Label: Division Records
VÖ: 13.10.2017
Stil: Metal / Hardcore / Post Hardcore
Die Schweizer Unfold gründeten sich 1995/1996 und arbeiten seit 2000 mit dem Label Division Records zusammen. Am 13.10.2017 erschien nun die vierte Langrille und dieses Album erhielt den Namen „Banshee O Beast" - 9 Songs und 36 Minuten liegen vor mir. Bis dato hatte ich die Schweizer noch nicht auf dem Schirm, aber vielleicht ändert sich das ja.
Mit „Honor the Traitors” geht es gleich los und schnell wird klar, in welche Richtung wir uns bewegen werden. Der Opener wirkt depressiv, aggressiv und ist mit Industrial-Anleihen versehen – inwieweit es mir gefällt, kann ich noch nicht sagen, fakt ist aber, dass es sehr interessant ist. Dieser Eindruck schwindet aber auch bei „Admirals Dissono” nicht, wobei ich diesem Song die Eigenschaft als wirklichen Song erst zu zweiten Hälfte zuspreche, zu viele Störelemente sind vorhanden – aber das muss wohl auch so. „Cursed Commanders” baut eine derartige negative Atmosphäre auf, dass der Hörer nahezu selbst aggro und depressiv wird – was mich bisher störte und langsam anfängt zu nerven, ist der verzerrte Gesang und der rohe Sound. „Hex Heyday” ist dann abgesehen von den “Nerv-Faktoren” der erste Titel, der mir auch gefällt, der Titel ist interessant und hat was, verschiedenste Elemente und einen Groove. Mit „They Had Wolves in Their Eyes and Knives in Their Mouths” beweisen Unfold, dass sie absolut in der Lage sind ein musikalisches Werk zu schaffen, welches zu überzeugen weiß , vielleicht liegt es auch daran, dass es sich um eine Instrumental handelt und das Ganze äußerst klar wirkt. Das ändert sich aber bei „Night Ride, Death Touch” wieder schlagartig, die Vocals stellen für mich einen absoluten Störfaktor dar – ich mag aggressive Hardcore-Shouts, ich mag Black Metal – Screams, aber das hier kann ich nicht definieren und ich habe schon viel gehört. „Aussitôt Dit, Aussitôt Mort” und auch „Felony Works“ wissen sicherlich musikalisch zu überzeugen, letztendlich bleibt aber auch leider hier nichts hängen. Den Abschluss von „Banshee O Beast" macht dann „Havoc Assemble“ und dieser Song startet gediegen, scheint sich dann nach und nach mehr und mehr aufzubauen, hier passen die Elektro/Atmo-Elemente und sich gut eingesetzt – warum war das nicht auf dem ganzen Album so?
„Banshee O Beast" ist auf seine eigene Art und Weise vielschichtig, Musikalisch beweisen Unfold, dass sie definitiv in der Lage sind, ordentlichen Metal/Post Hardcore zu machen. 2-3 Songs untermauern das, aber vielleicht ist auch einfach im Mix zu viel Klarheit und Struktur verloren gegangen. Zu viele Stör-Elemente haben mich das Hören nicht zu einem Genuss machen lassen. Schade eigentlich, denn immer wieder gab es ein Aufhorchen meinerseits. Aber gut, es ist alles künstlerische Freiheit und wenn die Jungs von Unfold damit zufrieden sind, ist auch alles erreicht und gesagt.
Bewertung: 3,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Honor the Traitors
02. Admirals Dissono
03. Cursed Commanders
04. Hex Heyday
05. They Had Wolves in Their Eyes and Knives in Their Mouths
06. Night Ride, Death Touch
07. Aussitôt Dit, Aussitôt Mort
08. Felony Works
09. Havoc Assemble