Label: Earmusic (Edel)
VÖ: 01.04.2016
Stil: Nintendo Manga Metal
<link http: www.babymetal.jp _blank btn>BABYMETAL Website
<link https: www.facebook.com babymetal.jp _blank btn>BABYMETAL auf Facebook
Plus Review:
Baby Metal passend treffend in die heutige Medienzeit, in der es scheinbar keine musikalischen Neuerungen, außer so extrovertierten Psychotanten wie Lady Gaga und Konsorten gibt. Daher heiße ich das Unterfangen des Projekts Baby Metal – eine waschechte Metal Band kann man ich es leider nicht nennen – sehr willkommen. Ich kann mir regelrecht vorstellen, wie das die Eltern von Baby Metal hörenden Teenies wahrnehmen. Da wird die Musik noch richtig schocken, vor allem durch den kindlichen Gesang von Su-Metal der Hauptsängerin. Daraus wird sicherlich eine neue Metal Kultur entstehen und der Weg von Baby Metal, hin zu anderen Modern Groove Metal Bands, dürfte kein langer mehr sein.
Erstaunlicherweise bietet die zweite Scheibe von Baby Metal ein breiteres musikalisches Spektrum, was der Platte gut tut und sie abwechslungsreicher macht. Angefangen mit den bisher typischen Trademarks von Baby Metal, dem harschen Blastbeats Metal, gepaart mit dem hohen und supereingängigen Mädchen-Gesangsmelodien. Beste Beispiele dafür sind der Opener „Road to resistance“, die erste Single „Karate“ oder vor allem auch der Song „GJ!“, was ich sehr cool finde.
Abwechslung gibt es mit Songs wie „Amore“ das auch von Avantasia auf Blastbeats stammen könnte. Sehr abwechslungsreicher Song mit viel guter Gitarrenarbeit. In „Meta taro“ versucht man sich gar an der skandinavischen Walhalla-Klangwelt. Dezente Death Growls eines Gastsängers, treffen auf Hymnengesang und dazu gibt es Flötenkeyboards und Marschtrommeln. Auffallend erfrischend kommt auch „From dusk till dawn“ daher. Könnte fast die Filmmusik eines Endzeitthrillers sein. Viel Synthie-Atmosphäre und sehr reduzierter Gesang bringen eine ausgleichende Ruhe in die sonst gewohnt harte Spielweise von Baby Metal.
Nicht überzeugen tut mich die gewollte Quoten-Ballade „No Rain, no rainbow“. Zu berechnend und zu Amerikanisch ausgerichtet, widerspricht es dem sonst gelungenen Konzept von „Metal resistance“ doch sehr. Entschuldigen tut dafür wieder ein Song wie „Tales of the destinies“, der abermals einer Progressiven Metal-Oper gleich kommt. Die skurrilen Metal Riffs, Breaks und Solo Einlagen, kombiniert mit verträumt-melodischem Gesang und Klavierpassagen, wissen sehr zu überzeugen. Den Abschluss bildet der englisch gesungene (!) Song „The one“, der nochmal großes Bombast Kino liefert.
Ich bin überzeugt und finde die neue Baby Metal Platte definitiv abwechslungsreicher und somit gehaltvoller als noch das Debüt. Die neue Scheibe dürfte auch den amerikanischen Markt knacken. Das würde mich am meisten freuen, da sich sonst ja immer die Amis für so innovativ und neu halten. Da tun die drei japanischen Manga Mädels förmlich gut. Ich drück ihnen jedenfalls die Daumen!
Bewertung Plus Review: 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Road to resistance
02. Karate
03. Awadama fever
04. Yava!
05. Amore
06. Meta taro
07. From dusk till dawn
08. GJ!
09. Sis. anger
10. No rain, no rainbow
11. Tales of the destinies
12. The one (english version)