RECTAL SMEGMA – To serve and protect (2025)
(9.340) Olaf (9,3/10) Goregrind
				
		
Label: Rotten Roll Rex / Kernkraftritter Records
 VÖ: 14.02.2025
 Stil: Goregrind
                
                    
                
                
                    
                
            
 
 
 Im Bereich Brutal Death Metal / Grindcore sind 9 Jahre Zeitspanne zwischen zwei Alben eigentlich schon fast ein Todesurteil und für andere Bands aus dem Genre eine Periode, in der man 17 Alben und 23 Splits veröffentlichen kann. Und ja, ich dachte eigentlich, dass die Niederländer von Rectal Smegma schon längst in die Analen (höhö) der Musikgeschichte eingegangen sind, da man eben seit 2016 und dem großartigen Album „Gnork“ nichts mehr von sich hat hören lassen. Bis jetzt und dafür danke ich den Göttern des Grind mit einem Klopapier-Opfer.
 
 „To serve and protect“ nennt sich Album Nummer 6 in der 22jährigen Bandgeschichte und ist, man höre und staune, mit Abstand das Beste, was Rectal Smegma bislang ausgeschissen haben. Natürlich helfen bei der Anal-yse dieses fetten Rundlings Songtitel wie „Discodick“, „Adam and Steve“, „Her Truffle Butter makes me stutter“, „Purple Gain“ und natürlich „Cocaine and Abel“, bei dem sich sogar Keitzer Frontmann Christian mit auskotzen durfte. Doch es sind nicht nur die atypischen Wortspiele, es ist auch die Mucke und die Produktion, die dieses Album zu einem echten Hörgenuss werden lässt. Klingt zwar b-anal, ist aber so.
                
        
    
In den letzten Jahren sind viele Bands dieses Genres dazu übergegangen, neben ihren vertonten Schlechtigkeiten auch ein Auge auf die Produktion zu werfen und da stechen Rectal Smegma ihre Konkurrenz gnadenlos aus. Die Riffs von Stijn Bogers zersägen einem die Horchhorgane, die Rhytmussektion ist brutal und die Vocals des Simpsons-Tattoos tragenden Muskelprotzes Yannic Ophorst sind, trotz extremer Verzerrung, sehr abwechslungsreich eingesetzt und variieren ziemlich oft. Moment mal…Goregrind und Abwechslungsreichtum? Hat der sich verschrieben?
 
 Nope, denn auf „To serve and protect“ kann man verdammt viel entdecken und erleben. Da gibt es neben den grindigen Einlagen auch mal bei „Tiktokker Kinderlokker“ ein Theremin zu hören oder es wird mit dem überragenden Titeltrack Napalm Death gezeigt, wie man anno 2025 zu klingen hat. Dazu ein großartiges Albumcover, welches nach Obertrikotage schreit und eine Band in absoluter Hochform. Natürlich werden Rectal Smegma mit diesem und hoffentlich noch erscheinenden Alben niemals etwas für musikalische Schöngeister sein, doch der geneigte Deather darf sich diese vertonten Schlechtigkeiten gerne mal zu Gemüte führen und dabei ruhig auch mal Spaß haben.
Neun Jahre Funkstille, doch anstatt im Grindcore-Massengrab zu verrotten, haben Rectal Smegma sich zurückgemeldet – und wie! Das Album ist nicht nur ein klangliches Verdauungswunder, sondern auch der ultimative Beweis, dass sich selbst Goregrind entwickeln kann, ohne seinen schmutzigen Charme zu verlieren. Wer also dachte, dass Grindcore nur aus einminütigen Klangexplosionen und Badezimmerhumor besteht, muss sich dieses Album umgehend zulegen. „To Serve and Protect“ ist die beste Schweinerei, die Rectal Smegma je fabriziert haben. Eine Abrissbirne mit Stil, sozusagen. Klar, Feingeister sollten weiterhin zur Kammermusik greifen – für den Rest gilt: Klopapier in die Hand und Play drücken!
Bewertung: 9,3 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Ballsnack
 02. To serve and protect
 03. Her Truffle Butter makes me stutter
 04. Bloempa
 05. Living on the Itch
 06. Prostitute Retriggerment
 07. Johnny (the dedicated Dildo Dork)
 08. Discodick
 09. Tiktokker Kinderlokker
 10. Adam and Steve
 11. Cocaine and Abel
 12. Epik
 13. Beyond Bigboy Beastiality
 14. Slow, deep and extra hard
 15. Cough Syrup Suppository
 16. Pinky flower district
 17. Purple Gain

