CASTRATOR – Coronation of the Grotesque (2025)
(9.746) Phillip (8,0/10) Death Metal

Label: Dark Descent Records
VÖ: 15.08.2025
Stil: Death Metal
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Über mangelnde Beschäftigung kann sich Robin Mazen dieser Tage wohl kaum beklagen. Erst mit Gruesome eine richtig starke Death-Huldigung präsentiert und nun mit ihrem eigenen kreativen Output Castrator am Start! Vorweg: Hier stimmt schon vor dem ersten Ton sehr viel! Cover-Artwork von Jon Zig, fantastischer Bandname und mit Sara Loerlein ein vielversprechender Neuzugang am sechsaitigen Amputationswerkzeug!

Wie sich das gehört, wird also im Opener Fragments of Defiance ohne Umschweife losgemetert! Wer braucht Intros, wenn man derart fulminant starten kann? Auch I Am Eunuch kommt stark aus den Strartlöcher, verliert auch danach keine Fahrt und kommt mit starkem Solo ins Ziel! Covenant of Deceit, diesmal mit Intro und insgesamt etwas groove-orientierter, fällt dann etwas ab.
Die nachfolgenden Songs stellen dann unter Beweis, dass das eher ein Ausrutscher war. Denn Groove können sie, insbesondere dann, wenn sich dieser mit Hochgeschwindigkeitspassagen abwechseln darf und so einen starken Kontrast bilden kann wie in Remnants of Chaos. Hier kommen auf die punktuell genutzten gedoppelten Vocals zum Einsatz, die etwas Abwechslung in Clarissa Baldinis Mordsorgan bringen.
Wirklich herausragend ist dabei nicht wirklich einer oder sind gar mehre Songs sondern viel mehr die stringent durchgezogene hohe Qualität und Geschwindigkeit. Dazu mit einem Sound veredelt, der wirklich alles exzellent hörbar macht. Sehr sauber, ohne zu modern zu wirken, hatten hier Taylor Nordberg und Noah Buchanan ihre Finger im Spiel. Der mir sehr liebe Rotz und Dreck im Death Metal wäre hier komplett fehl am Platz, denn soundtechnisch orientieren sich Castrator eher an Cannibal Corpse also an neueren Old School Death- Truppen.
Problematisch wird es allerdings am Ende. Wenn nach den ersten Hördurchläufen ein Exodus-Cover in Form von Metal Command der Song ist, der hängen bleibt, heißt das mindestens drei Dinge: 1. Es ist eine höllisch starke Cover-Version! 2. Meine eigene metallische Sozialisierung ist ganz gut verlaufen. 3. Warum zum Henker bleiben die anderen Songs nicht so sehr kleben?
Damit schießen sich Castrator dezent ins eigene Knie und degradieren ihren eigenen, starken Stoff ungerechtfertigterweise. Wer weiß, was sich die Damen dabei gedacht haben dürften? Auf der anderen Seite läd das, um genau diese Frage zu ergründen, zu sofortigem Druck auf die Play-Taste ein um sich das Album nochmal genauer anzuhören.
Wem also die Wartezeit zum neuen Cannibal Corpse- Album zu lang erscheint, dem sei dieses Werk ganz ausdrücklich ans Herz gelegt. Coronation oft he Grotesque ist zwar kein Überflieger, aber ein sehr starkes modernes Death Metal-Album welches dennoch seine Wurzeln im Underground geschlagen hat.
Anspieltipps:
💀 Fragments of Defiance
🧨 Remnants of Chaos
💪 Metal Command (Exodus Cover)
TRACKLIST
1. Fragments of Defiance
2. I Am Eunuch
3. Covenant of Deceit
4. Mortem Opeterie
5. Remnants of Chaos
6. Deviant Miscreant
7. Psalm of the Beguiled
8. Blood Bind's Curse
9. Discordant Rumination
10. Metal Command (Exodus Cover)