Letztes Jahr war meine Jungfernfahrt mit der MS Protzen. Es war Liebe auf den ersten Schluck. Im Schlepptau die ganze Truppe des Skullcrusher Dresden durfte ich 3 Tage pures Festivalglück erleben. Umso geehrter fühle ich mich, nun den Vorbericht für die 22. Ausgabe des Protzen Open Air in die Tasten hauen zu dürfen. Uund los geht’s...
Zwischen der Abfahrt Fehrbellin und Neuruppin liegt ein Fleck, der klingt wie „Prolls die motzen“ in einem Wort ... Protzen! Geiler Name für ein Festival. Wiese gibt es auch, einen Hangar der die Musik gut bündelt und reichlich Alkohol der Marke: „Lecker gekühlt“. Beste Voraussetzungen also. Wem das nicht reicht, der sollte spätestens bei 113 Jahren Metal Erfahrung Schnappatmung bekommen, denn das ist die Summe der Bandjahre die die 4 Headliner 2019 auf die Waage bringen. Doch alles schön der Reihe nach, denn glücklicherweise ist die Running Order schon online. Vorbildliche Organisation, wie immer.
Den Stein ins Rollen bringen werden die Herren von METALL mit ihrem Heavy Metal alter Schule. Gleich danach kommen die hyperaktiven Musiker von DRILL STAR AUTOPSY. Am besten sollte hier eine kurze Bierpause eingelegt werden, Dehydration ist immerhin kein Zuckerschlecken. Außerdem braucht man die Energie für MACBETH, die hierzulande nicht mehr groß vorgestellt werden müssen. Um die Temponadel nochmal gehörig nach vorne zu treiben, werden SODOMIZED CADAVER danach die Bühne entern. Spätestens hier sollte mit gutem Schnaps begonnen werden, es ist immerhin Festivalzeit und das heißt verdammt nochmal Urlaub! Außerdem stärkt das die Nerven, denn die werden ordentlich zu tun haben den schweren Schweden-Death von ENDSEEKER zu verdauen.
Um endgültig die ersten Metalheads ins Sauerstoffzelt zu befördern, legen DEATHRITE noch eine Schippe Chaos hinterher. Es dürfte inzwischen nach 20 Uhr sein. Hier kurz das nasse T-Shirt wechseln oder einfach in die Ecke stellen und die üblichen Nachzügler auf dem Campingplatz zu erfrischenden Hopfengetränken auf dem Gelände einladen. Keine Angst, besoffen baut sich das Zelt immer doppelt so schnell auf. Hauptsache man ist rechtzeitig zu BÖLZER vor der Bühne. Gerade im Hangar dürfte es wieder einmal großes erstaunen auslösen, wie viel Druck 2 Musiker und eine Vision erzeugen können. Apropo Druck... danach kommen MISERY INDEX und das heißt Mutti anrufen, Stoßgebet abschicken und ab in den Moshpit. Wer danach noch heile Knochen hat, lässt sich zum krönenden Abschluss des ersten Tages von VADER die restlichen Kräfte zermürben. Spätestens jetzt ist man wohl im Kriechmodus angelangt und darf sich verschwitzt aber glücklich zum Zelt begeben oder tragen lassen.
Es folgt der Samstag, Mundspülung mit Pfeffi, durchzählen der Mannschaft und dann ab zum Frühshoppen. Gute Musik kennt keine Uhrzeit und so wird 10:30 von ATTACKTION der Nackenfrühsport eingeleitet... was soll ich sagen, der Name ist Programm. Was letztes Jahr so gut ankam, wird dieses Jahr natürlich fortgesetzt. Aber immerhin ist man jetzt warm, das Bier schmeckt wieder wie immer und man dürfte gewappnet sein für die folgende Deathwalze aus BLOODLAND, ABJURED, SINNERS BLEED, WOMBBATH, DERANGED, BODY FARM und letztlich den weitgereisten Herren von NERVECELL. Und ja, die Bandnamen lesen sich wie ein Gedicht aus Eingeweiden. An dieser Stelle sollte zur Feier des Tages einer mit den guten Freunden gehoben werden, einer gegen die Nackenschmerzen und einer, weil aller guten Dinge bekanntlich 3 sind.
Jetzt geht es blutig zu Werke mit GENERAL SURGERY und ihrer Grind Core-Setlist. Lasset die Klobrillen wo sie sind und bewegt euch lieber rhythmisch zur Musik. Es könnte eure letzte Chance sein, denn im Anschluss werden NECROPHOBIC ihre schwedische Bombe aus Death/Black Metal platzen lassen und die Grundfeste des Hangars erschüttern. Wer dann immernoch steht, sollte schleunigst die letzten Biermarken und Euronen aus den Taschen fingern und sich einer letzten Stärkung unterziehen. Um diesen ohnehin erlesenen Line-Up noch die Krone aufzusetzen, werden KRISIUN auch den letzten Funken Vernunft aus den Köpfen fegen und die Nackenmuskeln ins unendliche anschwellen lassen. Na, wem läuft auch schon das Wasser im Mund zusammen? Kein Wunder beim Billing des diesjährigen 22. PROTZEN Open Air. Wer sich das entgehen lässt, braucht das restliche Jahr gar nicht erst versuchen mitzureden, er hat eh das Beste verpasst.
Was gibt´s sonst noch zu wissen? Man ist nur 3 Purzelbäume von der Bühne entfernt, das Auto darf gern neben dem Zelt schlafen und Glas bleibt dort, wo die schlechte Laune bleibt… zu Hause!
Für alle, die eines der 1000 heiß begehrten Tickets ergattern konnten, ein herzliches Prost. Ihr haltet die Eintrittskarte zu einem der familiärsten und besten Festivals in den Händen, die diese Lande zu bieten haben.
Hoffen wir mal, ich kann mir die anstehenden tollen Protzen Momente 2019 alle merken und dann lesen wir uns zum Festivalbericht wieder. Bis dahin, immer schön den Underground supporten!
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P.S. Es gibt noch ca. 80 Resttickets, die Ihr hier schießen könnt:
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Liebe auf den ersten Schluck - Unsere Aussicht auf das Protzen Open Air 2019 *ACHTUNG RESTTICKETS VERFÜGBAR*
