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AVULSED – Phoenix Cryptobiosis (2025)

(9.412) Olaf (6,9/10) Death Metal


Label: Xtreem Music
VÖ: 04.03.2025
Stil: Death Metal






Es gibt Bands, bei denen ist jede neue Veröffentlichung wie ein Familienbesuch: Man freut sich auf das Wiedersehen, erinnert sich an die glorreichen Zeiten, aber verlässt das Treffen mit einem diffusen Gefühl zwischen Nostalgie und der Erkenntnis, dass eben doch nicht mehr alles so ist wie früher. AVULSED, die spanischen Death-Metal-Titanen um Frontgrunzer Dave Rotten, gehören genau in diese Kategorie.

Als ich sie zuletzt auf der 70.000 Tons of Metal sah, war da immer noch dieser rohe, wütende Enthusiasmus, die nächtlichen Gespräche über Death Metal und der ewig grantige, aber dennoch sympathische Rotten, der seinen Bandnamen noch immer mit Stolz trägt. Umso mehr freute ich mich auf Phoenix Cryptobiosis – das erste neue komplette Album seit Deathgeneration von vor 9 Jahren und mit frischer Besetzung.

Doch nun zur harten Wahrheit: So sehr mir AVULSED am Herzen liegen, so schwer fällt es mir, in Ekstase zu verfallen. Der Albumtitel mag an Wiedergeburt erinnern, aber musikalisch hört sich das Ganze an wie eine Frankenstein’sche Flickschusterei: Die Einzelteile funktionieren, doch das Gesamtbild wirkt etwas zusammengetackert.

Schon das instrumentale Intro Limbs Regeneration deutet an, dass hier etwas Großes erwachen soll – ob das Biest jedoch wirklich die Krallen ausfährt, bleibt fraglich. Lacerate to Dominate ballert mit ordentlich Wucht los, kein Zweifel, aber wo ist die klare Linie, die einst AVULSED-Alben durchzog? Sicher, die Produktion drückt gewaltig, das Riffing hat seine Momente und Rotten klingt in starker Form. Doch genau hier liegt der Knackpunkt: Während Tracks wie Unrotted mit ihrem stampfenden Midtempo-Groove noch gut ins Ohr gehen oder Guts of the Gore Gods mit seiner bösartigen Vocal-Performance punkten kann, bleibt vieles andere kaum hängen. AVULSED waren immer eine Band, die mit Energie und einer gewissen Eigenwilligkeit punktete, aber hier fehlt mir das gewisse Etwas.

Der Pressetext feiert das Album als ein Meisterwerk des unnachgiebigen Death Metal – und natürlich, es gibt starke Momente. Doch ist es wirklich das, was AVULSED am besten können? Devotion for Putrefaction hat ein packendes Drum-Intro, Bio-Cadaver versprüht klassisch-morbide Death-Metal-Vibes, aber am Ende bleibt zu viel Stückwerk. Der gewohnte Wahnsinn ist da, aber er entfaltet sich nicht mit der Brillanz vergangener Zeiten.

Letztendlich bleibt Phoenix Cryptobiosis ein solides Album, aber kein Meilenstein. Im Vergleich zu den vielen herausragenden Death-Metal-Veröffentlichungen der letzten Jahre – und denen, die noch kommen – landet es eher im Mittelfeld. Ein starker Sound, gute Riffs, aber eine zu zerfaserte Ausführung, um als wirkliche Wiedergeburt durchzugehen. Oder anders gesagt: Die Asche hat sich erhoben, aber das Feuer brennt nicht so hell, wie erhofft.


Bewertung: 6,9 von 10 Punkten





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