige Idee!
Man darf aber trotz all dem Spaß nicht übersehen und untergehen lassen, dass auch teilweise gesellschaftskritische Thematiken hier verarbeitet werden, sowie die Angst davor, dass mit unserer Gesellschaft irgendwas, sei es drum was genau, nicht so richtig stimmt! Die Scheibe macht also nicht nur Spaß alleine, sondern regt beim tiefgründigen auseinandersetzen mit dieser sogar zum Nachdenken an und wird darüber hinaus für viele kreisende Köpfe bei den Livegigs der Band sorgen.
Als einzigen Knackpunkt kann man nur die Songstrukturen und Riffideen etwas anmarkern, welche trotz der spaßigen härte allesamt irgendwie bekannt, bzw. auf Dauer gegen Ende doch ermüdend sich immer wieder wiederholend vorkommend anhören. Da könnte man mit Einspielungen, oder dem ein oder anderen musikalischen Experiment und noch mehr Raffinesse für mehr überraschende und besondere Momente sorgen, sodass das Teil insgesamt besser durch die Decke springt und in den Köpfen der Hörer bleibt. Nichtsdestotrotz ist das Ziel und dessen Erfüllung der Jungs ganz klar gesetzt und gut umgesetzt! Intellektuelle Thematiken gepaart mit Spaß, umgesetzt durch harte Musik zum ausrasten!
Bewertung: 7,0 von 10,0 Punkten
Tracklist:
01. Piss Christ
02. Broke
03. Crawling The Shitpipe
04. Jeffrey
05. Cast Away
06. Abattoir
07. Waste Of Skin
08. Junkie
09. The Vulture
10. Scumfuck
11. Slaughtering Sheep
12. Abattoir (live)
PETER GRUSEL UND DIE UNHEIMLICHEN „Peter Grusel und die Unheimlichen“ (2016)
(2.962) - Clemens (7,0/10) Death Metal
