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SOUL DEMISE – Against the Abyss (2025)
(9.456) Stephan (9,0/10) Melodic Death Metal

Label: Apostasy Records
VÖ: 21.03.2025
Stil: Melodic Death Metal
Mein lieber Herr Gesangsverein. Mit ihrem siebten Album Against the Abyss beweisen SOUL DEMISE einmal mehr ihre Beständigkeit – ein Sinnbild für die unerschütterliche Natur der Band, die seit 1993 für kraftvollen Death Metal mit Göteborg-Einflüssen steht. Das Quintett aus Bayern versteht es meisterhaft, den klassischen skandinavischen Sound mit einer modernen Note zu versehen und dabei authentischer als manch schwedisches Original zu klingen. Apostasy Records hatten anscheinend auch keine Zweifel daran, dass selbst nach acht Jahren noch einmal ein solches Werk den Weg in die Läden finden würde.
SOUL DEMISE anno 2025 zeigen sich offen für Weiterentwicklungen im Melodic-Death-Bereich. Destiny’s Edge verbindet hymnische Gitarrenmelodien mit skandinavischer Rasanz. Roman Zimmerhackels markantes Keifen und die eingängigen Refrains sind eine explosive Mischung für jeden Headbanger. Uncharted folgt in etwa demselben Schema – ebenfalls klasse Melodien und eine einprägsame Hookline.

Broken Skin fällt als erstes durch seine eher düstere Grundstimmung auf, geht aber gut nach vorn. Das darauffolgende Scattered by the Storm stampft mit angezogener Handbremse und hymnenhaftem Mittelstück, gepaart mit elektronischen Einsätzen, durch. Mal was anderes. Die nächste Überraschung ist Unseen Void – eine klasse Skandigrind-Nummer, die NASUM heute wahrscheinlich auch nicht anders gemacht hätten. Danach wird’s dann aber auch irgendwo ziemlich einheitlich – zwar immer auf hohem Niveau, aber ohne die großen zündenden Momente. Mit Last Breath tanzt man mit thrashigen, groovigen Riffs wieder etwas aus der Reihe. Schöne Midtempo-Nummer mit kurzer Blastbeat-Einlage. Das abschließende Veil of Solitude begeistert mit einem bombastisch-orchestralischen Ende.
Inhaltlich dreht sich die Platte um persönliche Erfahrungen ebenso wie um hypothetische Szenarien. Themen wie Vergänglichkeit, innere Kämpfe und der Mut, trotz Widrigkeiten weiterzumachen, ziehen sich demnach durch das gesamte Werk.
Mix und Mastering stammen aus dem Kohlekeller Studio, und alles ist bestens in Szene gesetzt, ohne überproduziert zu klingen. Im Großen und Ganzen machen SOUL DEMISE mit Against the Abyss rein gar nichts falsch. Auch wenn das Material vielleicht in seiner Struktur nicht allzu viele Überraschungen bietet, wird es live zünden – und für Liebhaber des Genres sowieso zum Pflichtkauf.
Anspieltipps:
🔥Destiny’s Edge
💀Unseen Void
🎸Broken Skin
🔥Last Breath
🎸Veil of Solitude